Von einer durchweg gelungenen Premiere berichtet unser Autor Thomas Meinlschmidt, der für bonedo die erste Thomann Gearhead University besucht hat. Dass die beschauliche Ortschaft Treppendorf im fränkischen Steigerwald für einige Tage der Nabel der Musikwelt war, lag in erster Linie am dort ansässigen Musikhaus Thomann, das über das Pfingstwochenende zum ersten Mal die sogenannte Thomann Gearhead University (kurz TGU) veranstaltete. YouTuber aus aller Welt waren zum Thema Gitarre/Bass zusammen mit den Vertretern der entsprechenden Hersteller und Vertriebe eingeladen, um sich fünf Tage lang kennenzulernen und so viele Videos wie möglich zu drehen.
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass neben bekannten Wegen auch neue eingeschlagen werden müssen, will man Kunden über Produkte informieren und sie dafür begeistern. Veranstaltungen wie die Frankfurter Musikmesse sind nach wie vor wichtig, haben aber aus vielerlei Gründen rückläufige Besucherzahlen. Einer davon ist sicherlich der rasante Aufstieg des Internets und mit ihm der von YouTube. Noch vor nicht allzu langer Zeit erfuhr man beispielsweise von den Neuheiten, die im Januar auf der NAMM-Show in Kalifornien vorgestellt wurden, zum ersten Mal ein paar Monate später in Frankfurt. Heute sind in diesem Zeitraum bereits mehrere hundert YouTube-Reviews online, sodass die Notwendigkeit, sich nach Frankfurt oder zu ähnlichen Veranstaltungen zu begeben, nicht mehr unbedingt zwingend notwendig ist. Kein Wunder also, dass bei Herstellern, Vertrieben und Händlern (und Thomann deckt alle drei Bereiche ab) deshalb der Gedanke naheliegt, direkt mit relevanten YouTubern zusammenzuarbeiten.
Die Thomann Gearhead University ist eine neue Plattform, die mit dem Ziel ins Leben gerufen wurde, Industrie und YouTuber zusammenzubringen. Inhalte sollen informativ und unterhaltsam transportiert und der Kunde dort abgeholt werden, wo er sich heute zum größten Teil seine Informationen beschafft, nämlich in den sozialen Netzwerken und allen voran bei YouTube. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Nachwuchs, oder besser gesagt, der leider ausbleibende Nachwuchs. Immer weniger junge Menschen machen aktiv Musik und lernen ein Instrument. Das ist nicht nur ein gesellschaftliches Manko, sondern besonders alarmierend für Musiker und die Musikindustrie. Die TGU ist deshalb unter anderem auch ein erster Schritt, junge Menschen wieder mehr für Musik zu begeistern. Dazu muss man sie auf andere und neue Art ansprechen und ihnen in den Kanälen begegnen, in denen sie sich bewegen. Dies machte Hans Thomann nochmal im persönlichen Gespräch deutlich.
Nun zum Ablauf der TGU. Am Donnerstagvormittag trafen sich alle Teilnehmer, also YouTuber und Vertreter der Industrie, zur Eröffnungsveranstaltung im Thomannschen Amphitheater. Dieses kennt der eine oder andere bestimmt von diversen Workshops und Events. Marketingchef Dominic Wagner und Hans Thomann persönlich begrüßten die Gäste und gaben einen groben Überblick über die folgenden fünf Tage. Danach hieß es kennenlernen (neudeutsch Networken), Videos planen, Termine machen, Gear checken
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Hier eine Liste der teilnehmenden YouTuber, von denen euch bestimmt schon einige bekannt sind:
- Adam Neeley
- Music Is Win
- Sarah Longfield
- That Pedal Show
- Pete Cottrell
- Glenn Fricker
- EytschPi42
- Robert Baker
- Mary Spender
- FilippaQ
- Bass The World
- Steve From Boston
- Gear Gods
- Colin Scott
- …und viele mehr.
