Praxis
Für den heutigen Praxischeck hänge ich das Pedal zunächst vor den Clean Channel meines Amps. Die Gitarre meiner Wahl ist eine Fender Stratocaster. Dem MXR Dyna Comp wird bekanntlich nachgesagt, dass er einen generellen Einfluss auf den Sound hat, wofür er von vielen Spielern geschätzt wird. Um das Klangverhalten unserer Miniaturausgabe zu überprüfen, drehe ich das Sensivity-Poti vorerst komplett zu.
Möchte man ungefähr auf Unity Gain sein, kann man in diesem Fall das Output-Poti ruhig ein Stück über die 12-Uhr-Marke bewegen.
Attack | Output | Sensivity |
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Fast | 13 | 7 |
Der Unterschied ist zwar nur sehr gering aber dennoch hörbar. Im eingeschalteten Zustand glättet das Pedal ganz dezent die Spitzen, wirkt im klanglichen Erscheinungsbild etwas geschönt und sorgt für eine unterschwellige, weiche Kompression.
Jetzt wollen wir den Kompressionseffekt des Pedals mehr in den Vordergrund rücken und dabei auch hören, welche Rolle das Attack-Poti spielt. Ich drehe dafür das Sensivity-Poti auf 15 Uhr.
Wir hören dasselbe Riff erst im Bypass, danach mit der schnellen (rot) und abschließend mit der langsameren Attackzeit.
Attack | Output | Sensivity |
---|---|---|
Fast -> Slow | 12:30 | 15 |
In vielen Fällen möchte man einen Kompressor nutzen, um einen dynamisch stabileren und präsenten Sound zu haben, ohne dass der Effekt zu auffällig wird. Diese Aufgabe löst der Dyna Comp Mini mit Bravour! So wird der Kompressionseffekt im vorangegangen Beispiel zwar schon deutlich hörbarer, wirkt aber keinesfalls aufdringlich.
Die beiden wählbaren Attackzeiten unterscheiden sich ebenfalls voneinander, wenn auch in dieser Spielweise nicht so stark, wie man vielleicht hätte annehmen können.
In seiner Gesamtwirkung kommt die langsamere Attack-Option dabei eine Spur weicher und gutmütiger.
Für das kommende Beispiel gehe ich zurück in den Fast Attack Mode und drehe das Sensivity Poti voll auf. Die Sensivity-Funktion vereint übrigens den Threshold und das Make-Up-Gain. Daher ist es sehr hilfreich, ein weiteres Poti für die Gesamtlautstärke zur Verfügung zu haben, um diese bei Bedarf zurückregeln zu können. Wie man hören kann, bleibt auch in dieser offensiven Einstellung das typische Pumpen außen vor. Das Signal wirkt nun sehr knackig und fordert dem Clean Channel meines Röhrenamps einiges ab. Dabei zeigt sich, dass sich der Dyna Comp Mini auch hervorragend als Booster nutzen lässt. Selbst bei stärkster Kompression hält sich übrigens dabei, wie vom Hersteller versprochen, das Nebengeräuschverhalten erfreulich in Grenzen.
Attack | Output | Sensivity |
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Fast | 11 | 17 |
Auf den letzten Metern zwischen 15 und 17 Uhr tut sich beim Sensivity-Poti übrigens noch einiges, ich finde lediglich, dass man den Verlauf noch etwas besser hätte abstimmen können.
Ich nehme nun diese Sensivity Einstellung zurück auf 16 Uhr. Toll, wie fett und schmatzend die Kombination aus Hals- und Mittel-PU meiner Strat hier rüberkommt! Schon jetzt ist klar, dass wir es bei dem Dyna Comp ohne Frage mit einem echten Charakterpedal zu tun haben!
Attack | Output | Sensivity |
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Fast | 11 | 16 |
Im schnellen Attack Mode wirkt in hohen Kompressions-Einstellungen das Clean-Signal meines Amps zwar schärfer und präsenter, typische Kompressor-Sounds, bei denen die Kompression bzw. das Arbeiten des Kompressors deutlicher zum Vorschein tritt, sind hier aber nicht machbar.
Wie sich zeigt, zieht der Dyna Comp Mini aber mit seiner Option einer zweiten, langsameren Attackzeit ein weiteres Ass aus dem Ärmel. Wer also beispielsweise die typischen Funk- und Soul Singlenote-Lines der 80er Jahre zum Besten geben will, wird auch hier glücklich werden. Aber hört selbst.
Für dich ausgesucht
Attack | Output | Sensivity |
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Slow | 14 | 16 |
Ähnlich wie beim vor einer Weile von mir getesteten Diamond Kompressor verhält es sich für mich auch bei diesem Kandidaten so, dass ich ihn in moderaten Einstellungen im Clean Channel eigentlich gar nicht mehr ausschalten möchte. Hier ein Praxisbeispiel mit Chorus und etwas Delay, bei dem die smoothe Kompression das Signal wunderbar veredelt.
Attack | Output | Sensivity |
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Slow | 13 | 12:30 |
Abschließend will ich noch hören, was das Gerät vor einem schon zerrenden Amp zu bieten hat. Dafür greife ich zu meiner Höfner Verythin, deren Steghumbucker angewählt ist, und aktiviere ihn erneut im Fast Attack Mode. Nutzt man einen Kompressor im Zusammenspiel mit einem zerrenden Amp, ist es wichtig, dass der Grundsound des Amps noch in einem moderaten Zerrbereich liegt, da sonst die Kompression schon im Vornherein zu hoch wäre.
Attack | Output | Sensivity |
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Fast | 14 | 14 |
Hier wird noch einmal deutlich, wie das das Pedal hörbar dem Signal seinen Charakter überstülpt. Und das im absolut positiven Sinne! In etwa dem selben Lautstärkeniveau erscheint das Ergebnis eine Spur verdichteter und durch die kernigeren Mitten auch präsenter.
Sehr schön!