So werden die Klangbeispiele des MXR Yngwie Malmsteen Overdrive in der Praxis aufgezeichnet
Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor einen 73er Fender Bassman Top sowie einen Marshall Plexi und gehe von dort in die Impulsantwort eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.
So klingt der MXR Yngwie Malmsteen Overdrive
Zu Beginn möchte ich den Grundsound des Pedals für euch erst einmal grob einordnen. Die Wurzeln des MXR Yngwie Malmsteen Overdrives liegen im DOD 250 Preamp/Overdrive, der um 1974 entwickelt wurde und eine starke Ähnlichkeit mit dem kurz zuvor erschienenen MXR Distortion+ aufweist. Beide Pedale sind Hardclipper und werden daher von vielen eher der Distortion-Kategorie zugeordnet.
Unser Testkandidat schlägt klanglich ebenfalls in diese Kerbe, allerdings handelt es sich nicht einfach nur um ein DOD-Reissue, denn der MXR Overdrive liefert etwas mehr Gain und auch ein deutlich aufgeräumteres Low-End. Die Zerrtextur kommt vor einem cleanen Amp sehr körnig und liegt für mich klanglich irgendwo zwischen Overdrive und Distortion. Dem Urteil, dass solche Drives primär vor einem angezerrten Amp funktionieren, kann ich mich zwar teilweise anschließen, allerdings ist das auch sehr stark vom Verstärkertyp abhängig. Vor meinem cleanen Bassman erledigt der MXR Yngwie Malmsteen auf jeden Fall einen tollen Job, sowohl mit Singlecoils als auch mit Humbuckern. Im Low-Gain-Bereich erhält man einen schönen Break-Up mit guter Dynamik. Dreht man das Gain-Poti zu weit auf, kann das Pedal, wie der DOD 250 und der MXR Distortion Plus, schnell etwas fuzzig werden.
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![](https://cdn-image.bonedo.de/wp-media-folder-bonedoapp/uploads/2025/02/MXR_Yngwie_Malmsteen_Overdrive_016_FIN_DISC-1024x614.jpg)
Für den Malmsteen-Sound empfiehlt sich ein Amp mit britischem Charakter
Wer Malmsteen-artige Sounds abrufen will, darf sich natürlich nicht alleine auf diesen Overdrive verlassen. Hierzu muss man schon die Kombination mit einem verzerrten britischen Amp suchen. Der MXR eignet sich in diesem Szenario ganz hervorragend als Booster, und auch wenn der Mittenbereich weitestgehend neutral bleibt, profitiert der Sound von der Bassverschlankung. Das typische Malmsteen-Setting wäre nun das Aufreißen beider Potis auf den Maximalwert, und ab geht es in den crunchenden Plexi. Yngwie-Kenner wissen vermutlich um dessen zusätzliche Noise-Gates – und die werden in dieser Einstellung auch dringend benötigt, denn der Klang hat etwas sehr Unbändiges und kommt bei voll aufgerissenem Gain und Level naturgemäß mit einigen Nebengeräuschen daher. Dennoch erhält man vor allem mit Singlecoils ein absolut authentisches Ergebnis und das Spielen macht richtig Spaß.