Praxis
Top-Performance und Latenz
Die Installation und Einrichtung des Interfaces klappte problemlos. Ein kleiner Assistent hilft beim ersten Start und wählt die richtige Konfiguration aus. Die Latenz ist sehr gut mit Thunderbolt als Primus, gefolgt mit minimalen Abstand von USB und AVB als Schlusslicht.
Praktisch dürften die geringen Differenzen keinen Einfluss haben, auch die Performance-Unterschiede sind mittlerweile weg. Wichtig noch zu wissen: AVB versteht nur 48, 96 und 192 kHz unter OSX – Zwischenstufen gibt es nicht. Wiederum gut: Die Interfaces lassen sich jetzt über jede Verbindung updaten – das war vor einer Weile leider noch anders.
Klang
Die Wandler liefern präzise Bässe, differenzierte Mitten und klare Höhen ab. Die Preamps machen ebenfalls eine gute Figur und lösen sehr detailliert auf, könnten mit ihren 63 dB Gain allerdings noch etwas mehr an Kraft zulegen. Klanglich überzeugen mich die Preamps vor allem durch Rauschfreiheit und das Ausbleiben jeglichen Klangverfärbungen. Das kann man von einem Premium-Interface in dieser Preisklasse allerdings auch erwarten. In der Praxis war ich jedenfalls besonders vom sauberen Klang meines SM57 überrascht. Auch der Kopfhörerausgang klingt sauber und laut.
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Bedienung
Die ebenfalls klar strukturierte Mixer-Ansicht der GUI erinnert an Logic und gestaltet die Benutzung der zahlreichen EQs und Kompressoren relativ problemfrei. So gibt es sowohl für die EQ- als auch die Kompressoren-Sektion je ein großes Fenster, in dem sich beide Effekt-Arten grafisch und per Drag-and-Drop steuern lassen. Fragwürdig bleibt für mich nur, warum nicht alle Parameter der Effekte in der Grafik-Ansicht ansteuerbar sind, da so ohnehin auf die nicht-graphischen Kontrollen zugegriffen werden muss. Am PC ist das nicht weiter problematisch, mit der iOS-App kann es hingegen schon mal nerven.
Dass die GUI nicht mehr über die Software CueMix FX, sondern via Webapp kontrolliert wird, hatte ich bereits erwähnt. In der Praxis fällt diese Neuerung besonders positiv dadurch auf, dass über jedes netzwerkfähige Endgerät im Webbrowser auf die Interfaces zugegriffen werden kann – und zwar ohne nervige Softwareinstallationen. Ob WLAN- oder Ethernet-Verbindung spielt dabei keine Rolle mehr. Für iOS-Geräte gibt es darüber hinaus noch eine App, bei der man zwischen den Effekten umherschaltet und keine Fenster hinzuschaltet. Auf meinem älteren iPad Mini lief die App allerdings nicht mehr besonders flüssig. Nichtsdestotrotz eine komfortable Lösung, die MOTU beibehalten sollte.
Peter Maier sagt:
#1 - 03.02.2018 um 11:51 Uhr
Leider wurde in diesem "Test" nichts über das Monitoring-Verhalten erzählt. Mich interessiert zum Beispiel, für den Fall angeschlossener Monitor-Paare, ob das Interface beim Einschalten (oder beim A-B Umschalten) geräuschfrei agiert, oder ob es das bei MOTU leider übliche laute Einschalt-Knacken gibt. Wenn das Interface hierfür Relais einsetzt, sollte die Qualität, sprich es sollte geräuschfrei sein, stimmen.
Joerg Landau sagt:
#1.1 - 08.02.2018 um 12:09 Uhr
Hallo Peter, ich bin von Klemm Music, dem deutschen MOTU-Vertrieb. Das 828es agiert sowohl beim Einschalten wie auch beim A-B-Umschalten absolut geräuschfrei.