Und die teilnehmenden Firmen:
Drei professionell ausgestattete Räume wurden seitens Thomann die vollen fünf Tage zur Verfügung gestellt, um auf wirklich höchstem Niveau Videos drehen zu können. Mit mehreren 4K-Kameras und perfekt eingerichtetem Licht und Ton konnte man sofort loslegen und musste sich nicht selbst mit Auf- und Abbau der Technik aufhalten. Die Zeit-Slots für die Videoräume konnte man an verschiedenen Stellen bei der Thomann-Crew buchen. Zudem war es möglich, selbstständig auf dem ganzen Thomann-Campus zu drehen, und dies wurde ausgiebig genutzt. Da sich die Thomann-Crew bestens um das Wetter gekümmert hatte, entstanden auch viele Videos, vor allem Interviews, im Freien.
Von Donnerstag bis Samstag lief zusätzlich noch der normale Ladenbetrieb bei Thomann, sodass Kunden beim Einkauf gleich auch noch ihren Lieblings-YouTuber treffen und mit ihm oder ihr ein Schwätzchen halten konnten. Ab Samstagnachmittag war der Laden geschlossen und das ganze Haus wurde zum Videodrehen in Beschlag genommen. Das hatte schon etwas Besonderes und sorgte für eine unglaubliche Dynamik und Betriebsamkeit. Kein Raum war jetzt mehr sicher und es wurde gedreht, bis das Equipment schlapp machte. Manche YouTuber sah man zur Zwangspause verdonnert, da der Chip in ihren Kameras überhitzte.
Ein besonderes Highlight war die Anwesenheit diverser Stars der Szene. Hier nur eine kleine Auswahl: Nita Strauss (Alice Cooper Band), Stuart Zender (ex Jamiroquai), Ida Nielsen (Solo Artist, Prince), Guy Pratt (Pink Floyd, Madonna), Cliff Cooper (Gründer Orange Amps), Mikey Demus (Skindred), Martin Miller (Solo Artist), u.v.a. Das ergab die Möglichkeit für unzählige Interviews, Gear Talks, Jam Sessions ‑ natürlich alles vor laufender Kamera.
Am Pfingstmontag endete die Thomann Gearhead University standesgemäß mit dem Verteilen der Abschlussdiplome. Und die hatte sich jeder wirklich redlich verdient, nach fünf Tagen, vollgepackt mit Arbeit, Eindrücken, Erfahrungen, Erkenntnissen, Überraschungen, neuen und alten Freundschaften und vielem mehr.
Ein ganz großes Lob geht an das Team von Thomann, das sich unter großem persönlichen Einsatz um alles und jeden kümmerte und mehr als einmal das Unmögliche möglich machte ‑ vom Catering über Fahrservice bis hin zum Beschaffen des noch schnell benötigten Kabels oder das Auslagern von Equipment in letzter Sekunde. Das gilt auch für die Crews in den Videoräumen. Sie wurden über die fünf Tage bis zum Anschlag beansprucht, blieben aber stets relaxt und meisterten jede Herausforderung souverän, obwohl sie nie wussten, was und wen das nächste Video mit sich bringt. Das Rahmenprogramm mit Sightseeing-Tour durch Bamberg, Mega Party mit der All Star Band und anderen Highlights war ebenfalls hervorragend und trug abseits der Videodrehs zum besseren Kennenlernen bei.
Ich bin mir sicher, dass die TGU nicht zum letzten Mal stattgefunden hat, denn das ist sicherlich einer der neuen Wege, die heute beschritten werden müssen. Natürlich war manchem Vertreter von Herstellern und Vertrieben noch anzumerken, dass man sich erst an die veränderten Spieler und Spielregeln gewöhnen muss, denn wo es früher oft ausreichte, seinen Messestand aufzubauen und auf Kunden zu warten, muss man heute Profile von YouTubern studieren und herausfinden, mit wem man auf welcher Ebene zusammenarbeiten möchte, will man potentielle Interessenten erreichen. Das ist für viele neu und erfordert ein Umdenken, ohne das es aber nicht geht, denn der Kunde kommt nicht mehr wie früher von alleine. Er will dort abgeholt werden, wo er sich befindet, und das ist mittlerweile zu einem sehr großen Anteil die Videoplattform YouTube. Genau dies war die Idee hinter der TGU, nämlich YouTuber und Industrie zusammenzubringen, um letztendlich gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Und dieses Ziel hat die Thomann Gearhead University definitiv erreicht.
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