FAZIT
Das Vorhaben, mit dem MXR Rockman X100 den Tom Scholz Rockman in Pedalform zu bannen, ist absolut gelungen. Alle vier Grundsounds liefern, verglichen mit dem Original, authentische Ergebnisse, und der Chorus-Effekt wird Freunde cleaner 80s-Gitarren absolut begeistern. Ob man den Grundsound mag, ist vermutlich Geschmackssache. Der typisch nasale Charakter wird sicherlich nicht jedermanns „Cup of Tea“ sein, aber so klang nun mal das Original, das sicherlich nicht zu Unrecht auf Millionen von verkauften Tonträgern zu hören ist. Die beiden Clean-Modi bieten unterschiedliche Grundsounds, wobei hier bereits der Rockman-typische Kompressor am Werk ist.
Im Zerrsegment haben wir mit dem Edge-Modus einen etwas zurückhaltenden Drive, dessen Zerre sich gut über den Input-Gain regulieren lässt. Der Distortion-Mode hingegen kommt etwas voller und bietet höhere Zerrreserven. Besonders beeindruckt bin ich vom Sound im Mix, denn hier trumpft der Rockman mit einer hohen Durchsetzungsfähigkeit bei relativ wenig Nachbearbeitung auf. Ganz klar, wer einfach nur eine zeitgenössische Amp-Simulation sucht, der wird hier vermutlich nicht fündig. Sucht man jedoch den ganz speziellen Rockman-Klang, wird man um den X100 nicht herumkommen. Bedenkt man, was auf dem Gebrauchtmarkt für die originalen Rockmänner aufgerufen wird, ist der Preis absolut fair.
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- authentischer Rockman-Sound
- Nachbildung aller vier Modes
- top Verarbeitung
- exzellent arbeitende Kompression
- hochwertiger Chorus (mono und stereo)
- keins
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- Hersteller: MXR
- Name: Rockman X100
- Typ: analoger Preamp mit Chorus
- Regler: Volume, Input Gain
- Schalter: Pedal On-/Off-Fußschalter, Mode, Chorus, interner DIP-Schalter (Mono/Stereo)
- Anschlüsse: In- & TRS-Output (je 6,3 mm Klinke), Netzteileingang (9 V), Remote-Buchse
- Bypass: gepuffert
- Batteriebetrieb: nein
- Stromverbrauch: mind. 120 mA
- Abmessungen (B x L x H): 65 x 111 x 48 mm
- Gewicht: 236 g
- Ladenpreis: 299,00 Euro (Januar 2025)
Herstellerseite: https://www.jimdunlop.com/products/electronics/mxr
Klaus sagt:
#1 - 01.02.2025 um 14:27 Uhr
Kein Contra - das sehe ich ander. Contras - vor allem im Vergleich zum Original - sind: - Kein Delay - Kein Kopfhörerausgang - zudem hätte man das Anwählen der Sounds praxistauglicher machen können. Beispielsweise, ein Taster, mit dem man den Fußschalter Funktion umstellen kann. Z.B. zwischen Distortion (dem meist als Lead Kanal genutzten Sound) und dem vorab angewählten Sound (Clean 1 und 2, Edge und evtl. Bypass) hin und her schalten. So hätte man für live zumindest zwei Sounds zur Auswahl. Ein weiterer Slider für den Lead Master würde das noch optimieren. Das bietet z.B. der Sustainor, die erwähnte Half-Rack-Variante.
Haiko (Bonedo) sagt:
#1.1 - 01.02.2025 um 17:25 Uhr
Hallo Klaus, es ist halt die Frage, was man auf dem kleinen Teil analog unterbringen kann und von einem als Bodentreter konzipiertes Pedal alles erwarten will - und hier wird bereits eine Menge auf engem Platz geboten. Der beigefügte Chorus ist schon ein ordentliches Plus, da ist aus Testersicht das Fehlen eines Delays kein Minus. Der 9,5" Sustainor hat ja z.B. sogar weder Chorus noch Delay. Der Output ist ein TRS, da kann man einen Kopfhörer problemlos anschließen. Dass hier sowohl die vier Kanäle als auch der Bypass per Fuß schaltbar sind, ist ja immerhin schonmal etwas, was den X100 vom Original Rockman unterscheidet. Ein Mehr ist natürlich immer schöner, aber das Fehlen rechtfertigt für mich persönlich noch kein Contra.
Antwort auf #1 von Klaus
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMo sagt:
#2 - 02.02.2025 um 18:02 Uhr
Die Speakersim ist sicherlich nicht abschaltbar, also nix für den amp, vorne, oder im loop. Das wäre für mich ein Kontra.