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Native Instruments Kore Player Test

Free Download: Compilation Soundpack Vol.1
Natürlich habe auch ich mir sogleich die „Compilation Soundpack Vol.1“ heruntergeladen – klar, wenn´s nix kostet! Was ich beim Durchhören der mitgelieferten Sounds der Freeware-Version des Kore Players fand, ist tatsächlich mehr als nur Abfallprodukt der großen Soundengines. Es ist vielmehr ein schönes Sortiment an Presets, mit dem der Produzent mit klarer Klangvorstellung schnell ein Ergebnis erzielen kann ohne „bedienungsintensive Schwergewichte“ an den Start bringen zu müssen. Der Reiz liegt in der unkomplizierten Handhabung der Sounds: Das Prinzip des guten alten Romplers erlebt hier eine neue Entwicklungsstufe. Besonders für die User, die keine Nerven oder keine Zeit haben, in die Tiefen eines Reaktors oder eines Absynths hinabzusteigen, und sich dann im dunklen und verzweigten Netzwerk der Sound- und Effektstrukturen zu verirren, ist der Kore Player ein sehr reizvolles Tool.

Alle Sounds der Erweiterungspacks werden automatisch beim Installieren katalogisiert und sind beim nächsten Hochladen des Sequenzers im Soundbrowser des Kore Players einfach zu finden und aufzurufen. Die spielfertigen Sounds, deren wichtigsten Parameter mit den Bedienungselementen des Players fest verknüpft sind, laden zum schnellen und intuitiven Eingriff ein. Das bereitet eine Menge Freude, weil sich bei jedem Dreh an den Parameter-Reglern auch unmittelbar etwas hörbar verändert. Wie oft sitzt man vor einem gewaltigen Synthesizer-PlugIn, schraubt hier und da und nichts passiert, weil man die Zusammenhänge noch nicht begriffen hat? Wer also Abstriche in Sachen Parameterflut machen kann, ist mit dem Kore Player richtig gut und schnell unterwegs. Alle Parameter können natürlich in einem Sequenzerprogramm automatisiert werden.

Sound-Morphing
Besonders viel Spaß bereitet mir das sogenannte Display. Hier stehen acht kleine Quadrate (A bis H) für feste Soundvariationen innerhalb des gewählten Sounds. Ist der Displaymodus aktiviert, kann man schnell und effektiv zwischen vorprogrammierten Soundvariationen hin und her faden und damit eine eigene Klangdramaturgie erfinden. Das Kaoss Pad lässt grüßen …

MIDI-Learn
Über die MIDI-Learn Funktion lassen sich die Parameter und die Displayfunktion auf beliebige Regler und Buttons eines Controller-Keyboards routen. Mit der Native Instruments Hardware kann man sich den letzten Schritt natürlich sparen, da die Oberfläche des schicken Teils die gleiche Gestaltung aufweist wie die Software.
Beim MIDI-Learn offenbart sich allerdings auch ein kleiner Schönheitsfehler, wie sie eine universelle Plattform wie der Kore Player mit sich bringt: Wenn ein Sound mehrere Menüfenster benötigt, um alle veränderbaren Parameter darzustellen, wird ein definierter MIDI-Link nicht mitgenommen. Habe ich beispielsweise im ersten Menüfenster den Parameter Rotorspeed auf mein Mod-Wheel geroutet und wechsele danach in ein anderes Fenster, ist Rotorspeed hier nicht mehr mit dem Mod-Wheel verknüpft. Ein anderer Parameter, der sich auf dem aktuell geöffneten Menüfenster an der gleichen Stelle befindet, wird nun damit gesteuert. Das kann in manchen Fällen sicherlich vorteilhaft sein, für den praxisorientierten Musiker ist es jedoch eher arbeitserschwerend.

Hier habe ich die wichtigsten Features noch einmal in einem kleinen Filmchen zusammengefasst. Die Begleitmusik ist bis auf die Drums ausschließlich mit den Demosounds des Kore Players erstellt worden.

Sounds

Wie bereits erwähnt, ist erhält man mit der mitgelieferten Soundlibrary und dem kostenlosen Soundpack „Compilation Soundpack Vol. 1“ schon eine recht umfangreiches Arsenal an Klängen. Man findet Soundbeispiele aus allen Genres, mit denen sich kreativ arbeiten läßt. Und sie lassen erahnen, was die vollständigen Soundpacks erst zu bieten haben… Viele dieser Klänge greifen auf die Engines der etablierten Native Instruments Synthesizer zurück. So findet man, von einigen Ausnahmen abgesehen, hauptsächlich Sounds von Reaktor, Massiv, FM8 und Absynth. Diese klingen einfach bekanntermaßen schon so komplex und geheimnisvoll, daß es für manche Filmscore oder Elektroproduktion nicht viel mehr an Sounds bedarf. Ich denke, dass hier ganz deutlich diese Zielgruppe angesprochen wird. Ein weiterer Schwerpunkt der Soundlibrary liegt bei Drumsamples und Loops. Und auch hier werden Elektro-, Lounge- und Score-Produzenten am besten fündig. Die Soundfiles 1 und 2 sind ausschließlich mit Sounds aus dem kostenfreien Kore Player und dem „Compilation Soundpack Vol. 1“ zusammengestellt.

Audio Samples
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Elektro Mood Sunfly Toledo Mail

Ein weiteres Feature des Kore Players stellt die FX-Sektion dar. Wechselt man im  Browserfenster mittels  FX-Schalter vom Sound- ins FX-Fenster, werden die verschiedenen Effekte sichtbar. Diese können editiert und automatisiert und mit den entsprechenden Soundpacks erweitert werden. Im Audiobeispiel “Toledo Mail” wird der Arpeggiosound mit einem Effekt der NI Soundpack „Deep Transformations“ automatisiert, der als Free-Download enthalten ist. Die Layerorgel ist dem Soundpack “’57 Drawbar Organ“ entnommen.
Das Schlagzeug kommt – der Abwechslung halber – mal aus meinem Trommelarchiv.

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