KOLUMNE MUSIC-BIZ
Ich bin jetzt mein vierzehntes Jahr dabei. Stets zu cool für diese Welt und immer den schlauen Spruch auf den Lippen. Im Schnitt hab ich 3 bis 5 mal die Woche dasselbe Gespräch über die Ungerechtigkeit der Branche, schwindende Verkaufszahlen, die Qualität von Band ABC – und dem schlechten Sound von Album X,Y oder Z… Ihr würdet Euch gruseln wie viele Argumente in den Jahren so zusammen kommen, um einer Band vor die Füße zu kotzen: „Löst Euch auf – am Besten in Wohlgefallen.“
Ja, es gibt ihn tatsächlich – den Typ Plattenboss, der Feuerzeuge verteilt, auf denen steht: „Baby, ich kann Dich groß rausbringen!“
Oder den Konzertveranstalter, der Mitte des Sets der zweiten Vorband schon so besoffen ist, dass er vor dem Mischpult schmucklos zusammenbricht. Ich denke mal eines gilt für so ziemlich jeden aus diesem „Business“: wir alle haben Geschichten zu erzählen, die so dermaßen außerhalb von jeglicher Normalität sind, dass es schon fast weh tut.
Alle Geschichten über Kokspartys und Nutten sind wahr. Wenn ihr ein Buch über die Branche lest, wie „Kill Your Friends“ von John Niven („Bär isst CDs“), Euch da schon vor Lachen und Erstaunen kringelt, können die meisten meiner Kollegen nur müde lächeln. Ich werde Euch in dieser Kolumne mal ein paar der groteskeren Geschichten meines Alltags erzählen. Wer weiß, was es Euch für Eure Zukunft bringt– ein Lächeln sollte drin sein.
Bitte anschnallen – es geht los…