Fazit
Mir gefällt am perfekt verarbeiteten Stingray 5 vor allem die Tatsache, dass es Music Man gelungen ist, die klangliche Essenz des Stingrays auch in einen 5-String Bass zu transportieren. Den generellen Soundcharakter hört man immer durch, egal welche EQ-Einstellung und Tonabnehmerkombination gewählt werden. Dadurch erweist sich der Music Man als kompromissloser Charakterkopf mit deutlichem Signature-Sound, der nicht umsonst seit Jahrzehnten eine treue Anhängerschaft besitzt!
Ich persönlich benötigte ein wenig Eingewöhnungszeit, um mich mit dem Neck des Stingrays anzufreunden. Der Hals ist recht kräftig und darüber hinaus liegen die äußeren Saiten ziemlich nah am Griffbrettrand. Speziell bei der G-Saite kann es da anfangs im Eifer des Gefechts passieren, dass die Saite bei beherztem Greifen oder ausladendem Vibrato unter dem Finger vom Bundende rutscht. Echte Stingray 5-Fans – und davon gibt es ja nicht wenige weltweit – können darüber natürlich nur milde lächeln! Die Belohnung für den möglichen Mehraufwand bei der Eingewöhnung ist auf jeden Fall der klassische und nicht kopierbare Stingray-Sound plus “Low B”.
- super Verarbeitung
- beste Servicefreundlichkeit bei der Einstellung des Halsstabes
- aktiver Dreiband-EQ
- 5-Wegschalter der zwei Humbucker-Tonabnehmer ermöglicht zahlreiche brauchbare Sounds
- typischer Stingray-Sound
- Music Man Compensated Nut (Sattel)
- inklusive Hardshell-Koffer
- G- und B-Saite liegen näher am Griffbrettrand als bei vielen anderen Bässen
- Hersteller: Music Man
- Modell: Stingray 5 HH RW HB
- Korpus: Esche
- Hals: Ahorn einteilig, Oval-Profil, geschraubt, sechsfach befestigt, wachs- und ölbehandelt, Halsstellschienen-Zugang mittels Lochscheibe mittels Metallstift oder Schraubenzieher
- Halsbreite: 44,5 mm (Sattel) / 69,9 mm (letzter Bund)
- Saiten: fünf
- Griffbrett: Palisander, mit weißen Punkteinlagen
- Bünde: 22
- Sattel: Kunststoff, Music Man Compensated Nut
- Mensur: Longscale 34“/86,4cm
- Hardware Farbe: Chrom, Knöpfe: schwarz eloxiertes Messing
- Mechaniken: 5 x Schaller BM, offen, konisch zulaufene Wickelachsen
- Bridge: Music Man 2-D, verchromter, gehärteter Stahl
- Elektronik: Aktiv (9-Volt), Dreiband (Höhen, Mitten, Bässe)
- Regler: Lautstärke, Höhen, Mitten, Bässe
- Tonabnehmer: 2 x Music Man Alnico-Humbucker mit Phantomspule zur Nebengeräusch-Unterdrückung. 5-Wege Tonabnehmerwahlschalter, zwei Positionen als Singlecoil Split-Kombinationen
- Lackierung: Honey Burst (Hochglanz), Matched Headstock
- Pickguard: schwarz
- Gewicht: 4,7 kg
- Lieferumfang: Music Man-Koffer, Werkzeug
- Preis: 3.758,- € (UVP)
Holger Hetschko sagt:
#1 - 24.08.2015 um 20:50 Uhr
Eine sehr gute Besprechung. Auch vielen Dank für die prima Soundsample. Bloß eine Frage: Von wann ist dieser Review? Das Finish "Honeyburst" ist nicht neu sondern schon ziemlich lange im Programm bei EBMM.
lars.bonedo sagt:
#1.1 - 26.08.2015 um 07:37 Uhr
Hallo, lieber Holger!Der Test ist brandneu. Aber du hast natürlich vollkommen recht und hast ein internes Missverständnis der Redaktion mit dem deutschen Vertrieb Musik Meyer aufgedeckt. In der Tat gibt es die Farbgebung bereits viele Jahre. Sorry dafür! Ich werde den Fehler im Test gleich korrigieren.Vielen Dank für den Hinweis und viele Grüße, Lars
Antwort auf #1 von Holger Hetschko
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#2 - 28.08.2015 um 13:37 Uhr
Ich bin überrascht, aus vielen Gründen. Zunächst, dass "mein Bass" (der Gleiche, nicht der Selbe ;-)) hier getestet wurde und dass er nur 4 von 5 Sternen bekam. Doch der sehr gute Test, zeigte analytisch die Schwächen des Stingrays 5. Ja, mir passiert das schon auch mal, dass die B Saite vom Griffbrett rutscht. Tatsächlich sind auch die Spielgeräusche genau so zu hören, wie im Test beschreiben. Mit diesen Schwächen komme ich allerdings prima zurecht. Sehr gefreut hat mich bei dem Bericht, das die Stärken des Basses schön ausgeleuchtet wurden, nämlich sein wunderschöner charaktervoller und einzigartiger Sound. Die hervorragenden Sound-Files zeigen das sehr gut.Damit hatte ich den Test fast schon abgenickt, doch dann ist mir der Test eines Reflex 5 (Music Man 25th Anniversary Bass) wieder in den Sinn gekommen, der auch von Oliver Poschmann erstellt wurde, dann habe ich die Maße der Hälse verglichen. Der Reflex 5 Hals ist ja noch schmaler, oder waren das die Maße eines 4 Saiters, denn hier fehlt die Angabe der Saitendicke der B Saite, dann müsste dieser Bass eher noch mehr ein "Wegglitsch" Problem haben?An dieser Stelle würde ich mich sehr über einen Vergleich der Music Man 5 Saiter freuen. Also Oliver, spielt sich der Reflex 5 angenehmer, als der Stingray und wie kann man hier den Bongo einordnen?Vielen Dank für diesen und viele andere hervorragende Berichte, auch von anderen Autoren von bonedo, ich weiß das sehr zu schätzen.
