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Native Instruments Traktor Pro 2 Test

DETAILS

Installation
Praktischerweise basieren alle Traktor-Varianten immer auf derselben Installationsdatei. Folglich ist jedes Installationsarchiv – egal, ob Pro, Scratch oder Duo – gleich groß, und erst mit der Eingabe der Seriennummer werden dann – je nach Lizenz – unterschiedliche Programmteile aktiviert. Wir haben in diesem Test die Installation auf einem Windows-PC (Notebook, Windows Vista, Core2 Duo, 2,27 GHz, 3 GB RAM) mit der Version 2.0.1 durchgeführt, deren Installationsarchiv 408 MB umfasst. Nach dem Doppelklick startet der automatische Entpacker, was auf unserem Testsystem ca. 2 Minuten beanspruchte. Mit Erscheinen des Install-Aware-Fensters beginnt die Einrichtung.

Fotostrecke: 4 Bilder Los geht’s

In den drei folgenden Dialog-Fenstern kann der Anwender Treiber und Mapping-Dateien für das komplette aktuelle Produktsortiment von Native Instruments auswählen. Wer nicht weiß, ob er irgendwann einmal eins, einige oder alle dieser Geräte besitzt, muss hier aber nicht in Zugzwang geraten: Sämtliche Treiber lassen sich natürlich auch nachträglich auf den Rechner verfrachten.

Fotostrecke: 3 Bilder Ganz schön viele Gerätschaften…

Hat man sich entschieden, ob und wenn ja, welche Treiber ihren Weg auf die Platte finden sollen, nimmt die Installation ihren abschließenden Verlauf. Je nach ausgewählter Hardware variiert die Datenmenge geringfügig: Im Test haben wir wahrheitsgemäß sowohl die Audio-8 als auch Kontrol-S4 selektiert, was in einer Installationsdauer von ungefähr sechs Minuten und einem Platzbedarf von knapp 700 Megabyte resultierte. Die Programmdatei “Traktor.exe” gibt sich in dem Zusammenhang mit bescheidenen 33 Megabyte zufrieden, den Löwenanteil hingegen machen die Factory-Sounds (240 MB), die Factory-Settings (120 MB), die Dokumentation (102 MB) und das Service-Center sowie der Controller-Editor (zusammen ca. 200 MB) aus. All das lässt sich leider im aktuellen Installer nicht abwählen, wodurch Fehl- oder Neuinstallationen zu einem unnötig zeitaufwendigen Unterfangen werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Nochmals weiter klicken…

Odyssee im Dateibaum (nur interessant für Windows-Anwender)
Soweit sollte die Installation auf nahezu jedem Rechner problemlos vonstattengehen und Anwender, die eine Neuinstallation von Traktor vornehmen, können den Abschnitt hier gerne überspringen, denn ich berichte von einer speziellen Migrations-Problematik im Fall einer bestehenden Traktor-Installation. Trifft Traktor nämlich auf dem Rechner eine Vorgänger-Version an, fragt es beim ersten Programmstart freundlich, ob es die bestehenden Daten importieren soll.

Dialog zur Datenmigration
Dialog zur Datenmigration

Das hat allerdings den Import der gesamten Audio-Library zur Folge. Auf unserem Testsystem hat diese aber ihr Zuhause auf einer externen Festplatte gefunden. Ich wollte, dass das so bleibt, daher wurde der Dialog von mir schleunigst abgebrochen. Danach setzte ich den Dateipfad auf die externe Platte, was zur Folge hatte, dass auch die komplette Controller-Konfiguration beim Alten blieb (nämlich für einen Allen & Heath Xone:DX) und nicht, wie bei der Installation ausgewählt, auf einen Kontrol S4 zugeschnitten war. Beim erneuten Ändern des Pfades machte ich dann den folgenschweren Fehler, auf “Default Dir” zu klicken – also den Root-Pfad zurückzusetzen. Mit dem Ergebnis, dass Traktor die offenbar unverzichtbare Log-Datei nicht mehr finden konnte und von diesem Moment an zu keinem Start mehr zu bewegen war.

Fotostrecke: 4 Bilder Wer hier nicht achtgibt

Eine Google-Suche brachte ans Licht, dass dieses Problem offenbar schon einer recht beträchtlichen Anzahl von Traktor-Usern widerfahren ist – eine brauchbare Lösung fand sich aber weder in einem der Foren noch auf der Native Instruments-Seite. Auch mehrere Neuinstallationen führten zu keiner nennenswerten Besserung. Die Tatsache, dass im derzeitigen Installationsdialog keine Features abwählbar sind, erweist sich als besonders nervenaufreibend, denn jedes Mal werden die kompletten 700MB auf die Platte geschaufelt. Selbst das manuelle Löschen sämtlicher, auch nur ansatzweise nach Traktor riechenden Dateien, konnte das Programm nicht davon abhalten, bei jeder Installation wieder im nicht vorhandenen Verzeichnis erfolglos nach der Traktor-Log-Datei zu suchen. Schlussendlich brachte ein Ausflug in die Registry Licht ins Dunkel: Dort versteckt sich nämlich der entscheidende Registrierungsschlüssel (auf unserem Testrechner: ComputerHKEY_CURRENT_USERSoftwareNative InstumentsTraktor Pro 2.0.1), der offenbar auch bei einer Deinstallation nicht überschrieben wird. Erst als ich diesen mit der Brechstange aus dem System geprügelt hatte, war die Neuinstallation erfolgreich und Traktor wieder zur Zusammenarbeit bereit. Warum diese Information allerdings nicht als oberster, rot blinkender Thread auf den Native Instruments Support-Seiten zu finden ist, bleibt mir ein Rätsel.

