Der Stand von Hum Audio Devices ist sehr klein gewesen, das Mikrofon aber umso größer: Der Hersteller aus dem in letzter Zeit durch hochwertige Audiotechnik auffallenden Polen war mit seinem bislang einzigen Produkt nach Frankfurt gereist.
Unübersehbar ist das RS-2, ein mit Steckern fast einen halben Meter (!) langes Doppelbändchenmikrofon, bei dem die beiden Ribbons auf einer vertikalen Achse um 90° versetzt angebracht sind. Ganz recht, damit lässt sich sowohl in Blumlein-Technika als auch in MS Mikrofonieren. Um das Mitte-Seite-Signal zu regeln, aber auch für andere Vorgänge, liefert Hum eine kleine Remote mit, die auch Pegel, Filter, Air Boost und Dim bereitstellt.
Der Clou des mit zwei 1,8 Mikrometer-Aluminiumfolien-Bändchen ausgestatteten Stereomikrofons ist, dass im geräumigen Body zwei Class-A-Preamps verbaut sind. Wir konnten einen Blick auf die Elektronik werfen und waren erstaunt: Neben Lundahl-Übertragern kommen WIMA-Bauteile zum Einsatz und sogar Kondensatoren der High-End-Schmiede Mundorf aus Köln-Ehrenfeld. Es ist sogar etwas verbaut, was Lundahl bislang nur in einem einzigen anderen Fall zulässt, aber mehr darf hier nicht verraten werden.
Krysztof Rudnicki arbeitet in einem der erfolgreichsten Tonstudios des Landes und hat die Notwendigkeit eines solchen Produkts erkannt, auf dem Markt nicht gefunden – und kurzerhand mit seinem Kollegen Krysztof Tonn selbst gebaut. Da musste das andere Projekt der beiden etwas zurückstehen… ein modulares analoes Mischpult. Aber davon werden wir sicher auch noch berichten können.
Angesichts des sehr umfangreichen Systems aus zwei Bändchenmotoren, hochwertigem Preamp, Remote und eigenem Netzteil erscheint der angestrebte Preis von unter 5000 Euro nicht überzogen, sondern durchaus gerechtfertigt.
Weitere Infos unter: www.hum-audio.com
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