Mixxx 2 Test

Im Jahr 2002 aus einem Projekt für eine Dissertation entstanden, wird die DJ-Freeware Mixxx seitdem dank Open-Source und einer stetig wachsenden Zahl an freiwilligen Helfern kontinuierlich verbessert und ausgebaut. Laut eigenen Angaben ist Mixxx mittlerweile die populärste frei erhältliche DJ-Software und verzeichnet pro Jahr mehr als eine Millionen Downloads. Eine große Anzahl an kompatiblen MIDI-Controllern, die DVS-Einbindung und weitere vollwertige Features zeigen, wie kompromisslos und ambitioniert Mixxx auftritt, der Vergleich mit großen Namen der Branche wird nicht gescheut. Was die kostenlose Anwendung kann, klärt der folgende Test.

01_Mixxx_Teaser
Mixxx 2.0 – Open Source DJ-Software

Details

Features

Der Aufbau lehnt sich an den branchentypischen Standard an: So befinden sich in der oberen Hälfte des GUI die virtuellen Plattenspieler A und B, zwischen den beiden liegt der Mixing-Bereich. Jedes Deck hat einen eigenen Pitchfader, um das Tempo bis zu 90% zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Zusätzliche Pitch-Taster ermöglichen gar volle 100%. Mittels Pitch-Bend kann die Geschwindigkeit kurz angeschoben oder gebremst werden. Ein Sync-Button rundet die Geschwindigkeitsabteilung ab.
Über dem Pitch ist die Steuerung der Tonart platziert. Nach der Analyse der in die Decks geladenen Tracks wird diese angezeigt, sieben Halbtonschritte nach oben oder unten sind möglich, das Tempo wird dabei dank Timestretch-Algorithmus gehalten.
Um sich in den gespielten Tracks gut zurechtzufinden, bietet jedes Deck eine Wellenformanzeige, zusätzliche, detailliertere RGB-Waveforms befinden sich direkt über dem Mixer. Weiterhin sind sie mit einem Filter und vier belegbaren Hotcue-Points ausgerüstet, eine Transport-Sektion mit den Standards à la Cue-Play-Loop-Taster ist natürlich auch mit an Bord. Hinzufügbar sind noch zwei weitere Decks, Dreiband-Equalizer, ein Song-Preview-Slot sowie eine Anzeige der Nadelposition.

Das Layout von Mixxx
Das Layout von Mixxx

Die untere Hälfte des Layouts nimmt die Musikverwaltung in Anspruch, ein Mic/Aux-, ein Effekt- und ein Sampler-Panel können hinzugeschaltet werden. Die Bibliothek lässt das Erstellen von Playlists und Plattenkisten zu. Weiterhin gibt es eine Auto-DJ-Liste, hier legt man beliebig viele Tracks in einer Abspielreihenfolge fest, Mixxx blendet dann automatisch in einer einstellbaren Zeit zwischen den Titeln über (leider ohne die Beats zu synchronisieren). Die Möglichkeit zu suchen, seine Aufnahmen zu archivieren sowie den Verlauf der letzten DJ-Session zu rekonstruieren, ist auch gegeben. Cool ist die Einbindung von iTunes- und Traktor-Mediatheken. Die Coverbilder der Titel werden dann unter dem Library-Baum angezeigt.

Preferences

Die generellen Einstellungen bieten erstaunlich viele Möglichkeiten für eine Freeware DJ-Software. Neben kosmetischen Eingriffen wie der Auswahl eines von drei Layouts (die zugegeben alle keine besondere Augenweide sind) zuzüglich Farbschemata, sind es besonders die vielen Details, wie die Richtung des Geschwindigkeitsreglers, hoch oder runter für mehr Tempo oder elf auswählbare Wellenform-Designs, die auffallen. Im Sound-Menü stellt man die Sound-Engine ein, die Abtastrate reicht hier von 44,1 bis 96 kHz, die Latenz ist von 1,45 bis 92,9 ms wählbar. Sobald ein externes Interface angeschlossen ist, bietet Mixxx die Möglichkeit, die einzelnen Decks, Kopfhörer etc. auf die Kanäle der Soundkarten (mehrere sind möglich, beispielsweise für einen External Mixer Mode) zu verteilen.
Unter der Rubrik „Controller“ verwaltet man die MIDI-fähige Hardware. Mixxx versteht sich mittels Presets wunderbar mit zahlreichen DJ-Controllern, eine Liste davon gibt es hier. Aber auch mit unkonventionellen, nicht gelisteten Controllern kann die Kontaktaufnahme funktionieren, im sehr quirligen Mixxx-Forum gibt es nämlich noch viele weitere Mappings zum Download. Neben MIDI-Learn sind auch Anleitungen zur Erstellung von eigenen MIDI-Presets online, wer sich einigermaßen auskennt, kann sich hier austoben.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Einstellungen der Aus- und Eingänge.

Mixxx Tonart-Erkennung kennt vier verschiedene Modi, neben dem traditionellen gibt es auch „Lancelot“, „OpenKey“ oder einen benutzerdefinierter Wert, praktisch um harmonisch mischen zu können. Weiterhin können die Bibliothek, die Oberfläche, der Auto-DJ, die Equalizer, die Effekte, der Crossfader, Aufnahmen, Beat- und, Normalisierung der Lautstärke, Vinyl-Steuerung und Live-Übertragung auf Streaming-Server in diversen Parametern eingestellt werden.

Fotostrecke: 11 Bilder Viele Möglichkeiten: Bibliothek …
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