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MXR Rockman X100 Test 

So werden die Klangbeispiele des MXR Rockman X100 in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles stöpsle ich das Pedal zunächst direkt in mein Audio-Interface, eine RME Fireface UFX. Später kommt der X100 in die Endstufe eines Peavey 5150, die in die Impulsantwort eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks läuft. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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So klingt der MXR Rockman X100

Zu Beginn sollte erwähnt werden, dass der primäre Anwendungsbereich des Rockman direkt in ein Audio-Interface, ein Pult oder einen Kopfhörer ist. Der X100 liefert ein bereits frequenzkorrigiertes Signal, sodass die Verwendung vor einem Gitarrenverstärker nicht wirklich die erste Wahl ist. Ein Markenzeichen des Rockman-Sounds ist sicherlich der nasale Grundsound mit der speziellen Kompression, den man entweder liebt oder nicht. Fakt ist jedoch, dass der Klang eine extreme Durchsetzungskraft im Mix hat und mir keine Vergleichsprodukte einfallen, die in den 80er-Jahren ihren Weg in so viele Top-Produktionen gefunden haben. Die vier Sound-Modes des MXR Rockman X100 entsprechen genau denen, die man auch am Tom Scholz „Sustainor“ aus dem Jahre 1986 oder dem ersten „X100“ von 1984 antrifft. CLN 2 liefert einen halbwegs neutralen Cleanton mit der typischen hochwertigen Kompression, während CLN 1 deutlich nasaler und mittenbetonter wirkt. Beide Modes eignen sich perfekt für perlige Pickings oder funky Riffings und bieten ein tolles Spielgefühl.

Die vier Modi und der Chorus liefern den authentischen Rockman-Sound

Edge und Distortion sind die beiden Zerrkanäle des Pedals. Der erstgenannte kommt als minimal gezähmter Drive-Kanal, der zwar nicht wirklich amp-like klingt, aber dennoch sehr gut auf dynamische Nuancen eingeht. Im Distortion-Modus erhält man deutlich mehr Gain und Fülle, wobei hier die leicht „quäkigen“ Grundfrequenzen etwas zurückhaltender sind. Egal, ob Solospiel oder Rockriffs, der Sound des X100 Rockman ist extrem einladend. Bedenkt man, dass wir es hier mit einer rein analogen Speakersimulation zu tun haben, ist es schon erstaunlich, was Tom Scholz bereits vor 40 Jahren entwickelte. Der Input-Gain-Slider bestimmt den Eingangspegel und greift am deutlichsten beim Edge-Mode ein, wo er den Zerrgrad reguliert. Da der Distortion-Modus bereits ordentlich Gain bietet, ist die Auswirkung hier geringer. Bei den beiden Clean-Kanälen sorgt er lediglich für eine Pegelanhebung, aber alles bleibt blitzsauber. Der Bucket-Brigade-Choruseffekt des Rockman ist ein echter Klassiker unter den Modulationseffekten und bietet „Instant-80s Vibes“ auf Knopfdruck, vor allem im Stereobetrieb. Einstellmöglichkeiten finden sich hier keine, aber die vermisse ich auch nicht. Die Werkseinstellung ist sehr musikalisch gesetzt und funktioniert clean ebenso überzeugend wie in den beiden Zerr-Modes. 

Der Input-Gain-Slider bestimmt den Eingangspegel und greift am deutlichsten beim Edge-Mode ein, wo er den Zerrgrad reguliert.
Der Input-Gain-Slider bestimmt den Eingangspegel und greift am deutlichsten beim Edge-Mode ein, wo er den Zerrgrad reguliert.

Wie das Original ist auch der MXR X100 ein echter Charakterkopf

Insgesamt muss man ganz klar sagen, dass der Sound, wenn man mal vom CLN 2 Mode absieht, sehr eigen ist und mit klassischen Amp-Simulationen der jüngeren Generation rein gar nichts zu tun hat. Das Klangergebnis steht absolut für sich und trumpft meiner Meinung nach primär im Bandkontext oder in einem Mix voll auf. Dennoch kann ich persönlich dem Sound einiges abgewinnen, wohl in dem Wissen, dass er vermutlich nicht jedermanns Sache ist. Verglichen mit dem Original Sustainor, der einige Einstellmöglichkeiten mehr bietet, ist der Klangcharakter absolut authentisch getroffen und unterscheidet sich nur in Nuancen.

Audio Samples
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CLN 2 Mode – Stratocaster CLN 1 Mode- Stratocaster Edge Mode – Les Paul Distortion Mode – Les Paul Chorus Mono – CLN 2 & CLN 1 – Stratocaster Chorus Stereo – CLN 2 & CLN 1 – Stratocaster Chorus Mono – Edge & Distortion – Les Paul Input Volume Check – Edge – Stratocaster Dynapick Distortion – Les Paul X100 – Les Paul Original Sustainor – Les Paul

Der MXR Rockman X100 kann auch vor eine Endstufe gehängt werden

Ja, ich weiß, ein frequenzkorrigierter Preamp in eine Endstufe, die wiederum in eine IR-Speakersimulation läuft, ist sicherlich nicht lehrbuchmäßig. Dennoch ist dieses Szenario mit dem MXR Rockman X100 Rockman möglich. Gerade die Clean-Modes liefern tolle Soundergebnisse und auch die Zerrsounds kommen noch eine Spur druckvoller, wenn man die Präsenzen der Endstufe etwas höher setzt.

Audio Samples
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In Amp Return – CLN 1 plus Chorus – Les Paul In Amp Return – Edge – Les Paul In Amp Return – Distortion – Les Paul
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