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Native Instruments Guitar Rig 7 Pro Test

PRAXIS: Soundfiles von Guitar Rig 7 Pro aufzeichnen

Für die Soundfiles spiele ich die angegebenen Gitarren in mein Audiointerface, ein RME Fireface UFX, und aktiviere Guitar Rig 7 Pro (Version 7.0.1 Stand 10/2023) als Plugin in meiner DAW, Studio One 6.

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Um mir ein grundlegendes Bild von Sound und Effekten zu machen, steppe ich zunächst durch ein paar Werkspresets. Hier finden wir ungeheuer viele Voreinstellung, die von simplen Racks für das direkte Recorden bis hin zu effektgetränkten Klangwänden reichen.

Weil man im Suchfeld die Presets nach Genre, Ampmodel, Effekttyp etc. eingrenzen kann, kommt man ziemlich schnell ans Ziel, ohne sich erst durch die insgesamt über 1500 Voreinstellungen kämpfen zu müssen. Die Auswahl ist mehr als üppig und selbst Artistpresets von Def Leppards Phil Collen, Pete Thorn, Vernon Reid und noch vielen mehr vermitteln einen ziemlich guten Eindruck vom Potenzial der Software.

Audio Samples
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Delightful Tremolo Beautiful Vintage Vibrato Tight and Chunky Arctic Lo Fi Ramp

Wie gewohnt ist die Effektqualität sehr gut und der positive Eindruck, den das ICM Modeling bereits bei GR6 hinterlassen hat, bestätigt sich auch dieses Mal. 

Eigenkreationen mit GR7

Nun geht’s an ein paar Eigenkreationen, bei denen ich mich zunächst auf die neuen Ampmodelle und wenige Effekte beschränke. Auch hier punktet GR7 mit einer intuitiven Bedienung, dank der man schnell zum gewünschten Ergebnis kommt. Das Reverb-Delight-Modell erzeugt glasklare Fender Deluxe Sounds, die aber auch in einen tollen Break-Up gefahren werden können und ganz klar die DNA der berühmten Vorlage offenbaren.

Der integrierte Reverb und das Tremolo wirken sehr natürlich und überzeugen mit warmen und harmonischen Sounds. Das ICM Modelling hat hier nochmal einiges an Prozentpunkten herausgeholt – so ist es sicherlich zu erwarten, dass Native Instruments das Amp-Portfolio von nun an nach und nach mit der neuen Technologie überarbeiten wird.  Diese Verbesserung gilt auch für den Super Fast 100, der für mich der große Gewinner unter den Neuzugängen ist. Die AC15 Box ist zwar ebenfalls einen deutlichen Schritt nach vorne gegangen, doch kann ich hier noch eine gewisse Härte in den Hochmitten ausmachen, die bei den Konkurrenzprodukten etwas natürlicher ausfällt. 

Cabinet IR Loader

Die interessanteste Neuerung im Bereich der Gitarrenanwendung ist sicherlich der Cabinet IR Loader. Die Boxenmodelle sind gut gewählt, auch wenn man eine klare Präferenz für Rock- und Metalsounds erkennt. Hier hätte ich mir doch noch mehr Faltungen für Vox-Amps, wie verschiedene Bulldog-Varianten und Fendertypen gewünscht. Der Fairness halber sei jedoch gesagt, dass auch die alten Cabsimulationen in GR7 noch viele Alternativen bereithalten und der Markt mit käuflichen IRs dieser Gattungen nicht gerade geizt. Außerdem fiel mir auf, dass man beim Laden von Drittanbieter-IRs erst noch das Time Alignment, sei es über den Delay-Regler oder die Auto-Align-Funktion, vornehmen muss, um Phasenauslöschungen zu eliminieren.

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Reverb Delight – Strat AC Box 15 – Strat Super Fast 100 Clean – Les Paul Super Fast 100 Overdrive – Les Paul Reverb Delight + Skreamer Deluxe – Les Paul Super Fast 100 + HM2 – Les Paul Ultrasonic + Seattle Fuzz – Les Paul Jazz Chorus + IVP – Les Paul Reverb Delight + Kolor + Vintage Vibrato – Les Paul  IVP Stomp + Noise Machine + Tape Wobble – Les Paul

Im Bereich der Effekte und Pedals liefert die Software mit dem Skreamer Deluxe eine überarbeitete Tube Screamer Variante, die mit dem LED- und EQ-Setting nochmal mehr Optionen eröffnet und minimal weicher und dynamischer im Sound wirkt. Dennoch scheint GR7 seinen Fokus eher auf spezielle Sounds zu legen: Sowohl der Seattle Fuzz, als auch der IVP Stomp und der elegant färbende Kolor erlauben ganz eigene Zerrsounds, die sich für Grunge, Indie oder kaputte Garagesounds eignen. Mit dem „Chainsaw“ kommt eine gelungene Imitation des Boss HM-2 Distortions hinzu, die vor allem die Metaller begeistern wird. Bewegt man alle Regler auf Rechtsanschlag imitiert das „schwedische“ Setting“ den beliebten Kettensägensound.

