Noch vor zehn Jahren schien es schier unmöglich, ein realistisches virtuelles Klavier zu bauen. Wenn auch klar war, dass sich die Rechenleistung der Computer ständig erhöhen würde, schien es beim Klavier doch einfach zu viele Parameter zu geben: An die 200 Saiten, die sich gegenseitig beeinflussen, ihre Schwingungen auf einen drei Quadratmeter großen Resonanzboden übertragen und von diesem dann wiederum angeregt werden. Gleichzeitig die extrem komplexen akustischen Verhältnisse in einem Flügel, die sich wiederum auf die Saiten auswirken, die sich dann wieder auf den Resonanzboden auswirken… eine Amp-Simulation ist definitiv leichter.
Aber es war ja so einiges unvorstellbar, und GEM hatten mit der Promega-Reihe schon eine sehr gute Flügelsimulation vorgelegt, die sie mit der RP(R)-700/800er Serie fortsetzten. Die Promegas haben sich, nicht zuletzt aufgrund ihres sehr hohen Preises, nicht durchgesetzt, und die technischen Mängel der jüngeren Produkte haben dazu geführt, dass die Geräte so gut wie vom Markt verschwunden sind.
Als im Herbst 2006 die Firma MODARTT dann die erste Pianoteq-Version auf den Markt brachte, war die Idee ihrer Umsetzung zwar nicht neu. Dennoch konnte man Pianoteq als die mit Abstand überzeugendste Version bezeichnen – und dies als 8 MB großes VST-PlugIn, das auch auf langsamen Rechnern lief. Mittlerweile ist Version 3 auf dem Markt und wir werfen einen Blick auf die neuen Möglichkeiten und natürlich den Klang.
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