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MOTU 8A AVB Test

Die Audiointerfaces des amerikanischen Herstellers MOTU lassen sich via AVB unkompliziert kaskadieren oder direkt an den Rechner anschließen – alternativ zu USB 3 und Thunderbolt 2! Auf diesem Weg kann man ein Audiosetup mit bis zu 265 Kanälen bauen – inklusive Routing-Matrix, reichlich DSP-EQs, Kompressoren und weiteren Effekten.


Zwei Interfaces können unkompliziert mit nur einem Cat-5-Kabel verbunden werden, darüber hinaus wird ein Switch notwendig, der bis zu fünf Geräte miteinander kombinieren kann. Somit ergibt es auch Sinn, dass MOTU seine Produkte nach Funktionsgruppen konzipiert. Das 8A fungiert sozusagen als klassischer Achtfach-Analog-Wandler, was im übrigens auch der Name suggeriert, ausgestattet mit fast allen digitalen Schnittstellen, die der Markt momentan so hergibt: ADAT, USB 3 (USB 2) und Thunderbolt 2 (3 und 1). Fehlt eigentlich nur AES/EBU.

Details

AVB/USB3/Thunderbolt

Das 8A ist ein Audiointerface der AVB-Serie des amerikanischen Herstellers MOTU. Das Gerät ist zunächst ein Audiointerface mit USB-3.0- und Thunderbolt-2-Anschluss, das mit bis zu 24 Bit und 192 kHz auflöst.
Abwärtskompatibel ist das MOTU 8A mit USB 2 inklusive iOS sowie Thunderbolt 1 und 3. Einschränkungen gibt es dann aber hinsichtlich der maximalen Kanalanzahl, was wichtig ist, sollten weitere Interfaces hinzugefügt beziehungsweise via AVB kaskadiert werden.

Das Display sieht nicht besonders edel aus, erfüllt aber seinen Zweck! Die Bedienung fällt dank der dedizierten Taster aber besonders unkompliziert aus.

Die amerikanische Großfamilie und der Dante-Clan

Das aktuelle AVB-Portfolio umfasst eine Unmenge an Interfaces. Bereits getestet habe ich das MOTU Ultraliter AVB, das MOTU 624 AVBsowie das 112D und das 24 AO: allesamt exzellente Interfaces, wobei sich das 624 und das 8A durch die neuste DAC-Generation „ESS Sabre32 Ultra“ auszeichnen.
AVB steht übrigens für „Audio Video Bridging“ und bezeichnet eine Reihe von Standards zur Übertragung von A/V-Daten über Netzwerke. Kurz gesagt werden viele Kanäle via simpler Netzwerkbuchse beziehungsweise Cat-5-Kabel übertragen. Übrigens: Man kann das Interface anstelle von USB oder Thunderbolt auch direkt per Netzwerkkabel mit einem Rechner verbinden. Der erste Vorteil wären dabei Kabel mit bis zu 100 m Länge!

AVB, Thunderbolt, USB3 und ADAT I/O – digital ist somit bis auf AES/EBU alles am Start!

Harte, analoge Fakten

Das MOTU 8A verfügt über acht analoge Ausgänge (max. 20 dBu) und acht analoge Eingänge (max. 24 dBu). Diese sind auf großer Klinke anliegend, sprich symmetrisch TRS 6,35 mm. Streng genommen sind es natürlich zehn analoge Ausgänge, da die Front noch einen Stereo-Kopfhörerausgang (max.80 mW) besitzt, der getrennt adressierbar ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Analog gibt es acht Inputs und acht Outputs, …

Dank der neuen DAC-Generation erreichen die Ausgänge einen besonders hohen Rauschabstand, auf den die MOTU-Reklame gern hinweist. Hier sind die Infos: Der A-gewichtete Dynamikumfang beträgt für die Ausgänge 123 dB, für die Eingänge 117 dB und für den Kopfhörerausgang 108 dB. Der Rauschabstand (ungewichtet) beträgt indes -110 dB (THD+N) für die Lines, der HP wiederum kommt auf -100 dB.
Der Trim lässt sich selbstverständlich bei allen I/Os digital anpassen, die Outs dabei von -4 bis +20, die Ins von -96 bis +22.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit einem simplen Netzwerkkabel (Cat5) lassen sich zwei Interfaces unkompliziert kaskadieren, …

Mittelhübsches Display, simple Bedienung

Die Front zieren fünf Taster (ID, Up, Down, Back und Select) und ein Display für die Stand-alone-Bedienung. Das funktioniert hier besser als beim 624, bei dem die Befehle Encodern zugeordnet sind, die hauptsächlich für den Gain zuständig sind. Richtig hübsch ist das Display aber auch hier nicht. Es erinnert mich wieder mal an ein Samsung-Wegwerf-Handy. Viel Erotik muss es aber auch gar nicht vermitteln, es reicht also vollkommen aus. Hinzu kommt ein Push-Encoder für den Kopfhörer-Ausgang, der anscheinend aber nicht so konfiguriert werden kann, dass er auch andere Outs regelt. Schade.  

Mächtige, browserbasierte DSP-Software

Am Gerät selbst kann man nur wenige Einstellungen vornehmen. Stand-alone funktioniert das 8A trotzdem, sodass man es auch am Rechner konfigurieren kann und wichtige Einstellungen als Presets speichern kann, um diese am Gerät zu laden. Das ist aber sicherlich nur theoretischer Natur, da man selbst in größten Setups alle Geräte komfortabel innerhalb eines Netzwerks über die browserbasierte Software konfigurieren und nutzen kann. Eine kleine App sorgt nur dafür, dass man die Interfaces nach Namen findet und nicht nach der IP-Adresse suchen muss. Für das iPad gibt es sogar eine eigenständige App, die der Browser-Version aber ziemlich identisch ist.

Der DSP-Mixer mit seinen 48-Kanälen bietet mächtige Sound-Anpassung in Form eines Low-Cut, Gate, 4-Band EQ und LA-2A Style-Kompressor in den Inputs sowie Leveler/Limiter in den Gruppen und Ausgängen. Ein Reverb steht im Send/Return-Verbund zur Seite.

Verschiedenes

Es ist zu erwähnen, dass der ADAT I/O auch TOSLink, also optisches S/PDIF, beherrscht. Auf einen MIDI I/O muss man aber verzichten. Mit 1 kg ist das MOTU 8A auch relativ leicht. Die Maße betragen 22 x 17,75 x 4,5 cm, was einer HE und halber Rackbreite entspricht. Dank mitgelieferten Rackohren lassen sich somit zwei halbe Geräte zu einer 19-Zoll-Unit verbinden.

Zum Lieferumfang gehört ein USB3 Kabel, das Netzteil, die Rack-Ohren, zusätzliche Software und eine Menge Beipackzettel!

Zum Lieferumfang gehört ferner ein Netzteil (100 bis 240 Volt), die DAW-Software Audiodesk sowie ein USB-3.0-Kabel, ein englischsprachiges Handbuch und die deutsche Kurzanleitung. Ein kurzes Cat-5-Kabel zum Verbinden zweier Units wäre wünschenswert gewesen. And last but not least: Das Netzteil ist zwingend zum Betrieb notwendig, wer gehofft hat, das 8A mit Bus-Power betreiben zu können, wird enttäuscht.

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