Praxis
In der beigefügten Betriebsanleitung (auch als Download verfügbar) werden die Funktionen sämtlicher Bedienelemente kurz und knapp in mehreren Weltsprachen erläutert und durch Grafiken und Listen unterstützt. Allerdings sind die Informationen hier und da lückenhaft, sodass “learning by doing” angesagt ist.
Klangregler
Die drei Klangregler arbeiteten sehr subtil, sodass unterschiedliche Soundbilder generiert werden können. Schön, dass man die einzelnen Ergebnisse mitsamt den Effekten speichern kann. Angaben zum Frequenzgang der Lautsprecher macht der Hersteller zwar nicht, aber der Klang einer Akustikgitarre wird in allen Frequenzbereichen ausgewogen abgebildet. Allerdings fehlten mir zumindest bei den Aufnahmen im Hochtonbereich noch Reserven.
Der SD50A produziert auf unterschiedlichen Dynamikstufen und auch bei hoher Auslastung einen unverzerrten Sound, der auch standalone in einem großen Raum tragen sollte. Allerdings darf man den relativ kleinen Klangkörper nicht mit zu hohen Erwartungen und beispielsweise einem Schlagzeuger überfordern. Auch eine Gesangsstimme wird sauber übertragen und für die Ansage zwischendurch reicht das Klangvolumen ohnehin aus.
Drum-Maschine
Über die Anwesenheit einer quasi geschenkten internen Rhythmusmaschine darf man sich natürlich freuen. Zur Auswahl stehen 16 ein- oder zweitaktige Loops, die nicht modifizierbar sind und daher ziemlich statisch wirken können. Die Presets, die mit Djembe und Schellenring/Shaker zur Disposition stehen, drängen stilistisch in eine bestimmte Richtung, der nicht unbedingt jeder Akustikgitarrist folgen möchte, und das Drumset kann unter Umständen eine einsame Akustikgitarre überpowern. Die kraftstrotzenden Presets (insgesamt 8) passen klanglich eher in einen Saal, wobei der kleine Lautsprecher das Drum-Set auch nicht unbedingt realistisch rüberbringt, zumal die Ausgabe in mono erfolgt.
Und last, but not least befindet sich das Value-Poti zumindest für Rechtshänder definitiv am falschen Platz, da beim Regeln mit der rechten Hand das Display verdeckt wird.
Effekte
Mit drei Effekten ist der Akustikgitarrist sehr gut bedient. Deshalb habe ich einen Einschleifweg zum Anschluss eines externen Geräts erst gar nicht vermisst. Die Effekte können stufenlos in der Intensität und Lautstärke verändert werden.
Bei den Aufnahmen kamen eine Konzertgitarre mit Nylonbespannung und eine Westerngitarren mit piezokeramischem und magnetischem Tonabnehmer zum Zuge.
Der Combo wurde mit einem kleinen Neumann-Mikrofon abgenommen. Das Mikrofon wurde nah (etwa 3 cm) vor dem großen Speaker platziert. Unterstützt wird das Mikro im Mix (etwa 15%) durch das XLR-Out-Signal, das die Aufnahme im oberen Frequenzbereich komplett macht.
Der SD50A arbeitet bei Zimmerlautstärke erfreulich rauscharm, auch bei hoher Auslastung. Der piezokeramische Tonabnehmer (z.B. Fishman) wird klar, rund und relativ dynamisch übertragen. Schnarzgeräusche, die ein Piezo in aller Regel produziert, sind nicht präsent
Reverb, Chorus und Delay punkten mit einem schönen Sound, auch wenn die Ausgabe nur in mono erfolgt.
Der magnetische Schalllochtonabnehmer, der hier im Einsatz ist, produziert Geräuschanteile, die der SD50A nicht zu vertreten hat.
Die Konzertgitarre wird sauber übertragen, auch wenn der Dynamikumfang (des Tonabnehmers) eingeschränkt ist.
Für dich ausgesucht
In einer größeren Lautstärkeumgebung (Band) kann man ruhig den XLR-Ausgang nutzen. Die gehobene Qualität des Ausgangssignals kann der Techniker gut und gerne weiterverarbeiten.