Dass eine saubere Taktung für die Digital/Analog- und Analog/Digital-Wandlung unabdingbar ist, sollte jedem Studiomenschen klar sein. Auch, dass bei größeren Setups alle Wandler von einer zentralen Quelle aus mit einem besonders stabilen Takt versorgt werden sollten, damit Jitter so gering wie möglich ausfallen.
Dass aber auch einfache Digitalausgänge von professionellen Re-Clocking profitieren, muss nicht jeden geläufig sein. Wie dem auch sei: Der Mutec MC-3+ USB vereint alle diese Möglichkeiten – und das auf kompakten Raum. Und deshalb schauen wir uns den zusammen mit dem 10-MHz-Generator REF 10 aus gleichem Hause einmal an!
Details
Vorgeplänkel
Der MC-3+ Smart Clock USB ist ein digitales „Multi-Tool“ auf 19-Zoll Höhe und halber Rackbreite. Er ist in Schwarz oder Silber erhältlich. Zunächst mal ist er ein rein digitales Audiointerface, das sich asynchron und bidirektional via USB-2 mit Windows und macOS verbindet. Er versteht sich dabei sowohl mit PCM als auch mit DSD beziehungsweise DSD/DoP – über analoge I/Os verfügt er aber dennoch nicht. Der MC-3+ USB versteht sich schwerpunktmäßig ohnehin als Format-Converter, Clock-Distributor und -Refresher.
10-MHz-Referenz
Der REF 10 wiederum ist ein reiner 10-MHz-Referenz-Clock-Generator, der kompatible Geräte (insbesondere Word-Clocks) mit einer noch besseren Grundtaktung versorgt. Er verfügt über sechs 75-Ohm- und zwei 50-Ohm-Ausgänge, welche alle galvanisch isoliert und einzeln abschaltbar sind. Viele technische Details sorgen für eine saubere Taktung, uns soll aber eine Info besonders interessieren: Der REF 10 kann auch an den MC-3+ Smart Clock USB angeschlossen werden und wird deshalb auch in diesem Test mit abgehandelt.
Ultra-flexibler Format-Konverter
Der MC-3+ Smart Clock USB ist ein USB-Interface, das hatten wir schon. Es ist dabei aber sogar galvanisch getrennt, sodass Störgeräusche aus dem Computer keine Chance haben. Darüberhinaus unterstützt er ASIO, MME, DirectSound, WASAPI, Kernel Streaming sowie PCM in 16 Bit, 24 Bit, 32 Bit und Float-32Bit – und das mit allen Taktraten von 44,1 kHz bis 192 kHz. Formatwandlungen von DSD/DoP (64 bis 256) nach PCM sind dabei ebenfalls möglich. Für Windows braucht er Treiber, unter macOS läuft er ohne.
Der MC-3+ USB ist zwar nur ein 2-In/2-Out Interface, kann den Stereo-Stream vom Rechner dabei aber an bis zu fünf digitale Ausgänge gleichzeitig ausgeben. Dazu gehören ein AES3/11 auf XLR, ein optischer S/PDIF, ein koaxialer S/PDIF auf RCA sowie ein weiterer S/PDIF und AES3/11 auf BNC.
Eingangsseitig steht ein optischer S/PDIF, ein koaxialer S/PDIF (AESid) auf BNC sowie ein AES 3/11 auf XLR zur Verfügung. Jedes Eingangsformat kann dabei auf jedes Ausgangsformat konvertiert und multipliziert werden. Ebenfalls witzig in dem Zusammenhang: Die LEDs und Bedienelemente können deaktiviert werden, um eine versehentliche Fehlbedienung zu vermeiden.
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Clock around the Clock
Ein weiteres äußerst wichtiges Feature ist das Clocking. Der MC-3+ USB hat dafür gleich vier Word-Clock-Ausgänge am Start, die sogar mit bis zu 1536 kHz Taktung arbeiten, Word-Clock-, Super-Clock-, AES11- und S/P-DIF-Referenztakte eingeschlossen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Wordclock-Ausgänge auch mit unterschiedlichen Multiplikatoren arbeiten können. Gleichzeitig 96 kHz und 192 kHz ausgeben ist also überhaupt kein Problem, siehe Clock Multipliers. Außerdem gibt es einen Word-Clock-Eingang, der auch Rubidium- (10 MHz), Caesium- (5 MHz) und sogar GPS-Taktreferenzen akzeptiert. Hier schließt man dann beispielsweise den REF 10 an.
Re-Clock
Ein besonders starkes Feature ist das Re-Clocking, was der MC-3+ USB dank der 1G-Clock-Technik besonders gut absolviert. Ein unter Umständen verjittertes Signal wird dabei kurz gepuffert und mit einer gesäuberten, sprich nun präziseren Taktung wieder ausgegeben. Möchte man also beispielsweise einen TV, ein CD-Player oder etwas ähnliches an einen hochwertigen DA-Wandler anschließen, kann der MC-3+ USB dazwischengeschlossen werden, um beide Geräte optimal zu verbinden.