Es ist doch wirklich erstaunlich, in was für kleine Gehäuse man heutzutage die Innenleben von Effektpedalen verpacken kann! Die chinesische Company Mooer (eigentlich: Shenzhen Mooer Audio Co. Ltd.) hat sich in den vergangenen Jahren mit ihren Mini-Tretminen aus der Micro-Serie (und mittlerweile der sogar noch kleineren Spark-Serie!) in die Herzen und auf die Effektbretter der Musiker weltweit hervorgearbeitet. Hatte man in der Anfangszeit vor allem die Bedürfnisse von Gitarristen im Hinterkopf, werden in letzter Zeit auch immer mehr die Bassisten bedient. Der jüngste Wurf der bassrelevanten Produkte ist ein Chorus-Pedal mit dem Namen “Ensemble Queen”. Ich bin sehr gespannt, ob der kleine Treter es schafft, in seinem kleinen Gehäuse richtig große Klangwelten zu erschaffen!
Natürlich liegen die Vorteile derart kleiner Pedale auf der Hand: extrem geringer Platzbedarf auf dem Pedalboard, wodurch entweder ein kleineres Board mitgenommen werden muss, oder auf dem alten deutlich mehr Effektgeräte Platz finden. Gerade auch beim Transport auf Tour, vor allem beim Thema “Flugzeug”, sind die Vorteile derart kleinen Equipments einfach unschätzbar. Aber können die Verarbeitungs- und Klangqualität auch mit den etablierten größeren Vertretern mithalten? Unser Test wird die Wahrheit ans Licht bringen!
Details
Mein Testobjekt kommt in einem kleinen Karton, der sich anfühlt, als sei er leer. Kein Wunder, denn die Ensemble Queen bringt gerade einmal 145 Gramm auf die Waage. Features und Beschaffenheit des kleinen Treters sind schnell erklärt: Auf der Oberseite des Leichtmetall-Gehäuses findet sich ganz unten ein Fußschalter, darüber eine LED-Leuchte, die bei Aktivierung blau aufleuchtet. Darüber fällt der Blick auf einen einzelnen Regler in herkömmlicher Größe und drei im Halbkreis darüber angeordnete Minipotis. Rechts befindet sich die Input-Klinkenbuchse, links verlässt das Signal die Stomp Box. Der Anschluss für den Netzstecker liegt auf der dem Spieler abgewandten Seite des Pedals. Der Betrieb mit einer Batterie ist nicht vorgesehen – aber wo sollte diese auch noch Platz finden?
Dem allgemeinen Trend folgend, wird auch die Ensemble Queen ohne Netzteil ausgeliefert. Ich persönlich werde ja nicht müde zu betonen, dass ich kein Freund dieser Entwicklung bin, da man beim Erwerb immer noch notgedrungen einen Gedankengang mehr im Hinterkopf haben muss: “Habe ich zuhause noch ein passendes Netzteil herumfliegen?”
Zur Stabilisierung hat man dem Gerät eine gummierte Unterseite spendiert. Da diese natürlich nicht wirklich in der Lage ist, ein derartiges Leichtgewicht im Eifer des Bühnengefechts an seinem Platz zu halten, sei aber doch besser die sofortige Unterbringung auf dem Pedalboard oder die Fixierung der im Gerät steckenden Kabel mit Gaffa Tape empfohlen.
Für dich ausgesucht
Schauen wir uns nun einmal die Funktionen der einzelnen Regler genauer an:
- Rate: Mit diesem (großen) Regler kann man bestimmen, mit welcher Geschwindigkeit der flirrende Chorus-Effekt zu hören sein soll. Im Idealfall ermöglicht der Regelweg verschiedenste Facetten von leichtem Wabern bis hin zu hektischem Flimmern.
- Level: Mit diesem ganz links angebrachten Minipoti kann bestimmt werden, wie stark dem (effektfreien) Originalsignal das bearbeitete Effektsignal beigemischt werden soll. Eine schönes Feature, durch welches sich dem User mannigfaltige Einsatzmöglichkeiten erschließen.
- Tone: Hier kann man den Höhenanteil im Effektsignal definieren. Das Originalsignal des Basses bleibt von dem Regler natürlich zu jedem Zeitpunkt unbeeinflusst.
- Depth: Regelt die Intensität der Modulation, also quasi die empfundene “Wellentiefe” des Effektes.