Praxis
Sound/ Bespielbarkeit:
Die Haptik des Halses ist, wie bereits erwähnt, exzellent. Aber auch die Bespielbarkeit gehört meiner Meinung zum besten, was derzeit auf dem Markt erhältlich ist. Der Hals ist zwar nicht breit und dick, trotzdem bietet er genug “Fleisch”, um beispielsweise extrem komfortabel Bendings zu zelebrieren. Und dazu dann noch das Holzfeeling …
Schon beim trockenen Anspielen zeigt sich dann, wo bei der HH die Glocken hängen, und das meine ich sprichwörtlich! Die Gitarre klingt ausgewogen, aber im Gegensatz zur SSH etwas dunkler, sie perlt, dass es eine wahre Freude ist! Wer hätte das gedacht? Der geröstete Ahornhals drückt seinen Soundstempel ziemlich fett auf, und das führt sich auch am Verstärker so fort.
Das erste Audiofile wurde mit einem Fender Deluxe Amp aufgenommen, vor den ich ein SM57 platziert habe. Für die Verstärkung des Mikrofons kommt ein Tube Tech Preamp zum Einsatz. Ich schalte alle fünf Schaltungsmöglichkeiten durch, beginnend am Hals-Humbucker.
Alle fünf Positionen fördern jeweils einen eigenständigen Klang zutage, der sich sehr flexibel in der entsprechenden Stilistik integrieren lässt. Allen gemeinsam sind die spritzige Ansprache und das überdurchschnittlich lange Sustain.
Weiter geht es mit Position 4 und einer kleinen Clean-Phrase.
Hier zeigt sich sehr gut die direkte Ansprache, die Attacks werden sauber und schnell umgesetzt und das Gläserne, das sich sonst oft bei dieser Pickup-Konfiguration einstellt, fehlt gänzlich. Stattdessen ertönt ein Funky-Sound mit genügend Fleisch, der sich auch im Bandgefüge gut durchsetzt.
Nun zu Position 3, also beide Humbucker gemeinsam, und ich bleibe beim clean eingestellten Amp.
Diese Position wird von vielen Gitarristen gemieden, und das oft zu Recht, denn meist bietet sie nur einen Kompromiss. Die Luke III hingegen präsentiert sich auch hier erwachsen und liefert einen schön mittigen Sound, der heraussticht.
Es folgt ein Beispiel mit Halshumbucker an einem leicht zerrenden AC 30.
Für dich ausgesucht
Es klingt schön schmutzig, und obwohl der Sound des Amps recht dumpf ist, kann die Gitarre das Ruder herumreißen und dem fetten Ton die nötigen Attacks liefern, damit er nicht im Matsch untergeht.
Die folgenden beiden Beispiele sollen die Arbeitsweise des Boosters zeigen. Zu diesem Zweck kommt ein Plexi Marshall zum Einsatz und ich spiele im ersten File ohne, im zweiten dann mit Boost bei derselben Amp-Einstellung.
Der 12 dB Boost verdichtet erwartungsgemäß das Signal, ohne es zu sehr zu komprimieren, der Grundsound bleibt also erhalten, der Klang wird nur fetter. Das könnte für viele den Ersatz eines weiteren Pedals darstellen, mit dem sich der Crunchsound zum Leadsound pimpen lässt. Ich muss zugeben, dass ich den Boost sehr häufig im Gebrauch habe, denn so verdoppeln sich die Grundsounds der Gitarre schlicht und ergreifend, natürlich abhängig vom verwendeten Amp.
Abschließend ein kleines Lead- und Song-Beispiel mit der Luke III HH.
Nun ja, dass Steve Lukathers Gitarre diese Disziplin aus dem Ärmel schüttelt, dürfte wohl klar sein. Sie schreit förmlich nach expressivem Spiel. Jeder Ton springt einen beim Spiel förmlich an und die Luke III bringt jedes spielerische Detail und jeden emotionale Energie auf den Punkt. Dem Spieler lässt sie die Freiheit, mit dem Instrument eins zu werden und sich voll und ganz auf sein Spiel zu konzentrieren.