Antwort auf #1 von Peter Maier
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenWolfgang Liebig sagt:
#1.1.1 - 16.02.2018 um 15:44 Uhr
Hallo Jörg, wenn man hier schonmal einen Insider hat - ist für die MOTU Pro Audio Control eine Eucon Implementierung geplant, sodass man ein gesamtes Motu AVb-System z.b. mit einem Pro Tools Dock, einer S6 oder einem Artis Control fernsteuern könnte, was Monitoring und Gain angeht?
Und - welche Mic-Pre Gain Angabe stimmt denn nun - hier steht mal 53 und mal 63 db
Antwort auf #1.1 von Joerg Landau
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenJoerg Landau sagt:
#1.1.1.1 - 30.05.2018 um 13:24 Uhr
Hallo Wolfgang, sorry, späte Antwort. Für die MOTU Pro Audio Control ist zur Zeit leider keine Eucon Implementierung geplant. Es sind 63 dB.
Antwort auf #1.1.1 von Wolfgang Liebig
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenPeter Maier sagt:
#1.1.2 - 14.03.2018 um 12:35 Uhr
Ich möchte zu dem Thema Knacksen auf eine Rezession bei Thomann verweisen. Meine Beobachtungen sind leider bei meinen bisherigen MOTUs identisch. Hier der Auszug aus der Rezession zum Motu 828es:Dazu ein absolutes No-go: ein sehr sehr lautes Knacksen an den
Headphone-und Monitor Outs beim Ein-und Ausschalten. Ja ich weiß, das
sind die Relais. Und ja, jedes dieser Interfaces macht Geräusche beim
Aus-und Einschalten. ABER: Bei der Focusrite kann man das Eliminieren
wenn man das Volume der Kopfhörer auf Null dreht und die Boxen mutet
(der Vorteil von analogen Reglern), und bei der RME kann man zwar vor
dem Einschalten nichts leise drehen (Kopfhörer und Monitore werden
digital gesteuert, am Interface selber sind nur Endlosdrehregler), aber
wenigstens ist hier das Knacken nur sehr leiser und dumpf.Bei
der MOTU hingegen befürchtet man fast einen Tinitus (und für die Boxen
und Kopfhörer ist das auf Dauer sicher auch nicht so gesund!).
Workaround wäre die Boxen erst nach der MOTU einzuschalten und die
Headphones erst danach anzuschließen, aber ehrlich...muss das sein?
Antwort auf #1.1 von Joerg Landau
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenJoerg Landau sagt:
#1.1.2.1 - 30.05.2018 um 13:31 Uhr
Wir schalten hier ein und aus und ein und aus, aber es knackt nicht. Vielleicht ist die Firmware veraltet. Mit der aktuellen Firmware knackt auf vernünftigen Speakern nichts außer dem Relais. Und das Relais-Knacken geht nicht über die Ausgänge.
Antwort auf #1.1.2 von Peter Maier
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenFelix Klostermann sagt:
#2 - 14.03.2018 um 14:33 Uhr
Hallo Peter und Wolfgang,
zuerst: 63dB max Gain ist richtig. Ich habe es im Text geändert, das war ein Tippfehler. Bzgl. Knacken: Das kann ich nicht zu 100% verifizieren, weil mir das Interface nicht mehr zur Verfügung steht. Ich möchte aber folgende umgekehrte Logik anwenden: Hätte das Interface bei mir im Test geknackt, wäre mir dies durchaus aufgefallen. Da dies anscheinend nicht der Fall war, gehe ich davon aus, dass es nicht knackt. Das ist nicht 100% zufriendenstellend, ich weiß - mehr kann ich aber aktuell nicht dazu sagen. LG; Felix
Christucker sagt:
#3 - 01.01.2019 um 15:20 Uhr
Hallo,
ist es möglich am AVB-Port auch AVB-Stageboxen anderer Hersteller (z.B. Presonus) zu betreiben. Hab im Netz nix gefunden.
Danke für die Rückmeldung
Chris