Tief versteckt in der Registrierung liegt des Rätsels Lösung
Tief versteckt in der Registrierung liegt des Rätsels Lösung

Inbetriebnahme

Beim ersten Programmstart stellt Traktor die Gewissensfrage, ob man es Testen, Kaufen oder Registrieren möchte. Entscheidet man sich für die Registrierung, öffnet sich das Service-Center, wo das Programm nach Eingabe der Seriennummer und sofern man online ist, automatisch freigeschaltet wird. Ist kein Internetzugang vorhanden, führt der etwas mühsamere Weg über eine Challenge-Code/Response-Datei. Von der Rechtmäßigkeit seiner Benutzung überzeugt, erkundigt sich Traktor im Anschluss, ob man seine bestehende Audio-Library aus einer vorherigen Traktor-Version importieren möchte. Hier sollte man tunlichst Sinn und Nutzen abwägen, denn beim Import werden zunächst einmal sämtliche Audiodateien in den neuen Stammordner kopiert – gerade wer mit einer externen Platte arbeitet, will das aber in der Regel nicht. Weitergehend werden dann nur wenig Daten in die neue Version übernommen: Zwar bleiben die Collections und Playlists erhalten – sämtliche Track-spezifische Analysedaten wie Beat-Raster und Wellenformgrafik werden aber von der neuen Version nicht gelesen, was im Klartext heißt, dass der Käufer seine Library noch mal komplett neu analysieren lassen darf.

Fotostrecke: 2 Bilder Testen, Kaufen, Aktivieren – was darf’s sein?

Der daraufhin folgende Dialog unterstützt den Anwender bei der Ersteinrichtung seiner Audio- und Controller-Hardware. Das ist zwar einerseits relativ elegant und hilfreich für unerfahrene Anwender, vergrößert andererseits den Platzbedarf der Installation erheblich.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Einrichtungs-Assistent

Alles neu…!?

Hat man den anfänglichen Einrichtungs-Parcours erfolgreich bewältigt, empfängt einen endlich das runderneuerte GUI (Graphical User Interface). Lässt man die Augen zunächst die Bildschirmdiagonale abtasten, wird die leichte Aufregung der Ersterkundung schnell durch die Gewissheit abgemildert, dass sich alle über die Jahre lieb gewonnen Bedienelemente noch weitgehend an ihrem Platz befinden. Traktor Pro 2 wurde insgesamt kräftig abgedunkelt, wodurch der Rahmen um die Player und auch die virtuellen Potenziometer insgesamt integrierter und ein Ticken moderner wirken. An vielen Stellen hat der leichte 3D-Effekt der Vorgängerversion eine Nivellierung erfahren. Des Weiteren wurde eine Vielzahl von verzichtbaren Rahmen, Trennern und Linien ausgemistet. In Verbindung mit den nunmehr mehrfarbigen Wellenformdarstellungen wirkt das gesamte grafische Benutzerinterface nun etwas futuristischer und edler.

Fotostrecke: 2 Bilder Aus alt…

Besonders die kolorierten Wellenformgebirge verdienen eine nähere Betrachtung: Von Native Instruments “TruWave-Wellenformen” genannt, zeigen sie nicht nur den Pegel des Audiomaterials, sondern auch die Präsenz bestimmter Frequenzbereiche an. Um herauszufinden, worauf genau der Algorithmus bei der Analyse achtet und was uns der Farbcode mitteilen will, habe ich Traktor eine einfache Folge von in der Frequenz absteigenden Sinusimpulsen (20kHz – 1Hz) auf eines der Decks geworfen (wer will darf die auch gerne runterladen und daraus einen Minimal-Track bauen). Mit dem Ergebnis, dass die Frequenzen von oben (Höhen) nach unten (Bässe) in Blau, Grün, Orange und Rot dargestellt werden.

Frequenzen von oben nach unten: Blau, Grün, Orange, Rot
Frequenzen von oben nach unten: Blau, Grün, Orange, Rot
Audio Samples
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AM Sine

Bei komplexerem Audiomaterial (und das ist bei nahezu jeder Musik der Fall) kommt es folgerichtig zu hübschen Farb-Additionen. Wem das zu viel des Bunten ist, der kann auch eine der drei dezenteren Visualisierungen “Infrared” (gelb/braun), “Ultraviolet” (blau/türkis) und “X-Ray” (schwarz/weiß) wählen.

