Zur NAMM 2020 hatte sich wieder alles, was Rang und Namen im Drum-Bereich hat, im kalifornischen Anaheim versammelt. Neben den großen Schlagzeug- und Beckenherstellern waren auch zahlreichere kleine Custom Drum Companies vertreten. Vorrangig ging es natürlich um die Präsentation von neuen Schlag- und Percussioninstrumenten, darüber hinaus hat man die Möglichkeit, vielen internationalen Szenegrößen mal die Hand zu schütteln oder sich für ein gemeinsames Selfie abzulichten, außerdem konnte man dem einen oder anderen Aushängeschild bei einer Performance auf die Finger schauen.
- Pearl und Tama zeigen neue Farben, Hardware und Snaredrums
- Benny Greb und seine neuen Sonor Snares
- Mapex krempelt die Black Panther Modellreihe einmal auf links
- Die Beckenhersteller bedachten vor allem die Einsteiger
- E-Drums: Roland stellt mit dem TD-27 die neue Mittelklasse vor
- Kompaktsets: ein weiterer Dauerbrenner
- Das Beste von gestern: VOX Telstar, Ludwig Speed King, …
Apropos Performance: Die hohe Lautstärke an manchen Ständen war wieder ein Dauerthema und sorgte bei einigen Ausstellern für Verdruss. Die NAMM Lautstärke-Polizei trat rigoros auf und schloss am letzten Tag den Drumeo Booth, am Tag zuvor war der Aussteller Sugar Percussion sogar der Halle verwiesen worden. Hier wird sich zeigen, ob zukünftig ein Mittelweg gefunden werden kann zwischen dem reinem Ausstellen ohne Anspielmöglichkeit und dem tatsächlichen Antesten von Trommeln und Becken – für viele sicher der Hauptgrund, sich auf den Weg nach Anaheim zu machen. Hier lest ihr unsere persönlichen Highlights.
Pearl und Tama zeigen neue Farben, Hardware und Snaredrums
Ein ungeschriebenes Musikmessen-Gesetz ist bekanntlich, dass die meisten Hersteller zwar jedes Jahr Neuheiten veröffentlichen, sich aber stets mit kleineren Ergänzungen in einem Jahr und mit größeren Würfen im folgenden Jahr abwechseln. So gab es dieses Jahr bei Pearl in erster Linie neue Farben und Finishes für alle Serien und ein wenig neue Mittelklasse-Hardware zu entdecken, bei Tama gab es neben Verstärkung im Fußraum ein paar neue Exemplare der beliebten S.L.P. Snare-Serie zu sehen.
Benny Greb und seine neuen Sonor Snares
Benny Greb stellte auf der NAMM gleich zwei neue Sonor Signature Snares vor. Okay, das Buchenmodell ist im Prinzip nur ein Upgrade des Erstlingswerkes von 2010, neu ist vor allem das Messingmodell sowie die internen Dämpfer bei beiden Snares, die auf eine sehr clevere Lösung hindeuten. Richtig unterhaltsam und genau so clever ist das Präsentationsvideo gelungen, Benny in Hochform!
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Mapex krempelt die Black Panther Modellreihe einmal auf links
Mapex Black Panther Snares gibt es schon viele Jahre. Dieses Jahr hat der taiwanesische Hersteller gleich fünf neue Artist Snares gezeigt. Dabei wurden die Jazz-Ikone Jeff Hamilton, der Prog-Drummer Craig Blundell und der Studiodrummer Russ Miller mit neuen Snares bedacht, letzterer sogar mit zwei Modellen: Das Russ Miller Versatus Piccolo Modell wurde überarbeitet und um ein 14“ x 6,5“ Modell ergänzt. Auch das Chris Adler Modell in 12“ ist im neuen Gewand am Start. Alle Artist Snares haben jetzt eine Trick-Abhebung verbaut. Auch die sonstigen 14 Black Panther Snares haben ein Facelift erhalten und sind jetzt alle mit den SoniClear Bearing Edges und SonicSaver Hoops ausgerüstet.