Kaputte Sounds: check

Die Noise Machine und der Tape Wobbler erweisen sich als kreative Spielwiese, wenn man kaputte Lo-Fi Sounds abliefern will. Sie kommen mit einer ungeheuren Fülle an Klangoptionen daher, die es zulässt, seinen Tracks mehr Mojo unterzujubeln. Besonders begeistert bin ich von dem Vintage Vibrato, das von warmen, orgelartigen Vibratosounds bis hin zu dezenten Choruseffekten eine große Modulationspalette liefert. Den iZotope Maximizer hört ihr hier auf allen Tracks. Auch dieser punktet in seiner Funktion als transparenter Limiter, der nicht nur für Gitarristen interessant sein dürfte.

Nach meiner persönlichen Einschätzung würde ich die Ampsimulationen, für sich alleine betrachtet, stellenweise nicht ganz auf Augenhöhe so mancher Konkurrenzhersteller sehen. Diese verhalten sich in puncto Plastizität und Durchsetzungsfähigkeit nochmal etwas feinzeichnender. Was die Auswahl und die Soundoptionen der Effekte anbelangt, steht GR7 hingegen eher konkurrenzlos da, vor allem wenn man das Ganze in Relation zum Preis betrachtet. 

FAZIT

Auch wenn das neue Guitar Rig 7 weniger Neuerungen bereithält als sein Vorgänger, hat Native Instruments diese schlau gewählt und sie in puncto Klangqualität gut umgesetzt. Das Kreativpotenzial ist enorm und daher sollte man Guitar Rig nicht nur als reinen Ampmodeller betrachten – zumal manch andere Hersteller aus meiner Sicht hier authentischere Ergebnisse erzielen.

Besonders erfreulich ist, dass das beim GR6 vorgestellte ICM Modelling auch bei dieser Version für weiter Amp- und Pedalmodelle fortgesetzt wurde. Für mich profitiert davon vor allem das Soldano-Modell stark. Ein großer Gewinn ist sicherlich der neue Cabinet IR Loader, mit dem man neben den Default Faltungen auch noch eigene IRs unkompliziert laden kann.

Bei den Werksfaltungen hätte ich mir persönlich allerdings noch eine größere Auswahl an Vox- und Fender-typischen Cabinets gewünscht. Die Neu-Features im Bereich der Effekte enthalten viele Allround-Tools, allerdings liegt der Fokus offensichtlich stärker auf Charaktersounds, die man für Indie, Grunge und Lo-Fi-Sounds einsetzen würde. Der neue Looper und auch der iZotope Maximizer sind ebenfalls tolle Dreingaben, die GR7 ganz klar aufwerten.

Ob sich das Update auf GR7 lohnt, muss wohl individuell abgewogen werden: Die Neuzugänge fallen, vom Looper, dem Maximizer und den vier Ampmodellen mal abgesehen, eher speziell aus. Dafür klingen sie durch die Bank gut und sind in dieser Form auch nicht bei Konkurrenzprodukten anzutreffen. Der Preis ist aus meiner Sicht daher als absolut angemessen einzustufen.

Features

  • Hersteller: Native Instruments
  • Name: Guitar Rig 7 Pro (Version 7.0.1 Stand 10/2023)
  • Typ: Virtuelle Ampsoftware mit Effekten
  • Ampmodelle: 26
  • Drive Modelle: 21
  • Cabinets: klassische Speakersimulationen, IR Loader mit Drittpartei-Faltungen
  • Effekte: 87 (darunter Delays, Modulation, Filter, Pitch Shifter, Reverb, Modifier)
  • Tools: Looper, diverse Splitter
  • GUI: größenvariabel, neue Signalflow Sidebar
  • Plug-in Formate: Windows (64-bit): Stand-alone, VST3, AAX, macOS (64-bit): Stand-alone, VST3, AU, AAX
  • PREISE: 199,- € (Update von GR4-6: 99,- €)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • attraktive Optik
  • 4 weitere, plastischere ICM Modelle
  • viele Charaktereffekte
  • Effekt-, Sound- und Routingvielfalt
  • nicht nur für Gitarristen interessant
Contra
  • Cabinet IR Loader hätte mehr Vox- und Fender-Style Cabinets beinhalten können
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Native Instruments Guitar Rig 7 Pro Test
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Riffologe sagt:

#1 - 25.10.2023 um 16:38 Uhr

0

was für ne Wertung gebt ihr denn nun GR7 - 0/5 ist doch bestimmt en Fehler odee ?

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