Praxis
Wo liegt der Unterschied?
Das Prinzip ist bei beiden Ausführungen, dem SKULPTsynth SE und dem Vorgänger SKULPTsynthesizer, gleich geblieben. Nur die Optik hat sich unwesentlich verändert und der Preis ist günstiger geworden. Verwirrend bleibt die „32 Oszillatoren“ Aussage. Faktisch kann man nur zwei OSCs einstellen. In Verbindung mit der Vierfach-Polyphonie ergibt das eigentlich maximal acht Oszillatoren. Die Differenz wird als Chord-Stack oder Unison-Effekt genutzt, was schon gut klingt, aber jetzt auch nicht so fett bzw. mächtig, wie es zumindest mir die Zahl 32 suggeriert.
Digitaler Charakter-Sound
Hören wir uns das Ganze am besten mal an. Als Ausgangspunkt habe ich Presets verwendet, die nur wenig manipuliert und hier und da per Hand gekurbelt. Trotz des digitalen Inneren klingt der SKULPTsynth SE schon mal nicht wie ein Plugin – im Gegenteil er kann richtig schön rotzig shreddern! Clean, wenn es sein muss, geht aber auch. Das Teil hat definitiv einen sehr eigenständigen Klang. Ich würde es mit „Gritty“ oder körnig umschreiben. Manchmal wird es auch etwas schrill und „super edel analog“ ist das Filter jetzt sicherlich auch nicht.
Irgendwie erinnert mich der Synth sogar ein wenig an mein letztes Testobjekt, den Waldorf M. Auch der punktet mit schroffen, kantig-digitalen Sound, wobei das Filter des M um Welten edler klingt. Und der M ist auch ein Wavetable Synth, wobei die morphbaren Oszillatoren dem gar nicht mal so unähnlich sind. Also eigentlich auch wieder nicht vergleichbar. Anders gesagt, die für mich nutzbaren Stärken des SKULPTsynth SE liegen ähnlich gelagert, bei drohnigen, irgendwie kaputten und auch cheezy-digital Sachen. Grundsätzlich ist der Synthesizer in seiner Architektur aber umfangreich ausgestaltet, sodass man dennoch ein weites Feld an Sounds abdecken kann.
Für dich ausgesucht
Hin und wieder war bei mir die Verknüpfung aus Plugin und Controller nicht so richtig flüssig bzw. auch mal lost, wobei das eher selten vorkam – und auch eher beim VSTi als beim AU. Somit ist das Bedien-Plugin grundsätzlich eine tolle Sache, aber es braucht neben einer Audio- und einer MIDI-Spur nun auch eine eigene Spur nur für das Controller-Plugin. Das macht die Nutzung je nach DAW schon etwas umständlich. Automations und Noten können so in Ableton Live nicht einfach in den selben Clip. Aber ganz ehrlich: Für den Preis, ist das schon alles so ziemlich cool.