MXR M287 Sub Octave Bass Fuzz Test

Praxis

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist, kann das MXR-Pedal – wie bereits erwähnt – auch als Standalone-Octaver eingesetzt werden, indem man den Fuzz-Regler einfach komplett zudreht. Im ersten Audiobeispiel hört ihr eine 50/50 Mischung des Octaver-Signals mit dem trockenen Bassssound. Den EQ des MXR habe ich für die Aufnahme in Neutralstellung belassen. 
Der Octaver des M287 besitzt ein wirklich hervorragendes Tracking bis in die tiefen Register, nur mit zweistimmigen Griffen oder Akkorden kann man die Tonhöhenerkennung dann doch etwas aus dem Konzept bringen. Der analoge, synthiemäßige Sound gefällt mit außerdem sehr gut – die Sub-Oktave klingt voll und besitzt Durchsetzungskraft!

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Nur Octaver, Dry-Regler: 50:50

Als nächstes hören wir uns an, was die Fuzz-Abteilung des M287 zu bieten hat. Für die Aufnahme habe ich, wie immer bei Tests von Overdrive-Pedalen, eine dezente Boxensimulation verwendet, damit der Sound realistischer abgebildet wird.

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Fuzz 1, Gain: 10h, Dry: 50% Fuzz 2, Gain: 10h, Dry: 50%

Das erste Fuzz liefert einen sehr gescoopten Sound mit ausgehöhlten Mitten. Bemerkenswert ist, dass mein Bass auch bei höheren Gain-Pegeln sehr fokussiert klingt und genügend Fundament für tragfähige Begleitsounds besitzt. Mit voll aufgedrehtem Gain-Regler produziert das Pedal in diesem Modus allerdings auch ordentlich Nebengeräusche. Das ist bei Fuzz-Pedalen, die derart viel Gain bieten wie das M287, allerdings auch nicht ungewöhnlich, und bei moderateren Einstellungen ist davon ohnehin nichts mehr zu hören.
Die zweite Fuzz-Einstellung besitzt einen ebenmäßigen Frequenzverlauf und klingt deshalb deutlich mittiger und aggressiver als die erste Variante. Der Sound ist voll, hat ordentlich Punch und wird im oberen Bereich auch bei stärkeren Verzerrungen erfreulicherweise nicht unangenehm harsch. Schade finde ich, dass der zweite Fuzz-Sound deutlich lauter ist als der erste, so dass man die Sounds im Livebetrieb nicht einfach die ohne Pegelanpassung wechseln kann.

Ein wirkich vielseitiges Tool für Experimentierfreudige!

Jetzt wird aber mal der Turbo gezündet, denn ich aktiviere zusätzlich zum Fuzz 2 noch den Octaver. Die Sub-Oktave habe ich etwa gleich laut justiert wie das trockene Signal, der Fuzz-Regler steht auf 9h und ist damit eine Spur leiser. Der resultierende Sound ist so mächtig und kraftvoll, dass so manches Bass-Stack Mühe haben wird, die fetten Tiefbässe sauber zu übertragen.

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Gain: 3h, Fuzz: 9h, Octave: 11h, Dry: 11h, Treble: 3h

Ich hatte mit meinem Setup eigentlich nie das Bedürfnis, den Fuzz-Sound mit dem Onboard-EQ anzupassen, weil mein Jazz Bass auch bei höheren Gain-Pegeln immer voll und relativ smooth klang. Wenn nötig, bietet der sehr gut abgestimmte Equalizer aber zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten und stellt wirklich eine sinnvolle und praxisrelevante Ergänzung der Fuzz-Sektion dar.

Die Anfänge von MXR reichen bis in das Jahr 1972 zurück. Mittlerweile gehört die Company zur Jim-Dunlop-Gruppe.

Noch deutlich nützlicher finde ich allerdings den Mid-Boost-Regler, mit dem sich das trockene Signal bearbeiten lässt. Schon eine leichte Mittenanhebung schiebt den cleanen Soundanteil bei extremen Fuzz-Einstellungen im Mix deutlich nach vorne und sorgt so für mehr Durchsetzungskraft – ein wirklich tolles Feature!
Zum Abschluss hört ihr eine Kombination des Fuzz 1 mit der Sub-Oktave ohne Beimischung des trockenen Signals. Den Gain-Regler habe ich für die leichte Verzerrung komplett zugedreht. Ein extrem cooler Sound für schnellere Staccato-Riffs!

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Dry: Off, Gain: 7h, Fuzz: 12h, Octave: 11h
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