Endlich! Mit den Modellen Marshall 1959 Modified und Marshall JCM800 Modified lässt der Verstärkerhersteller aus Milton Keynes zwei gut bekannte Modelle vom Stapel, die mit allerlei Modifikationen “aufgebohrt” wurden. Es wurde auch Zeit, nachdem andere Verstärkerbauer bereits seit Jahrzehnten die Schaltungen dieser Klassiker modifizieren. Kein Gang zum Techniker und keine Garantieprobleme, denn hier stammt das Tuning vom Hersteller selbst. Man darf gespannt sein.
Marshall 1959 Modified
Der 100-Watt-Klassiker schlechthin. Zunächst haben wir es hier mit dem bekannten 1959 Handwired zu tun, den Marshall seit einigen Jahren im Programm hat. Einstöpseln und aufdrehen, bis die Wände wackeln ist heute allerdings eher selten gefragt, selbst wenn die Endstufensättigung bekanntermaßen einen ganz markanten Crunch liefert. Diese Erkenntnis gab es natürlich schon deutlich früher und resultierte schließlich in der Erfindung der Vorstufenverzerrung und des Master Volumes. Weil es aber eben ein Unterschied ist, ob die Vor- oder Endstufe verzerrt, wartet dieser Marshall mit bewährten Modifikationen auf. Zunächst wäre der Master Volume zu nennen, der mutmaßlich hinter dem Phaseninverter arbeitet und die Ausgangslautstärke drosselt, gleichzeitig aber eine klangprägende Übersteuerung ebendieser Umkehrstufe zulässt. Prinzipiell kann man bei diesem Verstärker also die Lautstärken der parallelen Bright- und Normal-Kanäle beliebig aufdrehen. Hinzu kommt ein Bright-Schalter, der den entsprechenden Kondensator im Bright-Kanal verändert. Eine typische Modifikation dieser Verstärkermodelle. Für mehr Gain sorgen zwei alternative Clipping-Schaltungen. Hier hat man die Wahl zwischen Dioden und Transistoren, die in den Signalweg geschaltet werden, ganz so wie das bereits bei den ersten Hot-Rod-Marshalls getan wurde.
Marshall JCM800 Modified
Das Modell JMP/JCM 2203 ist ein absoluter Rock-Klassiker. Er markierte einst den Wechsel zur Master-Volume-Schaltung. Bei Marshall ist dieser einkanalige 100-Watt-Verstärker seit Jahren als JCM800 2203 Vintage Reissue mit Einschleifweg im Sortiment. Dieses Serienmodell wurde hergenommen und mit Extras in Form von drei frontseitigen Schaltern versehen. Zunächst lässt sich nun zusätzlich die Lage der Mittenfrequenzen umschalten. Die zweite Funktion, Gain Boost, bietet drei Schaltpositionen und kann zusätzliche Gainreserven direkt im Verstärker mobilisieren. Schließlich gibt es noch den Tight-Schalter, mit dem sich die Vorstufe im Bassbereich ausdünnen lässt, was die Definition weiter erhöht und den Verstärker im High-Gain-Einsatz moderner klingen lässt. Nicht umsonst gilt die Kombination von 2203 und Tube Screamer als legendäres Paar. Hier sind der oft nötige Boost und das Fein-Tuning im Bass für schnelles Spiel direkt verbaut.
Was kosten die Amps?
Aktuell sind die Modelle Marshall 1959 Modified und Marshall JCM800 Modified hierzulande noch nicht gelistet. Insofern werden wir die Preise und die Lieferbarkeiten noch nachreichen. Marshall selbst gibt die Verstärker mit 3.599 beziehungsweise 3.199 Euro an. Sie fallen damit leider signifikant kostspieliger als die Standardmodelle 1959 Handwired (2.199 Euro) und JCM800 2203 Vintage Resissue (1.869 Euro) aus.
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Weitere Informationen unter: https://www.marshall.com/
Bob sagt:
#1 - 25.01.2025 um 18:49 Uhr
Beim 59iger das Mastervolumen an der Stelle?mhhh