Die einzelnen Komponenten der Klangerzeugung des Little Phatty sind -mit Ausnahme von “Modulation”- dem Signalfluss entsprechend, von links nach rechts angeordnet.
1. Modulation
Hier kann man dem in Geschwindigkeit und Wirkungsgrad regelbaren LFO, der über die Wellenformen Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Rampe verfügt, die Modulationsziele Filter, Tonhöhe, Wellenform oder Oscillator 2 zuweisen. Anstatt des LFO kann an dieser Stelle auch die Filterhüllkurve oder Oscillator 2 als Modulationsquelle für die o.g. Ziele gewählt werden.
2. Oscillators
Es stehen 2 Oszillatoren zur Auswahl: Osc1 als Haupt- und Osc2 als zusätzliche Klangquelle. Beide Oszillatoren verfügen über die Wellenformen Triangle, Saw, Square und Rectangle in den Fußlagen 16′, 8′ 4′ und 2′, wobei die Lautstärke jedes Oszillators getrennt regelbar ist. Osc2 ist darüber hinaus um bis zu 7 Halbtöne verstimmbar. So kann, lässt man beide VCOs klingen, mit einer leichten Verstimmung des Osc2, ein Chorus-ähnlicher Klang erzeugt werden, bei größeren Werten ein Zweiklang. Der Osc2 ist außerdem per “Osc Sync” auch zum Osc1 synchronisierbar, das heißt: der Osc2 wird “gezwungen”, bei jedem Nulldurchgang des Osc1 ebenfalls eine neue Welle zu erzeugen. Verändert man nun im “Osc Sync” Modus die Frequenz des Osc2, entstehen weitere Obertöne, die den Klang des Osc1 “anfetten”, “schärfen” oder auch “verunstalten” können, wie im folgenden Audiobeispiel zu hören ist. Mit dem Regler “Glide Rate” lässt sich die Geschwindigkeit einstellen, in der ein Ton in der Höhe zum nächsten.
3. Filter
Hier arbeitet eines der Herzstücke der Klangerzeugung, ein analoges 1- bis 4-poliges Tiefpassfilter mit einer maximalen Flankensteilheit von 24dB/Oktave. Die Flankensteilheit bzw. die Anzahle der Pole des Filters kann leider nur global im Betriebssystem und nicht pro Sound festgelegt werden. Man kann hier zwischen 6dB, 12dB, 18 dB und 24dB/Okt auswählen. (1Pole = 6dB … 4Pole=24dB). Mit den Parametern Cutoff und Resonanz lässt sich der Höhenanteil eines Klangs “beschneiden” bzw. in bestimmten Frequenzbereichen betonen.
Über “KB Amount” kann die Abhängigkeit des gespielten Tons zur Cutoff Frequenz des Filters eingestellt werden. Das heisst: je höher der Ton, desto offener der Filter (hohe Töne haben so mehr Brillianz, tiefe eine klarer definierbare Tonalität). Und auch Keyboard-Velocity kann zur Steuerung des Filters eingesetzt werden, was für einen Analogen/Monophonen nicht selbstverständlich ist! Im Master Menu können dazu positive oder negative Werte der “Velocity Sensivity” eingestellt werden, leider aber nur global und nicht individuell für jeden Sound. Per “EGR Amount” lässt sich der positive oder auch negative Wirkungsgrad der Filterhüllkurve auf den Filter bestimmen. “Overload” kontrolliert die Übersteuerung des Klangs, im folgenden Beispiel ein Overdrive-Leadsound.
4. “Envelope Generators”.
Die Hüllkurvengeneratoren sind ein weiteres wichtiges Werkzeug zur Formung des Klangs. Die im Signalfluss erste Hüllkurve ist die Filterhüllkurve. Über die Parameter Attack-Decay-Sustain-Release (ADSR) wird der zeitliche Verlauf des Filters eingestellt. Im folgenden Audio Beispiel wird das Attack der Filter Hüllkurve langsam auf- und zugedreht. Die Volume-Hüllkurve regelt nach gleichem Prinzip die Lautstärke bzw. das Ein- und Ausschwingverhalten des Klanges.
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Ein- und Ausgänge:
An der linken Außenseite findet man neben dem Stromanschluss (Kaltgerätestecker) verschiedene 6,3mm Klinkenbuchsen: Audio In (mono), Audio out (mono), MIDI In/Out sowie Pitch CV, Vol CV, Filter CV, KB Gate.
Über den “Audio In” kann man externe Signale in den Synthesizer einspeisen. Sie werden im Signalfluss hinter den VCOs und vor Modulation, Filter und Envelope Generatoren eingespeist. Im folgenden Audio Beispiel wird ein Drumcomputer-Beat eingeschliffen und durch den Filter mit verschiedenen Einstellungen von Cutoff, Resonanz und Overload geleitet. Über die Eingänge Pitch CV, Vol CV, Filter CV und KB Gate kann man die verschiedenen Parameter mit externen Geräten wie z.B. Pedalen steuern.
Die Verpackung
Die Verarbeitung des Gehäuses sowie der Armaturen macht einen sehr soliden Eindruck, fast etwas wuchtig sind die Knöpfe geraten. Aber beim Bühneneinsatz macht sich gerade so was bezahlt! Die Gehäuseoberfläche ist aus matt-schwarzem bzw. an den Seiten grauem Kunststoff, der rückwärtige “Spoiler” aus Aluminium, die Bodenplatte aus Metall. Stehen tut der kleine Phatty auf 4 Gummifüßen – das anschlagdynamische3 Oktaven-Keyboard zählt 37 Tasten.
Die Bedienung und Parameterauswahl erfolgt über ein zweizeiliges, beleuchtetes LCD Display nebst Value-Knopf und Cursor Taster, an Bord gibt es 100 Speicherplätze für eigene Sounds.