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Moog Slim Phatty Test

PRAXIS
Der Slim Phatty ist schnell an den Start gebracht: Kaltgerätekabel in die Buchse auf der Rückseite und ein Druck auf den Power-Knopf: und schon begrüßt mich das hellgraue LC-Display. Schnell noch ein Klinkenkabel (mono) zu meiner Abhöre und ein USB-Kabel zu meinem Rechner, an dem wiederum ein Masterkeyboard angeschlossen ist – los geht’s!Die 100 Presets aus dem Programmspeicher liefern dicke, harte und weiche Bässe, knackige Patternsounds und feinstes aus der Geräuschekiste. Auch schneidige und weiche Leads gehören durchaus zur Kernkompetenz dieses Synthesizers. Trotz der gebotenen Vielseitigkeit klingen alle Sounds irgendwie wie „aus einem Guss“. Als nächstes versuche ich ein paar eigene Klänge zusammenzuschrauben. Das macht Spaß, einfache Sounds gelingen auf Anhieb, ab und zu gibt es nervige Notenhänger. Eine Panic-Taste oder ähnliches sucht man vergebens. Viele gute Funktionen sind nicht über das Frontpanel zugänglich, das ja auch schon voll genug ist, sondern im Mastermenu beheimatet. Als Slim Phatty Neuling sollte man sich daher zum Einstieg das Handbuch zu Gemüte führen. Das ist gut investierte Zeit, die man sonst beim Fluchen über das karge und umständliche Display-Menu vergeuden würde!

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Bassline + Pattern Reise durch die Wellen, erst 1 VCO, dann 2 VCOs Knarz Bass Zweimal Zweistimmig 4xLead Noise S+H Modulation Percussive

Die relativ großen Potis stecken etwas labberig in ihren Verankerungen, ansonsten ist hier aber alles top verarbeitet. Wie auch beim großen Bruder Little Phatty hat man es hier oft mit der Umständlichkeit von Multifunktions-Armaturen zu tun. Man muss hier immer erst den gewünschten Parameter per Gummitaster zuweisen, bevor man seinen Wert per Poti verändern kann. Im Rausch der Inspiration kann man sich hier schon mal verhauen und einen Parameter verstellen, den man gar nicht meinte. Beispielsweise gleichzeitig die Cutoff-Frequenz und Resonanz zu regeln, ist nicht möglich. Ähnliche Widrigkeiten ergeben sich oft beim Editieren der Hüllkurvenparameter, auch die Lautstärke eines Programms lässt sich hardwareseitig nicht abspeichern. Wer mehr Knöpfe zum intuitiven Soundschrauben möchte, kann Abhilfe mit einem externen Controller oder Masterkeyboard mit MIDI CC fähigen Encodern oder Slidern schaffen. Denn so gut wie alle Parameter des Slim Phatty sind per MIDI CC steuerbar! Tabellen mit sämtlichen CC-Nummern findet man im Handbuch.

Hilfreich bei allen Soundschraubaktionen und Funktionswechseln der Potis sind die LED-Leuchtkränze, die den aktuellen Stand des ausgewählten Wertes anzeigen. Gleiches gilt für die beleuchteten Auswahltaster und Status-LEDs, die Auskunft über die ausgewählten Parameter geben. Es gibt zudem drei Modi, die bestimmen, wie sich ein Poti nach einem Parameterwechsel verhalten soll:
Snap: Wert springt immer sofort zur Position des Potis.
Pass-Thru: Wert muss erst durchfahren werden, bis man ihn verändern kann.
Track: Wert verändert sich verlangsamt bis Poti-Position und Parameterwert übereinstimmen.
Die VCOs sind absolut stimmstabil, da gibt es nichts zu beklagen! Diese Kinderkrankheit aus der ersten Little Phatty Generation ist ausgemerzt. Beim Arbeiten mit Arpeggiator und LFO-Modulationen kommt das Tap Tempo Feature zum Tragen. Musiker, die eher rechnergestützt  arbeiten, können LFO und Arpeggiator des Slim Phatty per MIDI-Clock mit ihrem Sequenzer synchronisieren. Oder auch vom Rechner aus sämtliche Parameter der Klangerzeugung per Automation steuern. Schade, dass es keine Möglichkeiten gibt, nur einen VCO zu  verfremden und den anderen unberührt zu lassen. Mit Ausnahme von Frequenzmodulation für OSC2. Positiv hervorheben möchte ich die „Overload“-Option des Filters, mit der man die Klänge sehr schön anrauen kann.

Audio Samples
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Filter Overload langsam ansteigend

Spaß machte mir auch der Audioeingang. Er ermöglicht es einem, externe Signale mit Filter, VCA und Modulationssektion zu bearbeiten. Unten zwei Beispiele dazu. Im ersten verfremde ich einen Drum Loop, im zweiten mische ich einen externen Synthesizer hinzu. Der externe Synth spielt per MIDI Thru genau das gleiche Pattern wie der Slim Phatty.

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Audio In Drums Audio In External Synth

Mein allererster Einstieg in die Welt des Slim Phatty-Arpeggiators gestaltete sich beschwerlich. Ihn überhaupt erst mal zum Laufen zu bringen oder relativ simple Einstellungen an seinen Parametern vorzunehmen, war mir zunächst ohne intensivere Handbuchlektüre nicht möglich. Warum im Jahr 2011 immer noch so humorlose Displays mit umständlicher Cursor-Menuführung gebaut werden, ist mir ein Rätsel. An dieser Stelle hätte ich gerne auf den optionalen VST-Editor zurückgegriffen, der aber leider nicht Bestandteil dieses Tests ist. Man kann ihn sich auf www.moogmusic.com für 69,- Euro kaufen. (Nur für DAWs, die VST-PlugIns unterstützen!)

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Arpeggiator+Modulationen
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Profilbild von Zerstoerer

Zerstoerer sagt:

#1 - 06.09.2011 um 17:34 Uhr

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Viel zu teuer, 849.-€, kann ich nicht nachvollziehen, klingt nicht wirklich gut, das Noise Beispiel... echt mieses Rauschen, ich frag mich wer sich sowas kauft, weil Moog draufsteht, klar, ist aber nur ein Name, dahinter steht nicht Neues, wer wenig Kohle hat und auf sein Geld achten muss, der sollte sich nicht blenden lassen, Analog ist nicht billig, aber es gibt im Gebrauchtsektor genug schöne Analoge, die können keine Presets abspeichern, ok, aber mit einen kleinen Döpfer kann man alles midifizieren und hat einen viel knackigern Sound, z.B. SH-1,2,9 von Roland, Pro One und die haben auch nicht so einen enormen Wertverlust...

Profilbild von Ulf

Ulf sagt:

#2 - 08.09.2011 um 19:22 Uhr

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ach ja, schöne grüsse ins analog-hardliner lager, das im intro ja auch schon erwähnung fand :-) klar, die alten synths sind killer, gerade auchder der pro-one. er klingt aber gaaaanz anders als die phattys. mit den phattys könnte nur ein gut funktionierender moog prodigy konkurrieren. der aber keine speicherplätze und midi hat. und auch die phattys gibt es auf dem gebrauchtmarkt ...

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slotty sagt:

#3 - 22.01.2012 um 23:59 Uhr

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Warum zum henker ist der power button bei einem auch als rack version nutzbarem synth an seinem hintern angebracht?!?!?! Ich kletter doch nicht jedes mal hinter das rack, um das ding ein- u. auszuschalten. Für mich ist das gute stück nur als desktop synth zu gebrauchen...

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