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Mooer SD50A Test

Der Mooer SD50A ist ein Akustikgitarren-Combo, der zumindest laut Papierform nahezu alles an Bord hat, was ein Gitarrist sich für seine Performance mit Westerngitarre und Co. wünscht. Dass eine gelungene Kopie im Reich der Mitte mit einer großen Wertschätzung einhergeht, gehört für Mooer nicht unbedingt zur Firmenphilosophie, und so orientiert sich der Hersteller – von vier Musik- und Technologie-Nerds in Shenzhen gegründet – längst nicht mehr an diesem Leitmotiv.
Die chinesische Firma erregt seit 2010 weltweit Aufsehen mit durchaus originellen und innovativen Produkten. 

Mooer_SD50A_TEST

Überdies werden Produkte wie z.B. die Verstärker aus der Micro Preamp-Serie und die Multi-Effektpedale aus der GE-Familie zu fairen Konditionen gehandelt. Und nach der Entwicklung der neuen SD Modeling Guitar Combos hat Mooer mit dem SD50A jetzt einen Combo speziell für den Akustikgitarristen aufgelegt.

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Details

Überblick

Der SD50A ist ein waschechter Allrounder, dem man mangelnde Flexibilität nicht unterstellen kann. Der Fullrange-Combo verstärkt nicht nur Instrumente mit piezokeramischen oder magnetischen Tonabnehmern, sondern auch Stimmen. Mit zwei separat regelbaren Kanälen für Instrument und Mikrofon/Instrument ist unser aktueller Testkandidat jedenfalls auf viele denkbare Situationen vorbereitet. Darüber hinaus können beide Kanäle mit den drei ausgewählten Effekten Chorus, Delay und Reverb verschönert werden, natürlich auch unabhängig voneinander. Auf der Habenseite befinden sich außerdem ein Looper und “on top” eine Rhythmusmaschine. Sämtliche Settings können gespeichert und bei Bedarf wieder eingelesen werden, sogar mit den zuletzt benutzen Effekteinstellungen. Mit dem kabellosen Fußschalter, der im Lieferumfang enthalten ist, lassen sich die Presets auch aus der Distanz abrufen. Der Fußschalter kann aber noch viel mehr. Doch nun der Reihe nach …

Fotostrecke: 5 Bilder Der Mooer SD50A besitzt recht handliche Maße von 460 x 236 x 405 mm (L x B x H).

Chassis

Das rückseitig geschlossene Gehäuse wurde tadellos verarbeitet. Ein weinroter Mantel aus strukturiertem Kunstleder wirkt optisch durchaus ansprechend, wobei man die Gehäuseecken nicht mit Protektoren verstärkt hat. Auch befindet sich keine Schutzhülle im Lieferumfang.
Vier angeschraubte Hartgummifüße an der Unterseite bieten jedenfalls einen sicheren Stand. Ein Hochständer-Flansch wurde nicht implementiert, aber mit einem klappbaren Bügel an der Unterseite kann die Neigungsachse der Lautsprecher ausgerichtet werden, wenn der Combo auf dem Boden steht. Die Position der Lautsprecher ist hinter der schwarzen, aber recht fragilen textilen Bespannung noch zu erkennen, darüber prangt am oberen Rand unübersehbar das Mooer-Logo. Mit einem Gewicht von 11 kg kann der quaderförmige Kofferverstärker auch im Alleingang am Kunstledergriff an der Oberseite transportiert werden, wobei die handlichen Abmessungen 460 x 236 x 405 mm (L x B x H) dem Träger entgegenkommen.
Die Elektronik findet in einem eingeschobenen Metallgehäuse Platz, wobei eine Transistor-Endstufe mit einer Gesamtleistung von 50 Watt RMS den 8“ Full Range Flat Response (FRFR) Lautsprecher und einen 1″ Hochtöner antreibt. Letzterer macht den Sound von Akustikgitarre und Stimme auch im oberen Frequenzbereich komplett.

Bedienelemente auf der Oberseite

Der SD50A ist, wie schon erwähnt, mit zwei getrennt regelbaren Kanalzügen gesegnet, was die gleichzeitige Verstärkung von Instrument und Mikrofon/Instrument erlaubt. Die Bedienelemente sind auf einem tiefer gesetzten Paneel montiert, sodass man den Combo auch komfortabel im Laderaum stapeln kann.
Die beiden Kanalzüge sind sauber getrennt in Zweierreihen angeordnet. In der hinteren Reihe befinden sich die Regler und Schalter für den Instrumenteneingang, in der vorderen die für den Kombi-Kanal. Die Bedienelemente sind mit heller Schrift auf schwarzem Grund gut leserlich gekennzeichnet, sodass man ihnen die entsprechenden Funktionen problemlos zuordnen kann.

Wir betrachten die beiden (fast) identisch ausgelegten Kanäle von links nach rechts, wobei wir uns gleich zu Anfang mit den Unterschieden befassen. Ganz links in der hinteren Reihe befindet sich der Klinkeneingang für das Instrument. In der vorderen Reihe befindet sich an gleicher Stelle ein Kombi-Eingang (XLR- und Klinke) für das Mikrofon. Dort darf aber auch eine zweite Gitarre andocken.
Es folgt in der hinteren Reihe ein Phasenumkehrschalter für das Instrument. In der vorderen Reihe befindet sich an gleicher Stelle der Phantom-Power-Taster zum Anschluss eines Studiomikrofons. Ab jetzt sind die Kanäle identisch ausgelegt.Die Lautstärke für Instrument und Mikrofon wird jeweils mit Gain geregelt, der Sound mit dem Dreiband-EQ (Bass, Mid, Treble).
Gegen Rückkopplungen bringt der SD50A jeweils einen Anti-Feedback-Regler in Stellung. Mit einem Druck auf den beleuchteten Button “Anti-FB Taste” wird eine Frequenzüberprüfung eingeleitet, um die Störenfriede aufzuspüren. Die Ergebnisse können später natürlich auch wieder gelöscht werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Alle Bedienelemente sind über die Oberseite erreichbar und wurden auf einem tiefer gesetzten Paneel montiert.

