Digital Performer von MOTU ist seit vielen Jahren eine feste, wenn auch kleine Instanz in der hiesigen DAW-Welt. Aufgrund der bisherigen Beschränkung auf das Mac OS X Betriebssystem war dies aber auch hausgemacht.
Mit Version 8 sollen nun aber auch bald Windows-Jünger in Versuchung geführt werden. Wir lassen nichts anbrennen und checken derweil die Mac-Version.
Für dich ausgesucht
Details
Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich beim Dynamic Equalizer um einen ausgewachsenen Multiband-Kompressor. Insgesamt stehen drei parametrische und zwei Shelving-Bänder zur Verfügung, die jeweils mit einem vollwertigen Kompressor ausgestattet sind. Das Ganze wird mit einem Echtzeit FFT-Spektrum hinterlegt, sodass Eingriffe ins Frequenzband auch visuell vorgenommen werden können und die Änderungen dabei sofort sichtbar werden.
Precision Delay
„Halleluja“, wird der ein oder andere Homerecorder bei diesem Plug-In schreien. Im Gegensatz zum Namen handelt es sich beim Precision Delay nämlich nicht um das eine Millionste digitale Delay-Plug-In, sondern hilft dem Nutzer bei der Beseitigung von Phasenproblemen zwischen Signalen. Das ist vor allem bei Aufnahmen von Instrumenten (beispielsweise beim Recording eines Gitarrenamps) mit mehreren Mikrofonen mehr als sinnvoll. Durch den „Sweet-Spot-Parameter“ kann diese Anpassung auch nach der Analyse verändert werden, um das wohlklingendste Resultat zu erzielen.
Mit dem Spatial Maximizer bedient MOTU vor allem den Master-Channel einer Produktion. Der M/S-Equalizer bietet neben dem dynamischen 5-Band-EQ für Mitten- und Seitensignal ebenfalls ein High-Pass-Filter sowie einen Bass-Enhancer. Obwohl sich der Spatial Maximizer vor allem für Vinyl Mastering-Aufgaben eignen soll, ist er sicherlich auch bei jedem anderen Ausgabemedium eine gute Wahl.
Mit dem Subkick liefert MOTU ein speziell für Kickdrums optimiertes Soundwerkzeug, welches sowohl analoge als auch elektronische Sounds aufzuwerten weiß. Dabei kann das Ausgangssignal durch das Hinzumischen von künstlichen Subbässen vielfältig manipuliert werden.
Nachdem bereits alle namhaften Hersteller ihre DAWs mit umfangreichen Simulationen legendärer Verstärker und Effekten ausgestattet haben, liefert auch Digital Performer prompt einige Neuerungen zum bereits vorhandenen Stock an virtuellen Amps und Bodentretern hinzu.
Zu guter Letzt liefert MOTU mit dem Live Stage Plug-In eine abgespeckte – jedoch auch wesentlich CPU-freundlichere – Version ihrer Gitarren- bzw. Basssound Suite. Somit ist es nun auch möglich, die im Studio kreierten Sounds mit auf die Bühne zu nehmen. Einziger Nachteil ist hierbei die Limitierung auf nur eine Box bzw. ein Mikrofon, was zwar die CPU-Last reduziert und so zu einer stabileren Performanz führt, allerdings schon etwas zu limitierend wirkt. Andererseits: Auch Live-Setups in der analogen Welt benötigen selten mehr Komponenten zur Abnahme.
Jeder der schon einmal aufgrund von Schusseligkeiten beim Punch-In verschiedener Takes den ein oder anderen Anschlag oder Attack versäumt hat, wird sich über das neue Punch-Guard Feature in Digital Performer 8 besonders freuen, dessen Funktionsweise genauso simpel wie praktisch ist: Wenn ein neuer Take eingespielt wird, beginnt die Software bereits einige Sekunden vorher mit der Aufnahme und beendet diese auch erst später. Somit können die Takes auch später noch in beide Richtungen verlängert werden, falls dem Signal etwas fehlen sollte. Die Pre- bzw. Post-Roll Zeiten sind dabei frei wählbar.