ANZEIGE

MXR M300 Test

Mit dem MXR M300 hat der Traditionshersteller ein neues Hallpedal im Standard-MXR-Format im Angebot, das mit verschiedenen Hallvarianten aufwarten kann, die laut Prospekt allesamt mit Studioqualität und High-End-Eigenschaften ausgestattet sind. Sechs unterschiedliche Hall-Programme, eine digitale Effekt- und eine analoge Signalebene und diverse weitere Besonderheiten gehören zur Ausstattung und machen neugierig.

MXR_M300_Reverb_007FIN Bild


Ein empfohlener Verkaufspreis von knapp 300 Euro ist nicht unbedingt ein Schnäppchen und weckt naturgemäß Erwartungen. Wir haben uns das M300 zum Test kommen lassen und sind gespannt, ob es nicht nur preislich, sondern auch in Sachen Klang und Performance in einer höheren Gewichtsklasse spielt.

Details

Gehäuse/Optik

Unser Testkandidat kommt im schwarz-metallic lackierten Stahlgehäuse, das mit vier Gummifüßen auf der Unterseite rutschfesten Halt auch auf glatten Oberflächen findet. Die Gummifüße können selbstverständlich entfernt werden, dann steht eine glatte Fläche zum Bekleben mit Klettband zur Verfügung. Der Einsatz von Mounting Plates geht auch, denn die Bodenplatte ist mit vier Schrauben befestigt.

Fotostrecke: 4 Bilder Das MXR M300 Hallpedal bietet sechs unterschiedliche Hall-Programme in Studioqualität.

Das Pedal hat seitlich die Anschlüsse positioniert, rechts den Eingang, links die Ausgangsbuchse. Dazu kommt eine Klinkenbuchse für ein Expression-Pedal (links) und auf der rechten Seite finden wir den Anschluss für das mitgelieferte Netzteil. Das Pedal kann selbstverständlich auch mit einer Mehrfach-Stromversorgung gespeist werden, diese sollte allerdings an dem betreffenden Ausgang mindestens 240 mA Strom liefern können. Bei einem so hungrigen Pedal ist natürlich klar, dass mit Batteriebetrieb nicht viel auszurichten ist, das M300 läuft nur mit Adapter. Auf den ersten Blick ist es für Mono-Betrieb ausgelegt, es liefert aber auch Stereosound, denn die beiden Anschlüsse sind mit Stereo-Klinkenbuchsen ausgestattet. Wer zwei Amps ansteuern möchte oder auch den Eingang mit einem Stereosignal belegen möchte, benötigt hierfür ein Split-Kabel (2x TS auf TRS) oder einen entsprechenden Adapter. Zum Aktivieren des Stereobetriebs muss zusätzlich noch ein Schalter im Gehäuseinneren umgelegt werden. Der Fußschalter, die Status-LED und die Regelmöglichkeiten sind wie gewohnt auf der Oberseite anzutreffen, dazu kommen drei mehrfarbige LEDs, die Auskunft über das gerade angewählte Hallprogramm geben.

Fotostrecke: 4 Bilder Links sind Ausgangsbuchse und ein Anschluss für ein Expressionpedal angebracht.

Bedienung

Das M300 ist mit sechs verschiedenen Reverb-Algorithmen bestückt, und mit Plate (Plattenhall), Spring (Federhall) und Room (Nachhall eines kleinen Raums) sind drei Standardprogramme an Bord. Dazu gesellen sich Epic, Mod und Pad. Der Letztgenannte sorgt für den bekannten Shimmer-Sound, ein Reverb mit Pitch-Shifting auf dem Hallsignal, bei dem man je nach Position des Tone-Reglers entweder einen nach unten oder nach oben oktavierten Zusatzton erhält. In der Mittelstellung (12 Uhr) sind sogar beide Zusatztöne im Spiel. Bei Mod und Epic sind Modulationseffekte integriert, bei Epic sind es mehrere kurze Delays mit Modulation, beim Mod-Algorithmus ein modulierter Plate-Reverb. Mit dem Regler Decay wird die Nachhallzeit eingestellt und Blend regelt das Mischungsverhältnis zwischen Direkt- und Effektsignal.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Bedienfeld ist mit drei großen Potis und drei zweifarbigen LEDs für die Modus Anzeige ausgestattet.

Das M300 hat eine Analog Dry Through-Schaltung, das bedeutet, dass das Direktsignal zur Klangstabilität nicht durch den digitalen Schaltkreis läuft. Außerdem ist das Pedal mit einer True-Bypass-Schaltung ausgestattet, die allerdings den Nachteil hat, dass die Hallfahne beim Deaktivieren des Effekts abgeschnitten wird. Man kann aber auch auf Buffered Bypass umschalten, hier klingt die Hallfahne weiter, wenn der Effekt ausgeschaltet wird. Mit dem Dritten im Bunde, dem Tone-Regler, lässt sich die Klangfarbe des Hall-Effekts einstellen (beim Pad-Mode wird der Zusatzton angewählt). Außerdem ist der Regler mit einer Schaltfunktion ausgestattet, drückt man ihn, kann zwischen den sechs Modes gewechselt werden. Die Status-LED gibt an, welches Programm aktiviert ist. Eine weitere Bedienoption ist die Verwendung eines Expression-Pedals, das zwischen zwei Einstellungen morpht. Das funktioniert recht einfach, indem man die Pedal-Wippe in die Heel-Position bringt und mit den drei Reglern das Setting A einstellt. Dann wird das Pedal in die Toe-Position gebracht und die zweite Einstellung der Regler, Setting B, festgelegt. Nun ist es möglich, per Fuß stufenlos zwischen Setting A und B zu wechseln. Man kann selbstverständlich auch nur einen Regler verändern, dann wäre zum Beispiel das Mischungsverhältnis (Blend) über das Expression-Pedal regelbar. Mit ihm können nur Reglerpositionen verändert werden, nicht das Reverb-Programm.

Kommentieren
Profilbild von Henry

Henry sagt:

#1 - 15.03.2017 um 15:24 Uhr

1

Jetzt wäre noch super, wenn man im Fazit einige Beispiele bekäme für "[Pedale], die für wesentlich weniger Geld mehr Auswahl bei gleicher Klangqualität bieten."Mir ist durchaus klar, dass ein einzelner Testbericht keine große Vergleichsübersicht ersetzen kann und will. Aber ein einfaches in-den-Kontext-setzen wäre wirklich hilfreich.Nur mal zwei Beispiele, die mir unmittelbar einfallen:
Strymon Bluesky klingt mindestens genauso fantastisch, kostet aber ungefähr 100€ mehr.
TC Hall of Fame ist 100€ günstiger, hat noch mehr verschiedene Hallprogramme, dafür aber keine modulierten Hallvarianten, sprich kein Mod, Shimmer etc.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.