DETAILS
Lieferumfang und Installation
Die Pro-Version der Session Strings entstand, wie auch schon die ältere Standard-Variante, unter Zusammenarbeit von Native Instruments und e-Instruments. Das eigenständige Hamburger Unternehmen wurde 2009 von einem ehemaligen Yamaha-Sounddesigner gegründet und hat sich vorrangig auf die digitale Reproduktion klassischer Instrumente spezialisiert. Dass dies funktioniert, konnte man bereits in einer früheren Kollaboration mit Ableton unter Beweis stellen, deren Ergebnis die Studio Grand Series war, wobei es sich um Sound-Packs für die Sequencer-Software Live handelt, die verschiedene Konzertflügel emulieren.
Aber kommen wir zu unseren Streichern! Im Gegensatz zur kleineren Ausbaustufe, die nur als volldigitaler Download im Online-Shop von Native Instruments erworben werden kann, werden die Session Strings Pro ausschließlich als Boxed-Version ausgeliefert. Grund dafür ist die immerhin um das Zwanzigfache erhöhte Datenmenge von insgesamt 32 Gigabyte (unkomprimiert 48 GB), die auf vier DVDs in einer schicken Digibook-Hülle Platz findet. Man darf also getrost sagen, dass die Standard-Version im Vergleich zur Pro-Ausführung nur ein (Bogen-)Strich in der digitalen Landschaft ist, und wer bereits die kleinen Session Strings sein Eigen nennt, kann natürlich auch zu einem fairen Preis auf die „goliathifizierte“ Version upgraden. Tipps zur Installation und Autorisierung der Software über das NI Service Center gibt es in Form einer kurzen Quick-Start-Anleitung. Das komplette Benutzerhandbuch liegt nach der Installation als englisches PDF-File bereit.
Wie bei vielen ihrer Sample-Libraries, nutzen Native Instruments zum Ansteuern und Abspielen der Samples die Engine des hauseigenen Samplers Kontakt 4 bzw. der kostenlosen und im Lieferumfang enthaltenen Version des Kontakt 4 Players, die jeweils als VST-, AU- und RTAS-Plug-In laufen und sich auch als Standalone-Software betreiben lassen. Wer einen von beiden schon auf seiner Festplatte hat, der sollte darauf achten, dass es sich dabei um das momentan jüngste Update mit der Versionsnummer 4.2.3 handelt, da sich der Sampler beim Laden eines Instruments sonst mit einer Fehlermeldung beschwert. Wenn die Software auf dem aktuellen Stand ist, wird die Library nach der Installation automatisch erkannt und kann direkt genutzt werden.
Übrigens ist keine der beiden Varianten der Session Strings in dem überragend kostengünstigen NI Komplete 7 Bundle enthalten. Mutmaßungen, dass die kleine Ausführung zum Bestandteil eines zukünftigen Komplete 8 werden könnte, lassen sich momentan leider nicht bestätigen. Hoffen darf man aber immer!
Ein Ensemble, vier Sections
Die virtuelle Streicher-Besetzung ist in beiden Ausbaustufen der Session Strings die gleiche und umfasst eine Truppe von insgesamt elf Musikern – vier Violinen, drei Violen, zwei Celli und zwei Kontrabässe. Im Vergleich zu den großen Orchester-Libraries, bei denen in der String-Section zum Teil über 50 Musiker damit beschäftigt sind, ihre Bögen über die Saiten streichen zu lassen, handelt es sich also wahrlich um eine sehr kleine und entsprechend intim und direkt klingende Besetzung – genau richtig für markante Streicher-Riffs in RnB- oder Disco-orientierten Produktionen oder einen kompakten String-Teppich im Hintergrund eines rockigen Tracks.
Für dich ausgesucht
Was die kleine Version der Session Strings dagegen nicht zu bieten hat, sind die sogenannten vier Sections. Hierbei handelt es sich um verschiedene Instrumentenaufstellungen des kleinen Ensembles, die unterschiedlich mikrofoniert wurden und dementsprechend jeweils über ganz eigene Merkmale in Sachen Stereo-Panorama und Raumanteil verfügen. Wie in der obigen Grafik zu sehen ist, wird zwischen einer modernen symmetrischen Aufstellung (Section 1 & 2) und einer traditionellen und eher klassischen Anordnung nach Instrumentengruppen (Section 3 & 4) unterschieden – und ja, diese vier Sections können nicht nur gemeinsam verwendet werden, sondern sind sogar ganz direkt darauf ausgelegt, gestackt zu werden, um so bei Bedarf einen dickeren Klang zu erzeugen. Ein wiederum alter Bekannter aus der kleinen Version sind die zusätzlichen M-Town Instrumente, die den Sound der kompletten Library in das Disco-Gewand der 60er und 70er Jahre hüllen. Schon bevor wir in die Praxis eintauchen, lässt sich also absehen, dass die Session Strings Pro bereits auf Sample-Basis und ohne weitere Bearbeitung über einige Kombinationsmöglichkeiten und damit über eine gewisse klangliche Flexibilität verfügen. Ob ihr Lust bekommen könntet, nach Native Instruments´ Geigen zu tanzen, erfahrt ihr, wenn ihr auf „Weiterlesen“ klickt!