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Mooer Micro Preamp 014 Taxidea Taxus Test

Praxis

Sound:

Da das Pedal nicht für den Anschluss an den Eingang eines Verstärkers konzipiert wurde, verbinde ich den Ausgang des Taxidea Taxus mit dem Return meines Marshall JVM 410 Topteils. Dieses treibt eine 2 x 12″ Box an, die ich mit einem SM57 abnehme und das aufgenommene Signal im Klang natürlich nicht weiter bearbeite.
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Pedals und meiner Telecaster, wobei die Regler des Pedals in der Mittelstellung positioniert sind. Im ersten Beispiel spiele ich ein paar Akkorde mit dem Halspickup der Tele, im zweiten schalte ich in die Mittelstellung.

Audio Samples
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Clean: Telecaster, Hals-Pickup Clean: Telecaster, beide Pickups

Das Pedal liefert in der Halsposition der Gitarre einen warmen Cleansound, in der Mittelstellung wird es schön knackig. Die Attacks kommen definiert aus den Speakern und zeigen die klanglichen Möglichkeiten, je nach angeschlossener Gitarre und deren unterschiedlichen Pickup-Positionen.
Ich bleibe im cleanen Kanal des Pedals und möchte nun herausfinden, wie sich der EQ im Klang widerspiegelt. Dazu drehe ich den Treble- und den Bass-Regler komplett auf, die Mitten dafür ganz raus. Als Gitarre kommt jetzt eine Strat zum Einsatz.

Audio Samples
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Clean: Treble & Bass max., Stratocaster

Der EQ zeigt sich im cleanen Kanal nicht wirklich drastisch, vermag aber den Klang ein wenig zu formen. Selbst bei ganz aufgedrehten Treble- und Bass-Reglern wirkt der Sound nicht verbogen, und obwohl der Mittenregler in der Minimalstellung verweilt, bleiben genügend Mitten im Klang erhalten. Das Pedal zeigt sich im cleanen Kanal übrigens als äußerst übersteuerungsfest, selbst bei ganz aufgedrehtem Gain konnte ich keine Verzerrung herauskitzeln, das Signal wurde einfach nur lauter.
Daher geht es nun mit dem Overdrive-Kanal weiter.
Für das nächste Hörbeispiel positioniere ich wieder alle Regler in die Mittelstellung und greife zu einer Strat, die einen Humbucker in der Stegposition besitzt. Dabei drehe ich den Gainregler pro Durchgang von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung.

Audio Samples
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Overdrive: Gain Min/Mid/Max, Strat Steg-PU

Schon in der Minimalstellung des Gainreglers machen sich je nach Anschlagsintensität erste Verzerrungen bemerkbar, die natürlich bei höheren Potistellungen zunehmen. In der Mittelstellung kommt schon ein recht dichtes Rockbrett zustande, die Maximalstellung liefert genügend Reserven für Solos. Der Sound ist direkt und tendiert für meinen Geschmack ganz klar in die britische Richtung. Auch hier treten die Attacks sehr schön hervor und setzen die nötigen Akzente.
Natürlich möchte ich auch herausfinden, wie sich die Klangregelung im Overdrive-Kanal bemerkbar macht und positioniere Treble wie auch Bass auf 14 Uhr, der Mittenregler zeigt auf 13 Uhr und Gain ist ganz aufgedreht. Als Gitarre kommt eine Music Man Reflex mit Humbuckern zum Einsatz.

Audio Samples
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Overdrive: Treble 14 Uhr, Mid 13 Uhr, Gain max.
Das Pedal liefert authentische Clean- und Overdrive-Sounds und verfügt über einen guten frequenzkorrigierten Ausgang.
Das Pedal liefert authentische Clean- und Overdrive-Sounds und verfügt über einen guten frequenzkorrigierten Ausgang.

Der Sound wirkt insgesamt aufgefrischt und schön rotzig. Das Pedal verhält sich Amp-typisch und lässt mich vergessen, dass der Grundsound aus einem Pedal kommt, ein gutes Zeichen.
Für das kommende Beispiel behalte ich die Einstellungen aus dem Audiofile zuvor bei, lediglich den Höhenregler drehe ich auf die 9-Uhr-Position.

Audio Samples
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Overdrive: Treble 9 Uhr, Mid 13 Uhr, Gain max.

Hier im Overdrive-Kanal zeigt sich der EQ wesentlich effektiver und nur durch das Herunterregeln der Höhen kommt ein fetter Rocksound zustande, der mir ausgesprochen gut gefällt! Der zeigt sich recht kehlig, so wie man es von einem britischen Verstärker mit dem markanten M gewohnt ist.
Ich drehe weiter am EQ, lasse dabei den Gainregler in der Maximalstellung. Treble zeigt auf 13 Uhr, die Mitten drehe ich ganz raus und der Bassregler steht auf 15 Uhr. Dazu stimme ich die Gitarre auf Drop D und spiele ein Heavy-Riff.

Audio Samples
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Overdrive: Treble 13 Uhr, Mid min., Bass 15 Uhr, Gain max.

Auch diese Disziplin meistert das Pedal ganz souverän und liefert einen modernen “scooped” Sound, der nach wie vor mit seiner Direktheit überzeugen kann. Die Riffs werden förmlich aus den Speakern gedrückt, was sich positiv auf das Spiel auswirkt.
Ein Beispiel mit dem Speakersimulator darf natürlich auch nicht fehlen, dazu behalte ich die Einstellungen des letzten Beispiels bei, nur dass ich den Ausgang des Pedals jetzt mit dem Line-In eines Mikrofon-Preamps verbinde und auf den Speaker-Sim-Out schalte.

Audio Samples
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Sound der Speakersimulation

Wie zu erwarten, ist der so generierte Sound anders als der, der aus den Speakern in Verbindung mit einer Röhrenendstufe kommt. Aber, und das ist entscheidend, er ist nicht schlechter, nur eben anders. Er besitzt eine ähnliche Energie, ist in den Höhen etwas bedeckter und auch die Mitten treten hervor, aber es lässt sich für meinen Geschmack sehr gut mit dem Sound arbeiten.

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