Im Jahr 2020 wurde die midifizierte mechanische Musik Box Muro Box N20 auf Kickstarter erfolgreich finanziert. Nun präsentiert Muro Box den Nachfolger N40 mit einem erweiterten Tonumfang.
Muro Box N40 und N20
Der taiwanesische Hersteller Muro Box hat sich im Jahr 2016 dazu entschlossen, das jahrhundertealte Prinzip der Musikbox zu modernisieren und auch für die aktuelle musizierende Zunft zugänglich zu machen. In Fernost wurde mit dieser Erfindung ein mediales Echo ausgelöst, das Musikinstrumente nur selten erfahren. Das hat in erster Linie damit zu tun, dass die Muro Box Spieldosen mit einer Gravur individualisiert werden dürfen, was sie attraktiv als Geschenk macht. Außerdem kann mithilfe einer App der musikalische Inhalt der Musikbox variiert werden und natürlich wird auch die zeitliche Limitierung einer klassischen Musikbox aufgehoben.
Für Musizierende ist aber ein Aspekt besonders wichtig: Die Muro Box Musikbox verfügt über einen MIDI-Eingang und dadurch verwandelt sie sich in ein ernsthaftes Musikinstrument. Doch wer braucht so etwas? Musikbox-Samples gibt es wie Sand am Meer. In dem verlinkten Video wird hörbar, dass die klanglichen Artefakte und klanglichen Interaktionen, die durch die Zungen entstehen, nicht mit einem Sample reproduziert werden können. Spannend ist auch, wie die Musikbox auf unterschiedliche MIDI-Trigger reagiert, da dies einen hörbaren Effekt auf den Klang der Musikbox hat.
Die Muro Box Musikbox musste elektrifiziert werden, damit MIDI-Signale in mechanische Signale umgesetzt werden können. Dazu mussten auch feinmechanische Hürden überwunden werden, wodurch die mechanischen Grenzen der Melodiegeschwindigkeit und der Notenwiederholung bei Spieluhren überwunden wurden. Ein Jahr dauerte es, das Dämpfer-Design zu entschlüsseln. Es geht um einen Toleranzbereich von 0,1 mm an der Spitze der Zungen. Das menschliche Ohr ist empfindlich genug, um diesen Unterschied von 0,1 mm wahrzunehmen. Muro Box verbesserte die Stoßdämpfung, um weniger Störgeräusche zu erzeugen. Außerdem konnte die Haltbarkeit auf 1.000 Stunden ununterbrochenen Betriebs erweitert werden. Dazu ist keine andere Musikbox in der Lage.
Muro Box wollte ein hochwertiges und ästhetisch ansprechendes Musikinstrument kreieren. 2016 startete die Entwicklung, und erst 2020 wurde die erste Version N20 auf Kickstarter erfolgreich finanziert, die auch im Muro Box Shop erhältlich ist. Auf Indiegogo wird derzeit die neue Version N40 angeboten. Die N20 konnte 20 Töne spielen und die N40 wird 40 Töne spielen können. Außerdem wird die N40 mit einem MIDI-DIN-Anschluss ausgestattet, während die N20 über USB-C mit MIDI versorgt wird.
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Das N20-Modell ist auf der Muro Box Webseite erhältlich und kostet in der Standardausführung 425 Dollar. Das N40 Standardmodell kostet auf Indiegogo 1.124,00 Euro.
Kleine Einführung in die Musikbox, Spieldosen, Spieluhren
Spieldosen. Spieluhren oder Musikbox sind schon seit Jahrhunderten auf dem Markt. 1796 wurde das Prinzip der Musikdose von dem Genfer Uhrmacher Antoine Favre-Salomon erfunden. Er verwendete klingende Stahlzungen für eine musizierende Taschenuhr. Daraus entstanden Walzenspieldosen und Plattenspieldosen. Die bis heute gebräuchlichste Form ist die Walzenspieldose. Auch zeitgenössische Musiker wie Aphex Twin verwenden die Musikbox, wie in seinem Stück „Nannou“. Spieldosen werden bis heute gebaut und wurden selbstverständlich in unzähligen Sample-Libraries verewigt. Spieldosen haben leider den Nachteil, dass die Noten als Stifte auf eine Walze angebracht werden müssen. Eine Komposition lässt sich so nicht schnell umsetzen, da dies mit einem handwerklichen Herstellungsprozess verbunden ist. Doch das hat Muro Box nun geändert