Fazit
Wenn man die Zähne zusammenbeißt und einige Details ausblenden kann, ist das Mojave MA-1000 ein absolut grandioses Mikrofon. Die wichtigste Aussage ist: Das 1000 klingt wirklich absolut hervorragend – eigenständig aber formbar, punchy, jedoch nicht aufdringlich, technisch hervorragend. Nun ist aber Sound nicht alles, besonders die Geschichte mit der verbauten LED erzeugt bei mir großes Unverständnis, auch wenn es eine vermeintliche Kleinigkeit ist. Zudem erscheint der Preis für ein zwar aus hochwertigen Bauteilen, insgesamt aber recht einfach gestaltetes Mikrofon aus Fernostfertigung recht hoch – und somit im Gegensatz zu dem, was man von Mojave meist gewohnt ist: Gute, einfache Mikrofone zu einem sehr fairen Preis. Hätte ich tippen müssen, wäre ich bei maximal zwei Dritteln des aufgerufenen UVPs gelandet. Ich will es aber niemandem ausreden, nur weil ich vielleicht etwas empfindlich auf die genannten Punkte reagiere – ganz im Gegenteil: Ich bin mir sicher, dass viele mit dem Kauf eines MA-1000 genau das bekommen, wonach sie suchen und ihr Engineering-Leben lang damit glücklich sein können.
- sehr punchiger, tighter Sound
- offener, aber nicht zu höhenreicher Klang
- hervorragendes dynamisches Verhalten
- ausgezeichnete Formbarkeit des Klanges
- geringer Sweet Spot der Niere
- Röhren-Fake-LED
- hoher Preis
- Membrangröße: groß (1“), randkontaktiert
- Empfängerprinzip: Doppelmembran-Druckgradientenempfänger
- Richtcharakteristiken: Kugel, Niere, Acht (stufenlos)
- Wandlerprinzip: Kondensator
- Betriebsspannung: Netzteil
- Frequenzgang: 20 Hz – 20 kHz
- Übertragungsfaktor: 20 mV/Pa
- THD+N: 14 dB(A-bewertet)
- maximaler Schalldruckpegel: 117 dB (1% THD+N)
- Pad: 15 dB
- Hochpassfilter: 6 dB/oct bei 100 Hz
- Besonderheit: NOS-Röhre, Custom-Übertrager
- Lieferumfang: Spinne, Netzteil, Kabel, Holzschatulle, Transportkoffer
- Preis: € 3330,– (UVP)
rubbersoul sagt:
#1 - 01.07.2017 um 13:43 Uhr
Punchiger Sound kann ich bestätigen.
Allerdings muss auch immer berücksichtigt werden, dass das Signal in der Regel bearbeitet wird, also auch mit Kompressoren.
Und dann wird der Tiefmitten/Bassanteil zuviel.
Ähnlich das Balckspade UM17b, was ich aber wegen der Thiersch M7-Kapsel als noch besser empfinde.
Das UM92.1s zeigt hier deutlich, dass es im Grunde das bessere Mikro ist, was an der superben Mittenabbildung liegt, und später im Mix mit EQ und Kompressor perfekt im Mix sitzt.