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Native Instruments Massive X Test

Fazit

Über 12 Jahre liegen zwischen Massive und Massive X. Das ist der Unterschied zwischen Cubase 4 und Cubase 10 oder Ableton Live 6 und Ableton Live 10. DAWs sind schlauer und größer geworden, Trends kamen und gingen. Massive hat damals einen Meilenstein gesetzt. Massive X als sein Nachfolger hat nun definitiv auch das Potential dazu. Was hier an Klangqualität und Modulationstiefe geboten wird, ist in dieser Kombination einzigartig auf dem Markt. Massive X platzt nur so vor neuen Ideen, Technologien sowie Bass- und Leadsounds, die ohne jeden zusätzlichen Effekt schon einen Druck erzeugen, der so ziemlich alles wegbläst.
Bei all den Neuheiten muss man dem Instrument aber doch eine gewisse Unfertigkeit konstatieren. Es fehlen wichtige Technologien wie VST3 (kommt) und MPE. Der Presetbrowser ist gerade noch äußerst rudimentär, soll aber 2020 in einem Update verbessert werde . Das Routing ist ungemein flexibel, für Einsteiger aber definitiv überfordernd. Eigene Wavetables können ebenfalls noch nicht importiert werden, sind aber angekündigt. Auch Modulationsbewegungen werden in den meisten Plugins dieser Kategorie heutzutage angezeigt: Was der LFO macht, kann ich dann auch am Parameter sehen. In Massive X gibt es nichts davon, leider. Im Gegensatz zum Vorgänger verändert sich auch nicht die graphische Darstellung der Hülkurven, wenn man Parameter wie den Attack ändert – missverständlich.
Diese Unfertigkeit trübt das Bild eines ansonsten fantastischen Softwaresynthesizers. Wird, wie von NI angekündigt, das meiste nachgeschoben, hat man 2020 hier ein Instrument, das Bastler und Soundtüftler genauso anspricht, wie Produzenten, die hauptsächlich fertige Sounds brauchen. Und solche Allrounder gibt es nicht viele. Ob man dem Instrument, dessen Entwicklung gerade erst 2016 begonnen hat, nicht lieber noch ein paar Monate Entwicklungszeit hätte geben können, muss sich NI aber schon fragen. Uns so kann es aktuell auch nur 3,5 Sterne geben.

Pro
  • Presetsounds sind schon ohne Effekte sehr dominant und druckvoll
  • Sehr komplexe Sounds und Modulationen möglich
  • Sehr hohe Qualität aller Effekte
  • Routing erlaubt komplexe Effekte und Sounds
  • Durch die 10 Wavetable-Modi sehr viele Sounddesignmöglichkeiten
Contra
  • für Nutzer älterer Rechner ohne AVX nicht nutzbar
  • Massive-Presets nicht kompatibel
  • Routing muss immer händisch gemacht werden, nicht einsteigerfreundlich
  • Modulationsbewegung nicht sichtbar
  • Parameterwerte nicht sichtbar
  • Wichtige Technologien werden nicht unterstützt (VST3, MPE)
  • Routing-Funktion sehr komplex
Native_Instruments_Massive_X_01_Test
Features
  • Dual-Oszillator-Wavetable-Engine (10 WT-Modi_ u.a ART, Gorilla, Wrap und Hardsync)
  • 3 Phasenmodulatoren
  • Komplexe, modulare Routing-Matrix
  • 170 Wavetables
  • 2 Noise-Oszillatoren mit über 100 Noise-Quellen
  • 1 Filter mit 31 Filtertypen
  • 6-stimmige Unison-Engine, besonderer Harmonization-Mode, der die Unison-Teile nach
  • gewählter Tonart stimmt
  • 64-stimmig,Polyphon
  • 9 Insert-Effekte in drei Insert-Slots, beliebig im Signalfluss einsetzbar: u. a. Anima,
  • (Wave)Folder, zwei Filter
  • 9 Unit FX: u. a Reverb (17 verschiedene), Quad Chorus, Nonlinear Labs (Distortion-Engine)
  • 17 Modulatoren
  • 12 Modulationskurven eines Performers können per MIDI-Noten getriggert werden.
  • NKS-Support
Systemvoraussetzungen
  • Mac: macOS 10.12 – 10.14
  • Windows: windows 7, 8, 10 (64 bit, neuestes Service Pack)
  • Hardware: Intel i5 oder gleichwertige CPU, 4 GB RAM (6 GB empfohlen), Massive X benötigt eine AVX-kompatible CPU
  • Plugin-Formate:
  • AudioUnit (AU); AAX (64it); VST 2.4;
Preis
  • Regulär: 199 € (Straßenpreis: 27.06.2019)
  • Upgrade von Massive: 149 €
  • Für Besitzer von Komplete 12: 0 €
Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Presetsounds auch ohne Effekte bereits sehr dominant und druckvoll
  • Sehr komplexe Sounds und Modulationen möglich
  • Sehr hohe Qualität aller Effekte
  • Routing erlaubt komplexe Effekte und Sounds
  • Durch die 10 Wavetable-Modi sehr viele Sounddesignmöglichkeiten
Contra
  • für Nutzer älterer Rechner ohne AVX nicht nutzbar
  • Massive-Presets nicht kompatibel
  • Routing muss immer händisch gemacht werden, nicht einsteigerfreundlich
  • Modulationsbewegung nicht sichtbar
  • Parameterwerte nicht sichtbar
  • Wichtige Technologien werden nicht unterstützt (VST3, MPE)
  • Routing-Funktion sehr komplex
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Native Instruments Massive X Test
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Profilbild von Northern Decay

Northern Decay sagt:

#1 - 28.06.2019 um 06:20 Uhr

0

Bitte noch erwähnen das es keine Spielhilfen wie Arpeggiator und Sequenzer gibt...dicker Minuspunkt!

    Profilbild von Julian Schmauch (Bonedo-Autor)

    Julian Schmauch (Bonedo-Autor) sagt:

    #1.1 - 28.06.2019 um 13:35 Uhr

    0

    Hallo Northern Decay,Danke für deinen Kommentar! Das Fehlen von Arpeggiatoren und Sequencern ist mir auch aufgefallen, da es aber einige Synths wie Serum gibt, die keine eigenen Spielhilfen haben, habe ich das nicht als Contra gewertet.
    Ich gehe davon aus,, dass sich NI gedacht hat, dass man ohnehin die eingebauten Spielhilfen ihrer Komplete Keyboards nutzen kann.Aber jam schöner wäre es mit Spielhilfen schon gewesen. Vielleicht kommen die aber noch, Native hat hier ja noch einiges nachzubessern.Ich hoffe, das hilft erst mal weiter!Liebe Grüße, Julian

    Antwort auf #1 von Northern Decay

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Profilbild von Sven Moeckel-Spakowski

Sven Moeckel-Spakowski sagt:

#2 - 08.12.2019 um 12:11 Uhr

0

Jetzt wo NI 200 seiner Mitarbeiter, darunter DSP-Programmierer, entlassen hat, fragt man sich, wie die ihre Hausaufgaben gebacken kriegen wollen. Aber vielleicht hat diese Verschlankung um 30% seiner Belegschaft ja auch Methode und sie verkaufen demnächst nur noch Samples - deren neue Vision „One Native“ lässt tief blicken. Ich prophezeihe mal: 1. keine neuen Hardwarentwicklungen und Umstellung des Soft-portfolio auf Abo!

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