Der MP MIDI Controller sieht nicht nur ungewöhnlich aus, sondern verfolgt auch ein ungewöhnliches Konzept. 32 Encoder flankieren die vier Seiten eines recht großen Bildschirms. Plug-ins werden auf dem Screen angezeigt, neben den Drehreglern erscheinen die entsprechenden Parameter. Ist das der ultimative Controller, mit dem ihr eure Plug-ins wie richtige Hardware bedient? Und diesen Controller könnt ihr jetzt vorbestellen.
MP MIDI Controller
Bei Controllern gibt es ja einige Ansätze. Die üblichen Geräte müssen meist belegt werden und bieten kein umfangreiches visuelles Feedback. Dann gibt es Hardware, die mit einer gewissen DAW-Integration arbeiten, Nektar hat da zum Beispiel Panorama im Angebot. Da werden euch schon Informationen der Plug-ins angezeigt, allerdings nur auf einem sehr kleinen Display. Controller wie Softube Console 1 gehen noch einen Schritt weiter, sind aber ein geschlossenes System mit eigener Software.
Der MP MIDI Controller bietet jetzt eine Lösung an, bei der ihr weitestgehend auf die Maus verzichten könnt und ihr nicht pausenlos auf den Screen des Rechners schaut. Okay, dafür schaut ihr auf den 21,5 Zoll großen IPS-Screen (1920 x 1080 Pixel) des Controllers. Die 32 Encoder umrahmen den Bildschirm in Achtergruppen. Es sieht wirklich so aus, als wären die nicht um den Bildschirm herum platziert, sondern als würden sie direkt darauf kleben.
Seit der Vorabversion hat sich einiges geändert. Das Gehäuse besteht jetzt aus Holz, was den Controller wirklich edel aussehen lässt. Dazu erhält das Innere ein paar Feature-Updates, wie Oversampling für die Plug-ins.
Damit ihr VST3- oder AU-Plug-ins über den MP MIDI Controller steuern könnt, müssen diese in den zugehörigen Plug-in-Wrapper verfrachtet werden, der wiederum als VST3, AU oder AAX auf eurem macOS- oder Windows-Rechner in der DAW läuft. Praktischerweise müsst ihr euch nicht für jedes einzelne Plug-in aus eurem Sortiment die Arbeit machen, vielmehr geschieht das von alleine. Es gibt zwei Host-Plug-ins, das eine kümmert sich um Klangerzeuger, das andere um Effekte. Die beiden Hosts scannen eure Library und machen dann alle kompatiblen Plug-ins verfügbar – diese müssen als VST3 oder AU vorliegen.
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Sobald ihr dann ein Plug-in (in dem Host) aufruft, stellt der MP MIDI Controller das sofort auf dem Screen dar – inklusive der Mappings für die Encoder. Kleine graue Boxen zeigen die Parameter direkt daneben an. Wenn ein Plug-in richtig viele davon besitzt, verteilen sich die Encoder-Belegungen auf bis zu vier Seiten.
Der MP MIDI Controller unterstützt Total Recall, eure Projekte werden also immer mit den zugehörigen Einstellungen gespeichert und auch wieder geladen.
Der ultimative Controller?
Das ist wirklich ein spannender Ansatz. In der Praxis kann ich mir das nocht nicht so richtig vorstellen, weil ich beim Arbeiten mit der DAW so sehr an Maus und Shortcuts auf der Tastatur gewohnt bin. Controller belege ich mir meistens so, dass ich damit nur die Parameter steuere, die ich wirklich brauche – häufig bei mehreren Plug-ins gleichzeitig. Dieses System ist also eher für Leute gedacht, die einzelne virtuelle Instrumente oder Effekte ähnlich wie ein Hardware bedienen wollen. Vielleicht ist das aber ein Ansatz, den man nicht mehr missen will, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Der Controller würde mir mit Touchscreen aber wahrscheinlich noch besser gefallen. Wenn ich Bilder von dem Fabfilter Pro-Q sehe, möchte ich jedenfalls direkt an die Kurven fassen und so die Einstellungen vornehmen. Ein erster Test wird es zeigen.
Preis und mehr
Der Preis für den MP MIDI Controller liegt bei 650 Euro (zuzüglich 60 Euro Versandkosten). Ende Januar 2021 soll die Hardware in die Produktion gehen. Ihr solltet euch aber beeilen, denn die Vorbstellphase endet Ende Oktober 2020.
Weitere Infos
- Website des Herstellers
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