Mittlerweile gibt es so einige Hersteller, die hochwertige Basis-Module für das Eurorack produzieren. Aber ganz ehrlich: Nicht alle haben echten Vibe, einen eigenen Sound. Die von NANO Modules schon. Und es gibt mit dem CAIXA 104 jetzt noch ein passendes Case für sie. Eine ziemlich attraktive Kombi, die wir in unserem Test genauer unter die Lupe nehmen: NANO Modules ONA, FONT, QUART, ALT und CAIXA 104, das Case.
Details
NANO Modules ONA, FONT, QUART, ALT und CAIXA 104: Das Wichtigste in Kürze
- NANO Modules ONA: Analoger Eurorack-Oszillator mit FM, PWM und zwei Waveshaping-Optionen. Vor allem der große Oktavschalter ist für den Live-Einsatz nützlich.
- NANO Modules FONT: Analoges Multimode-Filter (Tiefpass und Bandpass) mit oszillierender Resonanz fürs Eurorack. Verfügt über einen 1V/Oct-Eingang, um diese zu steuern.
- NANO Modules QUART: Vier AD-Funktionsgeneratoren in einem Eurorackmodul. Kann man als LFO, Oszillator und Hüllkurve einsetzen.
- NANO Modules ALT: Vierfach-VCA, drei Kanäle mit Eingangsabschwächer. Für CV und Audio optimiert, eignet sich das Eurorackmodul auch als Mono-Mixer.
- NANO Modules CAIXA 104: Ein 104 HP breites Eurorack-Case mit festem Busboard. Seine Besonderheit: Über den Modulen sind eine Reihe nützlicher Hilfstools wie LFOs sowie 6,3-Klinken-Ins und -Outs integriert.
Vier Module: Oszillator, Filter, Modulation, VCA
Wie schon im Fall von Cre8audio und LA67 haben wir uns vorgenommen, gleich einen Großteil des Lineups von NANO im Verbund zu testen. Das ist auch sinnvoll, denn der ONA Oszillator, das FONT Filter, der QUART Funktionsgenerator und der ALT Quad VCA passen hervorragend zusammen. Außerdem im Programm, allerdings nicht hier im Test, gibt es bei NANO noch den Dual-Mixer MAR und diverse Blindplatten mit schickem Design.
Von Waveshaping bis Resonanz: ONA und FONT
Logisch: Der Sound kommt bei unserem Test-Quartett vom ONA Oszillator-Modul. Das ist voll analog, gerade einmal 8 TE breit – und bietet satte acht Ausgänge für Wellenformen. Unten sind vier übliche Verdächtige: Sinus, Dreieck, Sägezahn und Puls. Die vier darüber machen es dann spannend: Nicht nur hat ONA zwei Suboszillatoren (-1 und -2 Oktaven), sondern noch zwei Waveshaping-Ausgänge. Deren Sound morpht auf unterschiedliche Weise von Dreieck zu Sägezahn und kann, wie die Pulswelle, über den „PM“-Eingang moduliert werden.
Damit bietet der Oszillator mehr Soundoptionen als viele deutlich teurere Modelle wie beispielsweise der Intellijel Dixie II+ oder der Make Noise STO. Exponentielle und lineare FM sind am ONA beide möglich, genauso wie der Betrieb als LFO. Für die Optionen stehen jeweils einfach erreichbare Kippschalter bereit. Und, ebenfalls ein netter Touch: Dank des ordentlich packenden Oktavschalters kann der Oszillator leicht in unterschiedliche Stimmlagen gebracht werden.
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NANO Modules FONT: Einmal Tiefpass, einmal Bandpass
Das alles macht das ONA Oszillator-Modul zum perfekten „Partner in Crime“ des Filters FONT. Das nur 110 Euro teure Multimode-Filter stellt ein 2-Pol-Tiefpass- und ein 2-Pol-Bandpassfilter bereit. Beide können parallel abgegriffen werden und bieten eine selbst oszillierende Resonanz. Die schwingt als Sinuswelle und kann nicht nur via CV frei moduliert, sondern auch mit 1V/Okt.-Signalen sequenziert werden.
QUART und ALT: Hüllkurven, LFOs und VCAs gefällig?
Weiter geht’s in Richtung Modulation: Mit einem QUART Funktionsgenerator-Modul im Case dürften die meisten kleinen bis mittelgroßen Setups erst einmal ausreichend Modulationssignale haben. Vier Funktionsgeneratoren mit Attack und Decay stehen hier bereit. Sie können als AD-Hüllkurven getriggert werden oder – wenn kein Signal in den Triggereingang geht – als LFOs schwingen. Beides ist in drei unterschiedlichen Tempobereichen möglich, die sich bequem über vier Kippschalter einstellen lassen.
Abschließend haben wir in unserem Testpaket noch das ALT VCA-Modul: Passend zum Quart bietet es vier Kanäle, drei davon mit CV-Abschwächern und Amplitudenpotis. Damit ist das Modul effektiv ein 3-Fach-VCA mit einem vierfachen Aux-Eingang. Nicht mehr und nicht weniger – was man halt von einem VCA erwartet.
Das CAIXA 104 Case
Daher schnell rüber zum CAIXA 104 Eurorack-Case, dem jüngsten Neuzugang im NANO-Lineup. Das 104 HP breite Gehäuse ist ein klarer Konkurrent zu Produkten wie dem Make Noise Skiff und dem Intellijel Palette 104. Aufgrund einiger Extras ist es aber deutlich teurer als die beiden: Für 649 Euro gibt es nicht nur ordentlich Power – 1.25 A (+12 V) bzw. 1.1 A (-12 V) und 500 mA (+5 V) – sondern auch ein paar helfende Tools fürs Patchen.
Denn über den 3U-Slots für normale Eurorackmodule finden sich am NANO Moduls CAIXA 104 Case noch zwei Eingänge (6,3 mm TRS, symmetrisch). Diese verfügen über Gain-Regler nebst Pegelanzeige und zwei aktive 1-auf-3 Multiples. Ein Precision Adder mit zwei Eingängen, zwei LFOs, ein Sample-and-Hold, ein zweikanaliger Stereo-Mixer und eine Summen-Outputstufe ergänzen die Ausstattung.
Damit ist das Case für verschiedenste Live- und Studioeinsätze gerüstet. Zudem hat es noch einen praktischen Tragegriff für den Transport. Und, obwohl es schön leicht ist, passen neben dem Busboard auch noch recht tiefe Eurorackmodule hinein. Bis zu 60 mm tief können sie sein: Das reicht meist dicke!