Mit Chorus, Delay und Reverb hat der SD50A die wichtigsten Digitaleffekte auf der Palette. Diese können separat für jeden Kanal ein- oder ausgeblendet oder völlig aus dem Signalweg entfernt werden. Mit den Effekt-Controllern werden stufenlos Pegel und Intensität justiert. Der Delay-Controller nimmt auch Einfluss auf die Zahl der Wiederholungen. Diesem wurde außerdem ein beleuchteter Tab-Taster an die Seite gestellt, über den oder den kabellosen Fußschalter durch mehrere Impulse das Tempo bestimmt wird. Im roten Modus (Taster leuchtet rot) werden die Settings für den Gitarrenkanal programmiert und im grünen Modus (zum Umschalten Taster länger drücken) die für den Kombikanal. 

Mit den beleuchteten Buttons Drum und Looper können die entsprechenden Module zugeschaltet werden, auch gleichzeitig. Im aktiven Zustand leuchten die Taster rot. Der Looper unterstützt Mikrofon und Instrument (auch gleichzeitig) und produziert eine Schleife mit 150 Sekunden Speicherkapazität, dabei arbeitet er auch im Overdub-Modus präzise. Im Jam-Modus können Looper und Drum-Maschine synchronisiert werden.
Die Drum-Maschine arbeitet zwar präzise, aber mit ein- oder zweitaktigen Patterns recht monoton. Der gerasterte Wahlschalter „Beats“ bietet eine Auswahl von 16 vorprogrammierten Presets, die auch in Tempo und Lautstärke (über Value) veränderbar sind. Neben 10 Presets, die mit einer Djembe eingespielt wurden und Unterstützung von einem Schellenring oder Shaker erhalten, können auch 8 Presets mit einem Schlagzeug abgerufen werden. Die Auswahl konzentriert sich auf die beiden Taktarten 6/8 und 4/4. Die Drum-Maschine lässt sich auch über den kabellosen Fußschalter ein- und ausschalten.
Der multifunktionale Value-Wahlschalter (ganz rechts) bietet 6 Funktionen. Mit „D-Vol“ wird die Lautstärke der Drum-Maschine angepasst und mit „Speed“ das Tempo. „L-Vol“ pegelt die Lautstärke des internen Loopersounds, „Tuner“ ermöglicht den Zugriff auf das interne Stimmgerät, bei dem sich der Kammerton zwischen 435 und 445 Hz kalibrieren lässt.
Die SYNC-Funktion synchronisiert – wie schon angedeutet – Drum-Maschine und Looper. Die Aufnahme wird dann mit einem Anzähler eingeläutet. Die wichtigsten Settings können mit der Funktion „Preset“ gespeichert oder abgerufen werden, wobei 10 Speicherplätze einer Akustikgitarre völlig ausreichen. Eine Rückmeldung bekommt man über das runde Display am rechten Ende. Ganz am Schluss wartet der Master, der sich für das Summensignal der beiden Kanäle verantwortlich zeigt.

Der kabellose Fußschalter

Dieser bietet vier Schalter, die mit den Buchstaben A,B,C und D gekennzeichnet sind. Im Preset-Modus erhält man mit den Tastern A und B (up/down) Zugriff auf die Preset-Bibliothek. Fußschalter C und D setzen die Anti-FB-Funktionen der beiden Kanäle in Gang, wobei der Steuermechanismus natürlich auch verändert werden kann.
Im L-Modus wird der Looper in Betrieb genommen, das TAP-Tempo definiert oder die Drum-Maschine ein- oder ausgeschaltet.

Bedienelemente auf der Rückseite

Die DC IN-Buchse zum Anschluss des Netzgeräts befindet sich unter dem Power-Kippschalter. Dass der SD50A auch Bluetooth kann, ist mir recht spät aufgefallen, denn lediglich ein kleiner Schalter deutet darauf hin, dass er über eine integrierte Bluetooth Funktion 4.0 verfügt. Wird der Schalter (on/off) betätigt, verbindet sich der SD50A umgehend mit einem Smartphone o.ä., von wo aus dann Audiomaterial eingespielt werden kann. Die Steuerung (z.B. Lautstärke) erfolgt über das externe Gerät.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Gehäuse ist auf der Rückseite verschlossen und hält im obersten Viertel die Anschlüsse bereit.

Es geht weiter mit dem Audio-Hilfseingang (Aux In) zum Anschluss eines Kabels mit 3,5 mm Stereoklinkenstecker. An die Mikro-USB-Buchse daneben kann ein Smartphone oder ein Tablet andocken und per USB-Kabel die Firmware aktualisiert werden. Ob unser Kandidat sich auch in einer höheren Lautstärkeumgebung Gehör verschafft, möchte ich mal offenlassen. Aber über den symmetrischen XLR-Ausgang an der Rückseite findet er auch Anschluss an eine PA. Der Reigen wird mit dem Masseschalter (Ground Lift) für den XLR-Ausgang und dem DI/Pre-Schalter für den XLR-Anschlussmodus beendet.

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