Oliver sagt:
#2.1 - 28.08.2015 um 17:45 Uhr
Hallo lieber Heinz,vielen Dank für Dein Feedback. Ich bin immer wieder erfreut zu sehen, wie aufmerksam und akribisch unsere Leser die Testberichte durchforsten und natürlich bedanke ich mich auch im Namen meiner Kollegen für Dein liebenswürdiges Lob.Einen 100%igen Direktvergleich zwischen StingRay 5, Reflex 5 und Bongo 5 könnte ich Dir fairerweise nur geben, wenn ich alle Bässe zeitgleich vor mir hätte. Dennoch will ich einmal versuchen, quasi aus dem Gedächtnis heraus, zumindest ein paar Tendenzen aus persönlicher Sicht zu umschreiben. Wohlgemerkt sollte man sich selbst einen direkten Vergleich gönnen, sofern die Möglichkeit dazu besteht - es sind allesamt tolle Bässe.Tatsächlich haben StingRay 5 und Reflex 5 die gleiche Halsbreite am Sattel, am 22. Bund jedoch ist der Reflex Hals 15mm breiter als der StingRay. Das gibt den äußeren Saiten etwas mehr Platz am Griffbrettrand. Außerdem ist der Reflex Hals in meiner Erinnerung flacher als der StingRay. Von der Bespielbarkeit empfand ich den Reflex daher "persönlich" angenehmer. Allerdings hatte ich einen Reflex Bass mit Palisander Griffbrett 2 1/2 Jahre lang ca. 700 x in einer Show gespielt und von daher war ich darauf gut eingespielt. Dabei ist mir allerdings auch aufgefallen, dass der Reflex auf Grund des fehlenden oberen Cutaways auf Dauer - und ich meine wirklich wenn man den Bass 8 Shows pro Woche über viele Monate spielt - den Zeigefinger der Greifhand etwas stark belastet, denn man muss doch immer wieder leichten Gegendruck ausüben, damit der Hals nicht zu sehr absackt. Im "normalen Alltag" ist das kaum relevant. Ich hatte im Vergleich zum Reflex auch den 25th Anniversary mit Ahorn-Griffbrett (der hier getestet wurde). Dessen Hals war noch etwas flacher als der vom Reflex. Über den Bongo schrieb ich vor vielen Jahren - kurz nach seinem Erscheinen - auch einen Testbericht (noch vor Bonedo's Geburt). Wenn mich meine Erinnerung nicht zu nostalgisch schönfärbt, war der Bongo ergonomisch "für mich" am angenehmsten zu spielen, was wohl dem opulenten, oberen Cutaway zuzuschreiben ist. Vom Sound her haben alle Drei eine typische MusicMan Note, bedingt durch Pickups und Elektronik, aber der StingRay erschien mir klangästhetisch am traditionellsten.Ich hoffe, das konnte Dir etwas weiterhelfen - oder zumindest angenehm die Zeit vertreiben :-)mit herzlichen GrüßenOliver (Bonedo - Red. Bass)(PS: Die fehlende B-Saiten Angabe vom 25th Anniversary Bass Test lautet: 130w)
Antwort auf #2 von Tresor Heinz
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#2.1.1 - 12.09.2015 um 08:58 Uhr
Hallo,
verfüge über mehrere hier geforderte Bässe .
Stingray 5DHB ca. 4 Stck , Reflex ( = 25th Anni ) 1x und den BigAl5 auch..
Mit leichter Abstand bester ist der 25th Anni. Hier war bei mir auch schon mal Bassguru Dirk Groll zu gast und hat sich über die viele sehr gut klingende Bässe gefreut und gewundert.
Beim Singray 5 DHB muss man sicher auchetwas Glück haben , klingen nicht alle gut! Wunder ? je leichter je besser !
Man muss halt etwas investieren.
Antwort auf #2.1 von Oliver
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#3 - 31.08.2015 um 09:04 Uhr
Hi Oliver,
wow, vielen Dank für die sehr ausführliche Antwort. Damit kann ich nun die MM 5 Saiter ziemlich gut "einsortieren" ;-)