Die Beckenhersteller bedachten vor allem die Einsteiger
Beckensätze für überschaubares Geld sind ein Dauerbrenner. Meinl hat mit seiner HCS Bronze Serie dieses Jahr die gehobene Einsteigerklasse fest im Blick, ähnliches gibt es bei Zildjian mit der neuen I-Family zu vermelden, die – wie Meinls HCS Bronze Becken – aus B8-Bronze maschinell gefertigt werden. Am unteren Ende der Preisskala hat Zildjian außerdem seine ZBT-Serie überarbeitet. Während die alten Modelle aus Nickelsilber gefertigt waren, wird für die aktuellen ZBT-Becken Messing verwendet.
Aber auch im Hochpreis-Segment gab es erfreuliche Neuheiten: Bei Paiste wurden eine ganze Reihe legendärer Formula 602-Modelle wieder aufgelegt. Sabian überraschte mit ganzflächig bedruckten Graphic-Becken, die im Vergleich zu regulären Modellen keinen Klangverlust haben sollen. Wenn’s schön macht!?
E-Drums: Roland stellt mit dem TD-27 die neue Mittelklasse vor
Nachdem GEWA das G9 und Pearl das E-Merge Hybrid vorgestellt hatten, war dieses Jahr der Platzhirsch Roland an der Reihe. Und der Konkurrenzdruck geht scheinbar nicht spurlos am großen R vorbei. Mit dem TD-27 Modul, welches das TD-25 ablöst, setzt man auf eine bedienungsfreundliche Oberfläche ohne lästige Untermenüs. Das Modul kann jetzt auch kabellos via Bluetooth Songs abspielen. Neu ist außerdem, dass das Modul auch als 28-Spur Audiointerface fungiert, was für Homerecorder und Projektstudios sicherlich eine spannende Sache ist. Mit dem VAD 503 und VAD 506 stellt Roland zudem zwei Kits mit Holzkesseln und Akustikschlagzeug-Look vor, wie sie Hersteller wie Drumtec schon seit ein paar Jahren im Programm haben. Das klingt interessant, wir freuen uns schon auf den Test!
Apropos Gewa G9: Mit Jost Nickel und Eric Moore hatte man dieses Jahr echte Hochkaräter für die Produktvorführungen im Gepäck.
Kompaktsets: ein weiterer Dauerbrenner
Auch in das Thema Kompaktsets kommt immer mehr Leben, Dauerbrenner wie das Gretsch Catalina Club Jazz, das Ludwig Breakbeats und das Sonor Safari bekommen neue Konkurrenz. Zum Beispiel das neue Yamaha Stage Custom Hip Kit mit flacher Bassdrum, was rein von den Specs bereits sehr interessant klingt: Unter den vier Kesseln befinden sich zwei Snares, wobei das Floortom als zweite Snare fungieren kann. Als Grundlage sind die Birkenkessel aus der Stage Custom Birch Serie verbaut. Tama zeigte das Superstar Classic Neo Mod im Reiseformat. Mit dem Club Jam Flyer gibt es außerdem jetzt auch ein Tama Set mit einer 14“x 10“ kleinen Bassdrum.
Das Beste von gestern: VOX Telstar, Ludwig Speed King, Gretsch Vintage Build
Trommeln und Becken sind rund – so war es bisher die gängige Regel. Mit dem VOX Telstar 2020, welches der britische Amphersteller in Kooperation mit Sakae Heritage (ja, die gibt’s jetzt wieder) als Reminiszenz an die 60er Jahre auf den Markt bringt, wird diese Regel zumindest bei der Bassdrum komplett über den Haufen geworfen. Ludwig hat eine erneute Wiederauflage seiner Speed King Maschine vorgestellt, auch bei Gretsch sonnt man sich im Glanz alter Tage: die USA Custom Sets sind jetzt auch mit Heritage Build-Option verfügbar. Bei Rogers gibt es jetzt Brass Snares sowie ein neues, auf alt getrimmtes Covington Kit, was nach den Spezifikationen der alten Rogers-Kessel mit Script Badge aus den 1960er Jahren gefertigt wird.
Was waren eure interessantesten Drums-Neuheiten? Schreibt es gern in die Kommentare!