Modeling-Amps sind in der Mitte der Musiker angekommen, im Blindtest meist nicht vom Vorbild zu unterscheiden und preislich extrem attraktiv – etwa der von uns angecheckte HB DNAfx Git. Anscheinend wird die Einstellung der Modeler aber als Problem angesehen, anders kann ich mir den Kustom MOD-L 20 nicht erklären, denn der hat außer laut/leise nicht viele Einstellmöglichkeiten.
Kustom MOD-L 20
Der Amp ist optisch absolut unspektakulär, nicht mehr als ein relativ modern dreinschauender schwarzer Kasten mit bespannter Front. Aber auch sonst ist an dem Combo nicht viel dran. Doch der Reihe nach.
Der Kustom MOD-L 20 ist ein Modeling-Verstärker mit 20 Watt und 1×8″ Speaker. Er bringt 20 modellierte Amps und 24 Effekte mit, besitzt wohl eine EQ-Sektion und kann wahlweise auch über Kopfhörer ohne Speaker genutzt werden.
Der Clou: Außer einem Preset-Regler und einem weiteren für die Ausgangslautstärke gibt es keine Einstellmöglichkeiten. Nach aktuellen Erkenntnissen auch nicht per Editor am PC oder Smartphone. 24 Presets mit voreingestellten Amps und Effekten. Und diese sind nicht einmal über einen Fußschalter umschaltbar, sondern nur über den Regle rauf der Oberseite. Auf dem Display gibt es dann den Namen des Presets zu lesen.
Für dich ausgesucht
Wirklich etwas fürs stille Kämmerlein und eher nichts für die Bühne – das zeigt auch die Möglichkeit, den Input als AUX-In zu nutzen, über den z. B. MP3s abgespielt werden können. Zumindest gehe ich davon aus, denn es ist im Datenblatt von jenem Input die Rede, aber auf den Bildern ist keiner zu sehen. Dann kannst du halt nicht dazu jammen. Warum auch?! Bei einem Gitarrenamp …
Modeler-Zukunft?
24 Grundsounds, die nicht verstellt werden können – für mich ist das nichts. Auch als Anfänger habe ich damals liebend gern an allen Reglern rumgedreht, erfahren, was dieses und jenes mit meinem Klang macht. Wenn du allerdings nur spielen willst, eigentlich keine Muse hast, dich mehr als mit der Gitarre zu beschäftigen, dann könnte der Kustom MOD-L 20 genau dein Ding sein. Schlechter als manch Modeling-Effektpedale klingt er im Video auf jeden fall nicht. Bleibt abzuwarten, was die Reviews später bei Bonedo, YouTube und Co. meinen.