Mit der Mooer MSC20 Pro hat der chinesische Hersteller eine weitere E-Gitarre im Programm, die mit traditionellen Zutaten aufwartet und für einen recht moderaten Preis zu haben ist. Der Start ins Gitarrengeschäft begann für Mooer 2022 mit der GTRS S800, die mit aufwendiger Elektronik bestückt war. Die Mooer MSC20 Pro dagegen ist absolut traditionell orientiert, kommt mit Strat-Shape-Body, Vintage-Style-Tremolo und einer Pickup-Bestückung mit zwei Singlecoils und einem Humbucker.

Ein Gigbag zum Transport ist auch dabei
Der Preis von weniger als 300 Euro ist auf jeden Fall recht knackig, zumal die Gitarre optisch durchaus teurer wirkt. Dazu kommt, dass die MSC20 Pro nicht lieblos im Karton geliefert wird, sondern im Gigbag, zusammen mit den beiden obligatorischen Inbusschlüsseln zum Einstellen von Halsneigung und Saitenlage.
Pappel-Korpus und eine Decke aus selektierter Esche
Pappel und Esche sind die Zutaten für den Korpus der MSC20 Pro. Dazu ein gelungenes Finish in Amber Brown, das zum Rand hin dunkler wird und gut mit dem dreilagigen schwarzen Schlagbrett harmoniert. Die Gitarre ist im traditionellen Strat-Style konzipiert, daher versammelt sich die komplette Elektronik mit Pickups, Schaltern und Reglern auf dem Schlagbrett. Daneben die Anschlussbuchse und an der Brücke ein MVT-1 Vintage-Style-Tremolosystem. Drei kräftige Federn halten das Tremolo, das mit sechs Schrauben am Korpus befestigt ist, wobei der Tremolohebel standesgemäß geschraubt wird. Die Einstellung ab Werk bedingt, dass die Brücke auf dem Korpus aufliegt und es deshalb nur in eine Richtung geht, nämlich abwärts: Drop-Tunings lassen sich problemlos und vor allem schnell realisieren, auch wenn das System generell eher etwas schwergängig ist. Für butterweiche Tremoloeinsätze müssten eventuell die Federn getauscht werden. Aber dafür hält es recht gut die Stimmung.
Gerösteter Ahorn und Jatoba sind die Zutaten für Hals und Griffbrett
Der Hals kommt mit einem Standard-C-Profil, das zusammen mit der rückseitigen dünnen Lackschicht sehr angenehm in der Hand liegt. Auf dem Griffbrett sind 22 Neusilberbünde eingearbeitet, die mir hinsichtlich ihrer Verarbeitungsqualität einigen Respekt abverlangen. Ich habe selten eine Gitarre in diesem Preissegment in der Hand gehabt, bei der die Abrichtung und sonstige Verarbeitung der Bünde sowie die Einstellung von Hals- und Saitenlage so gut waren. Zur Orientierung gibt es Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und kleinere Punkte an der Halsleiste. Die Kopfplatte ist ebenfalls in Amber Brown lackiert und beherbergt sechs Tuner (Mooer MTN-1), die einen ruckelfreien Stimmvorgang garantieren. Die Saiten laufen geradlinig über einen Kunststoffsattel zu den Stimmmechaniken, wobei für B- und E-Saite ein Saitenniedrighalter für die korrekte Höhe sorgt. Den Zugang zum Halsstellstab gibt es am Übergang von der Kopfplatte zum Hals.
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Zwei Singlecoils und ein Humbucker sind an Bord
Die Singlecoil-Pickups, ein MSC-1N am Hals und ein MSC-1M in der Mitte, kommen mit weißer Kappe und sichtbaren Pole-Pieces. Am Steg ist ein MHB-1B verbaut, der eine verchromte Kappe trägt. Geregelt werden die Tonabnehmer mit einem Volume- und einem Tone-Regler, zur Anwahl steht ein 5-Weg-Klingenschalter bereit. Wo man bei einer Standard-Strat einen weiteren Tonregler findet, sitzt hier ein Minischalter, der den Humbucker splittet.
