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Mooer GE200 Test

Praxis

Der Mooer GE200 erlaubt diverse Setup-Szenarien, die wir einzeln betrachten wollen. Zu Beginn spiele ich das Pedal direkt in meine Soundkarte und verwende die integrierte Endstufen- und Cabsimulation, wobei ich einzelne Werkspresets durchsteppe:

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P001 Sweety P005 Dystopia P007 Cruncher P014 Fanda TWN Cl P018 Blues player P034 Boutiwah

Die Sounds lassen die zugrundeliegenden Vorbilder sehr gut erkennen und die Presets wurden sinnvoll programmiert, auch wenn die Klangqualität nicht ganz an die Platzhirsche im Modellingsektor heranreichen kann. Doch wer weiß, vielleicht lassen sich durch etwas genaueres Einstellen noch ein paar Prozentpunkte hinsichtlich der Ampsounds gewinnen, denn bei digitalen Simulationen kann mit dezent eingestellten Boost-Pedalen oder vorgeschalteten Kompressoren das Signal lebendiger gestaltet werden. Und tatsächlich kann dem GE200 mit etwas Tweaking-Arbeit noch ein Funken mehr an Spritzigkeit und Frische abgerungen werden. Auch wenn die Dynamik und der Druck nicht ganz so ausgeprägt sind wie bei Fractal Audio, Kemper und Co., so überrascht mich doch sehr die Authentizität und das Spielgefühl, das ich in einer solchen Preisliga nicht erwartet hätte.
Hier verwende ich einen Fender clean, setze aber einen linearen Pure Boost davor:

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Fender Twin Clean

Nun ein AC30 mit leichter Kompression davor:

Audio Samples
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Vox AC30 Crunch

Hier ein JCM800 mit etwas Kompression:

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Marshall JCM800 Moderate Rock
Das Mooer GE200 liefert eine breite Palette an gut klingenden Sounds und Effekten und zeigt sich sehr flexibel.
Das Mooer GE200 liefert eine breite Palette an gut klingenden Sounds und Effekten und zeigt sich sehr flexibel.

Nun gehts an die Effektsektion und ich schalte einige Time- und Modulationseffekte durch. Manche Phaser und Flangersounds überzeugen mich nicht hundertprozentig und auch das Tracking der Pitch-Shifter-Sektion ist stellenweise etwas unsauber, aber die meisten Brot- und Buttereffekte entsprechen einer soliden Qualität.

Audio Samples
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Tremolo Mod Delay Spring Reverb

Nun hört ihr eine Ampsimulation, zu der ich eine Drittanbieter-Impulsantwort lade. Dieser Vorgang gestaltet sich als sehr einfach und in der Editiersoftware wird meine geladene IR sofort mit Namen angezeigt.
Auch wenn die “On Board”-Impulsantworten recht ordentlich sind, denke ich, dass man hier noch viel Spielraum hat und die Klangqualität mancher Modelle durch den Erwerb von IRs anderer Anbieter noch steigern kann:

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3d Party IR

Im letzten Beispiel möchte ich hören, wie sich das GE200 direkt in eine Endstufe schlägt und spiele das Pedal in den Return eines Mesa Boogie Mk5, dessen Box mit einem Mikrofon abgenommen wird. Der Sound der Röhrenendstufe tut dem Pedal richtig gut und kann den Druck und die Tiefe des Sounds definitiv um ein paar Prozentpunkte steigern:

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Direct into Power amp/miked clean Direct into Power amp/miked distorted

Zum Abschluss hört ihr das GE200 vor einem cleanen Amp und einem virtuellen BB-Preamp in der Drive-Sektion. Dieses Setup setzt natürlich auch alle Delay-, Reverb- und Modulationseffekte vor den Echtamp. Da der GE200 keinen Einschleifweg hat, entfällt die Vierkabelmethode, insofern muss das Pedal eingeschleift werden, will man die Effektsektion hinter seinem Amp haben.

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Direct into Amp Input
Kommentieren
Profilbild von Martin Bauer

Martin Bauer sagt:

#1 - 08.03.2018 um 09:27 Uhr

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kann den Test bestätigen. Wirklich beeindruckend, was für den Preis möglich ist. Eine extreme Schwachstelle in meinen Augen ist der Effekt "Kompressor". Außer der Level-Parameter zeigen die anderen Parameter bei meinem Gerät kaum eine Veränderung des Sounds. Manchmal hab ich den Eindruck, dass dieser Effekt zwar vorhanden ist, aber im "inneren" leer ist. Kann der Tester das bestätigen? Hoffe, dass das in einem Firmware-Update noch behoben wird.

    Profilbild von Haiko Heinz

    Haiko Heinz sagt:

    #1.1 - 08.03.2018 um 13:24 Uhr

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    Hallo Martin, danke für Deinen Input, ich finder der Compressor greift schon dezent, erstzt aber bestimmt kein hochwertiges Comp.Pedal Hast du beide mal, mit vollkommen cleanen Sounds bzw. extrem niedrigen Gain vor der Vorstufe probiert? Wer weiß vielleicht tut sich in den Updates noch was.

    Antwort auf #1 von Martin Bauer

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Profilbild von Phil P

Phil P sagt:

#2 - 11.03.2018 um 17:33 Uhr

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Ich suche ein Multieffektgerät, dass ich sowohl für Bass, als auch für Gitarre nutzen kann. Ist das GE 200 da das richtige Gerät?

    Profilbild von Haiko Heinz

    Haiko Heinz sagt:

    #2.1 - 12.03.2018 um 10:29 Uhr

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    Hi Phil, das GE200 beinhaltet sicherlich bevorzugt Gitarrenamptypen, besitzt jedoch auch einen EQ für Bass und die IR Plätze kannst Du auch mit Basscabinets belegen - insofern würde ich sagen: ja

Profilbild von Maesen Beyeler

Maesen Beyeler sagt:

#3 - 12.03.2018 um 21:47 Uhr

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Schöner Test, vielen Dank!
Eine Frage: kann man den Looper mit dem Drumcomputer kombinieren? D.h. Loops mit Drum Rhythmen aufnehmen?

    Profilbild von Haiko Heinz

    Haiko Heinz sagt:

    #3.1 - 13.03.2018 um 08:07 Uhr

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    Hallo Maesen, Danke Dir! Leider habe ich den GE200 nicht mehr zum Test vorliegen und das auch nicht ausprobiert! Der Mann beim Mooer Support, Paul Scott, antwortet jedoch sehr schnell, wenn du speziellere Fragen zu Mooer Produkten hast: support@mooeraudio.com

    Antwort auf #3 von Maesen Beyeler

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    +1
Profilbild von thelonewolfDE

thelonewolfDE sagt:

#4 - 03.06.2018 um 10:23 Uhr

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Ich habe das Gerät seit gestern, und obwohl es mittlerweile eine Mac App gibt, so kann ich die Firmware ohne Error einfach nicht updaten. Werde das Gerät wohl zurück geben müssen. Denn wenn ich nicht mal die Firmware updaten kann, nach der offiziellen Angabe auf der Mooer Webseite, dann ist es vielleicht grundsätzlich ein nettes Gerät aber funktioniert einfach doch nicht richtig. Sehr schade.

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