Zwei Jahre ist es her, als das MIXXX Development Team die „Generation 2“ seiner Open Source DJ-Software aus der Taufe hob. Zwei Jahre, in denen allerhand passierte im DJ-Bereich. Ich sag nur Serato, Rekordbox, Engine Prime etc. Doch schaut man einmal abseits kommerzieller DJ-Programme und ihrer abgespeckten Einsteigerversionen, gibt der Markt nicht wirklich viel her, mit dem man vernünftig auflegen kann. Das ist im Falle der kostenlosen Software MIXXX definitiv anders, denn dieses Programm hat alles unter der Haube, was man fürs Auflegen benötigt und noch viel mehr. Soeben hat es obendrein eine optische, funktionale und auch soundtechnische Frischzellenkur verabreicht bekommen, die eine nähere Betrachtung des Urgesteins (am Markt unter der GPL Lizenz seit 2002) einfordert.
MIXXX ist eine vollständige DJ-Software, für die man keinen Cent berappen muss (aber ruhig etwas spenden sollte) und hat so viel unter der Haube, dass man damit äußerst abwechslungsreiche Performances hinlegen kann, selbst wenn es einem nach mehr dürstet, als bloß zwei Tracks ineinander zu mischen, dazu eine solide Musikverwaltung mit Crates und Playlist, iTunes und Traktor-Integration, Recording, Broadcasting und vieles mehr. Mit der neuen Version kommen endlich neue FX, der Sampler hat auf 64 Slots zugelegt, man kann multiple Broadcasting-Server speisen, es gibt neue und überarbeitete Skins und Controller-Mappings, der Sound wurde optimiert und einiges mehr.
Tango und Sidebar
Zunächst ein Blick auf das GUI, wo man bis zu vier Decks einblenden kann, nebst einer Seitenleiste, die es einem erlaubt, Funktionen für das GUI sekundenschnell zu (de)aktivieren. Auch Cover-Art wurde integriert, zudem lassen sich die Wellenformen in diversen Kriterien anpassen, siehe dazu auch den Eintrag in den Preferences.
Preferences
Das ist der nächste Punkt, an dem sich unschwer erkennen lässt, dass man sich bei MIXXX in den letzten zwei Jahren ordentlich ins Zeug gelegt hat. Die Preferences haben nicht nur neue Einträge vorzuweisen, auch die Optionen in den Konfigurationsseiten haben ordentlich zugelegt.
Sampler und FX
Wer gerne mit Sampler und Effekten arbeite, dürfte gefallen daran finden, dass es nun eine jedem Deck zuweisbare Effektabteilung im „Industriestandard“ gibt, also mit drei separat auswählbaren Chained-FX und entsprechenden Reglern, dazu sogar noch einen Macro-Knob.
Beim Sampler habt ihr stattliche 64 Slots zur Verfügung, da benötigt es schon eine ziemlich hohe Auflösung, um das ganze Geschehen gut im Blick zu haben. Ihr ahnt es schon: Hi-Res-Skins sind mit an Bord. Außerdem lassen sich die Extras im GUI an/abschalten, so wie man es zum Beispiel von Serato kennt.
Unterm Strich also eine Menge Features für einen Freebie, besonders wenn man bedenkt, dass auch Linux kostenlos genutzt werden kann und man mit einem erschwinglichen DJ-Controller, Audiointerface oder einer Remote DJ-App für iOS oder für Android ein ziemlich preiswertes DJ-System aufsetzen kann, das sich auch über DVS-Timecode dirigieren lässt und in hohem Maße flexibel ist.
Neue Features
GUI-Scales für Hi-Res-Displays
Deere and Late Night Skins überarbeitet
neues Tango Skin
zoombare Waveforms
9 neue Effekte: Autopan, Biquad Equalizer, Biquad Full Kill Equalizer, Loudness Contour, Metronome, Parametric Equalizer, Phaser, Stereo Balance, Tremolo
Effekte syncen zum Tempo
FX sind post (Cross)Fader und können vorgehört werden
Metaknob für intuitive Effektketten-Steuerung
Recall der Effekteinstellungen nach Neustart
neue, transparent klingende Equalizer (Biquad and Biquad Full Kill Equalizer)
verbesserte Scratching-Sounds
Loop- und Beatjump-Controls vereinfacht
Sample-Player mit bis zu 64 Slots und automatischem Reload nach Neustart
verbesserte Normalisierung (EBU-R 128)
Filter nach Crates
Sortierung nach Tonart
neue JavaScript-Library für Controller-Mappings
Aufnahme und Broadcast von externen Mischpulten möglich
multiple Internet Broadcasting-Stations simultan nutzbar
Mikrofon-Broadcasting/Recording mit Direct-Monitoring
Booth-Output für Soundkarten mit 6 Ausgängen ohne externen Mixer
Versionen und Download
MIXXX 2.1 ist aktuell noch Public Beta und soll im März 2018 als Stable-Version erscheinen. Das Programm steht für Windows-, MacOS- und Ubuntu-Systeme zur Verfügung.
Abschließend noch die Frage in die Runde: Arbeitet jemand mit MIXXX auf Ubuntu und möchte uns an seinen Erfahrungen teilhaben lassen? Nutzt dazu gern die Kommentarfunktion.
Weitere Informationen und Download
Alex sagt:
#1 - 23.01.2019 um 20:30 Uhr
Hallo, ich nutze Mixxx unter Ubuntu, schlicht und ergreifend, da es unter Linux keine anderen DJ Programme gibt (meines Wissens). Da ich das nicht professionell mache komme ich perfekt damit zurecht. Ansonsten habe ich selbst nur Virtual DJ benutzt. Mit einem einfachen Hercules Controller lässt sich damit schon etwas machen, und - laut der Mixxx Webseite - können ja auch richtig fette Controller für mehrere hundert Euro angeschlossen werden.Gerade im Techno Bereich sollten sich mehr Computer Affine Leute mal trauen ein wenig aufzulegen, man braucht kein MacBook um auflegen zu können! :D
thomasas sagt:
#2 - 27.11.2020 um 15:57 Uhr
Thanks for sharing amazing detail discussion on the DJ software open source project. You did an excellent job thank again dude for sharing.VNC Connect Enterprise Crack