Emulationen des Synth-Legende Yamaha CS-80 gibt es bereits von Herstellern wie Softube, Xils Lab oder Cherry Audio. Morphoice Unstable geht, genau wie schon bei seinen anderen Hardware-Emulationen, einen ganz anderen Weg – und zwar einen deutlich moderneren.
DETAILS + PRAXIS
How to get Unstable
Unstable gibt es auf der Herstellerseite als einfachen One-Click-Download. Direkt darunter findet ihr außerdem ein paar Demo-Presets. Das Plugin bekommt ihr für Windows ab Version 10 im VST3-Format und für macOS ab 13.6 im AU-Format. Da sich Unstable noch im Beta-Status befindet, müssen Apple-User vor der Installation des Plugins eine gesonderte Erlaubnis in den System-Einstellungen erteilen. Eine Anleitung dazu findet ihr ebenfalls auf der Produktseite schriftlich oder als YouTube-Video.
Legendärer Sound mit moderner Oberfläche
Morphoice Unstable ist ein polyphoner Synthesizer, der einen interessanten Ansatz verfolgt. Das Plugin versteht sich selbst nicht als Emulator der Hardware-Legende, verspricht klanglich aber doch eine realistische Rekreation des originalen Sounds.
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Die Basis zur Klangerzeugung dienen Unstable zwei Oszillatoren, die wiederum die Wellenformen Noise, Sawtooth oder Pulse erzeugen können. Ihr müsst euch aber nicht für eine Form pro Oszillator entscheiden, viel mehr könnt ihr auch alle drei gleichzeitig nutzen. Über die korrespondierenden Lautstärkeregler könnt ihr unendlich viele Wellenkombinationen erzeugen – was bereits eine entscheidende Weiterentwicklung im Vergleich zum Original von Yamaha ist. Außerdem bieten die Oszillatoren von Unstable noch Pulse Width Modulation mit variabler Geschwindigkeit.
Den Ring-Modulator und den High-Pass-Filter hat man für Unstable exakt modelliert, lediglich der Low-Pass-Filter verfügt über mehr Harmonics-Potential als das Original. Über das Effects-Tab gelangt man zu den drei FX-Modulen Reverb, Delay und Chorus. Und hier könnt ihr auch Einfluss auf den Arpeggiator nehmen.
Klangliche Reise in die Vergangenheit
Der Klang von Unstable ist in der Tat beeindruckend. Das Plugin klingt warm und fast schon analog, was sicherlich auch am tollen Chorus-Modul liegt. Das erste Hörbeispiel ist der Default-Sound des Synth-Plugins. Wer da nicht an Blade Runner denkt, kennt den Film einfach nicht. Das zweite Beispiel mit dem ausdrucksstarken Arp-Sound und der dreamy Hallfahne erinnert dann vielleicht eher an den Tron-Soundtrack von Wendy Carlos. Echoes im dritten Beispiel steht klanglich mehr für sich, könnte aber definitiv auch aus einem Film-Soundtrack der 80er stammen.
FAZIT
Morphoice Unstable fühlt sich durchaus noch ein wenig nach Beta-Status an, macht aber auch so schon sehr viel Lust auf spätere Versionen. Etwas verwirrend finde ich, dass man Ring Modulator, Arpeggiator und Compressor über die korrespondierenden Buttons nur ein- und ausschaltet, sich dahinter aber keine Tabs oder Einstellungen verbergen. Und dass die Optionen des Arpeggiators dann unter den Effekten zu finden sind, scheint auch noch nicht optimal gelöst. Klanglich ist Unstable aber eine wahre Freude. Dass ein Plugin mit einer so modernen Optik einen derartigen Vintage-Sound ausspuckt, hätte ich nun wirklich nicht gedacht.
- Super Vintage-Sound
- Nah am CS-80 dran, aber auch zu anderen Sounds fähig
- Oszillator-Mix
- Pulse Width Modulation mit variabler Geschwindigkeit
- Interface und Workflow noch nicht vollständig ausgereift
Features
- Zwei Oszillatoren
- Drei Wellenformen (Square, Saw, Noise) können parallel eingesetzt werden
- Pulse Width Modulation mit variabler Geschwindigkeit
- Ring-Modulator
- HPF und LPF
- Ein LFO
- Drei Effekte
- Arpeggiator
- Kompressor
- Für Windows und macOS
- Erhältliche Formate: VST3 und AU
- WEBSITE: morphoice.com/unstable
- PREISE: Morphoice Unstable ist kostenlos
