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Native Instruments Symphony Series Woodwind Collection Test

Praxis

Instrumente

Ich beginne mit der Solo-Library. Mein Eindruck wechselt von Instrument zu Instrument. Prinzipiell klingen mir manche Instrumente zu glatt, z.B. Flöte und Fagott. Zwar lässt sich da mit dem Vibrato-Fader ganz gut gegensteuern und fehlendes Leben reindrehen. Trotzdem klingen die beiden in meinen Ohren merkwürdig steril. Was ich z.B. von Klarinette und Kontrafagott nicht behaupten kann.  Ich muss allerdings zugeben, dass diese Sterilität in größerem Zusammenhang ganz gelegen kommt, also wenn die Instrumente Teil der Orchestermasse sind. Da fügen sie sich sehr schnell sehr gut ein. Für Solo-Passagen wären sie aber wohl nicht meine erste Wahl.
Ähnliches gilt leider auch für die Arpeggio-Sektion. “. Hier lassen sich, wie gesagt, Arpeggien in allen möglichen Formen und Farben realisieren. Das klangliche Ergebnis ist in meinen Ohren jedoch äußerst bescheiden. Auch hier gilt: im Orchestersatz funktioniert das ganz gut, aber solo eher nicht, denn die Tonübergänge klingen ziemlich synthetisch.

Audio Samples
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Flöte Solo; Legato Fagott Solo; Sustain Piano Oboe Solo; Arpeggio

Sounds

An Artikulationen wurde nicht gespart. Es gibt natürlich sämtliche Standards (Legato, Staccato, Triller, etc.), aber auch innerhalb dieser Standards durchaus Abstufungen, (z.B. Staccato auch als Doppelzunge, in laut und leise, Sustain in laut und leise, etc.).
Am bemerkenswertesten ist in diesem Zusammenhang die Speed-Funktion. Es gibt sie für alle Artikulationen bei denen Geschwindigkeit relevant ist (Crescendo, Decrescendo, Swells, Triller). Wählen lässt sich zwischen „Natural“, „Sync“ und „Varispeed“. Wobei natürlich „Varispeed“ das ist worum es geht. Denn dadurch lässt sich das Tempo eines z.B. Trillers langsam starten, schneller werden bis zum Maximum und kurz vor Ende wieder ein bisschen verlangsamen. 
Über den Standard hinaus haben es mir vor allem die Effekte angetan. Jedes Instrument bietet eine Effektpalette und darin findet sich teils herrlich wirres Zeug. Vom Sweep, zum Overtone Sforzato über Pitch Bends gibt es allerhand zu entdecken. Sicherlich nicht zu jeder Gelegenheit zu gebrauchen, aber für experimentellere Sachen eine goldene Fundgrube.
All das gilt ebenso für die Ensemble-Collection. Es liegt auf der Hand, dass hier der Sound fetter ist. Von dieser Tatsache abgesehen gibt es jedoch keine Unterschiede zur Solo-Library, vom Instrument „Low Winds“ mal abgesehen. Für seine Standard-Spielweisen habe ich eher wenig Verwendung, aber die Effekte sind auch hier eine einzige Freude.  Allerhand Cluster natürlich, aber auch Tuning und Warm-Up und chaotische Läufe.
Selbiges gilt für die anderen Instrumente des Ensemble-Library; die Effekte sind die größte Entdeckung, und machen auch den größten Unterschied zur Solo-Library aus.

Audio Samples
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Klarinette Solo; Triller Kontrafagott Solo; Swell Saxophon Solo; Crescendo Fagott Solo; Pitch Bend Flöte Solo; Overtone Sforzato Oboe Solo; Squeaks Low Winds; Deep Cluster Low Winds; Flourish Dissonant Low Winds; Tuning

Mixer

Der Mixer macht es einem denkbar einfach. Die vier verfügbaren Mikrofone lassen sich beliebig koppeln und dadurch eine unendliche Anzahl von Räumlichkeiten simulieren. Von straight-in-you-face bis ganz-schön-weit-weg. Und klingen tut das alles außerordentlich ordentlich. Dabei schlägt jedes Mikro ziemlich exakt mit demselben RAM zu Buche. Die kleine Mixing-Sektion wiederum ist nicht wirklich der Rede wert: EQ, Kompressor und Filter wirken in ihrer Begrenztheit eher wie Lückenfüller. Auch wenn ich sagen muss, dass sie gar nicht schlecht klingen. Sie sind nur einfach nicht praktikabel, schon da man aufgrund fehlender Diagramme nicht genau kontrollieren kann was man tut.
Einzig der Reverb hat einen größeren Schluck aus der Pulle abbekommen. Mit dem vorhandenen Angebot lässt sich schon ein bisschen was anstellen. Generell würde ich wohl auch hier auf externe Reverbgeräte zurückgreifen, aber ähnlich wie bei den Instrumenten sind die Effekte interessant. Teilweise passieren da seltsame Dinge die in Sachen Sounddesign durchaus praktikabel sein können.

Die Woodwinds im Verbund mit dem String Ensemble und der Brass Collection

Es bleibt die interessante Frage wie sich die Woodwinds Collection klanglich mit den beiden Vorgängern, dem String Ensemble und der Brass Collection verträgt. Um das zu prüfen habe ich ein paar Takte aus Bruckners neunter Sinfonie eingegeben., denn dort haben alle Gruppen gleichermaßen zu tun und treten übersichtlich nacheinander ein.  
Ich habe die Räumlichkeit ausschließlich über die Mikrofone erzeugt, meist mit einer Mischung aus Stereo und Far Mikrofon.  Beim Holz kam teilweise auch das Mid Mikrofon zum Einsatz, um das Klangbild etwas griffiger zu gestalten. Ergebnis: das funktioniert ganz ausgezeichnet. Der Klang ist sehr einheitlich und es ergeben sich keine unangenehmen Ausreißer. Ein zusätzlicher Reverb ist hier eigentlich nur nötig, falls man eine andere Raumfärbung erzielen möchte.
Noch ein Wort zu Bruckner: das einzige was in dem Beispiel fehlt sind die Pauken.  Womit auch darauf hingewiesen wäre was in der Reihe noch fehlt und hoffentlich als nächstes kommt: die große weite Welt der Percussion Instrumente.

Audio Samples
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Flöten Ensemble; 4 Mics: Close, Stereo, Mid, Far Klarinetten Ensemble; Reverb FX Long Drain Fagott Ensemble; Reverb FX Watermallet Anton Bruckner; Symphony Nr.9 – Scherzo
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