Fotostrecke: 4 Bilder TrueWave-Wellenform in der Spektrum-Ansicht…

Sample-Decks
Bis hierhin wäre wohl noch keine neue Versionsnummer fällig gewesen, spätestens aber die Sample-Decks rechtfertigen eine Zwei vor dem Punkt. Pro Deck stehen vier Slots bereit, die frei mit One-Shot-Samples oder Loops belegt werden können und automatisch mit dem Master-Tempo synchron laufen. Darüber hinaus besitzt jeder Slot eine eigene Lautstärkeregelung und ein separates Filter. Wer die Sache auf die Spitze treiben will, kann also mit insgesamt 16 Samples gleichzeitig arbeiten.

Wer als DJ unter notorischer Langeweile leidet, kann sich nun mit 16 Sample-Slots die Zeit vertreiben
Wer als DJ unter notorischer Langeweile leidet, kann sich nun mit 16 Sample-Slots die Zeit vertreiben

Befüllen lassen sich die einzelnen Plätze auf drei Arten. Die erste ist, Audiomaterial einfach über den Browser in sie hinein zu ziehen. Die zweite besteht darin, einen aktiven Loop aus einem der Decks einfach einem leeren Sample-Slot zuzuweisen, wobei ein so erstelltes Sample in der Default-Einstellung automatisch der Track-Collection hinzugefügt wird. Das geschieht übrigens, wie auch die Wiedergabe beim Loop-Recorder, ohne hörbare Unterbrechung der Wiedergabe. Bei der dritten Variante kommt eben dieser Loop-Recorder ins Spiel, auf den wir im Anschluss noch zu sprechen kommen. Je nachdem, ob der Fokus auf Lautstärke und Filter liegen soll, lassen sich die Sample-Decks zwischen einer Micro- und Small-Ansicht umschalten.

Fotostrecke: 2 Bilder Die “Small”-Ansicht

Loop-Recorder
Mit dem Loop-Recorder bietet Traktor 2 nun endlich die Möglichkeit, Audio-Schleifen in Echtzeit aufzunehmen und abzuspielen. Das Modul ist zentriert in der Header-Leiste angeordnet und recht übersichtlich aufgebaut: Size (Length ist eigentlich zutreffender) regelt die Dauer des aufzunehmenden Klangschnipsels (4, 8, 16 oder 32 Takte), ein Dry/Wet-Regler bestimmt das Lautstärkeverhältnis zwischen Sample und Summensignal. Der darunter liegende Eingangswahlschalter entscheidet, von welcher Quelle der Recorder sein Klangfutter beziehen soll (Main, Cue, Ext und Aux). Daneben befinden sich noch die selbsterklärenden Taster Record, Play und Del(ete).

Klein aber fein: Der Loop-Recorder
Klein aber fein: Der Loop-Recorder

Die Arbeit mit dem kleinen Schleifen-Macher gestaltet sich entsprechend zügig und zielführend: Einfach die Eingangsquelle wählen, Aufnahme starten und nach Durchlaufen der voreingestellten Schleifen-Länge startet die Wiedergabe automatisch im Takt. Erneutes Drücken des Record-Tasters ermöglicht beliebig viele Overdubs, was besonders mit dem Cue-Signal als Klangquelle viel Raum für kreative Spielereien bietet: Wer schnelle Finger hat, kann mit trickreichem Umschalten zwischen den Decks sogar Beats bauen. Solche Klangschichtungen lassen sich dann wiederum den Sample-Decks zuweisen, wo sie ihrer weiteren Verwendung harren und wodurch der Recorder wieder frei für neue Loopereien ist.

Audio Samples
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Loop Recorder Overdubbing

Effekte
Mit den vier neu hinzugekommenen Effekten Tape Delay, Ramp Delay, Bouncer und Auto Bouncer umfasst das Traktor-Arsenal jetzt insgesamt 32 Klangverbieger, die alle synchron zum Master-Tempo laufen. Tape Delay simuliert dabei ein klassisches Bandecho, Ramp Delay „zieht“ die Delay-Zeit mit einstellbarer Verzögerung (1/4 – 16 Takte!) entsprechend langsam auf den nächsten Wert. Bouncer und Auto Bouncer sind grundsätzlich auch der Obergattung Delay zuzurechnen, entpuppen sich aber als recht eigenwillige Vertreter ihrer Art: Sie können nämlich die Delay-Wiederholungen gleichzeitig Transponieren und Filtern. Regelt man dazu noch an den Parametern Speed und Bend, die auf die Beschleunigung und Verlangsamung der Delay-Zeit einwirken, entstehen schnell ziemlich spektakuläre Echo-Kreationen, die weit über das hinausgehen, was man von der traditionellen Eimer-Kette kennt.

Audio Samples
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Tape-Delay Ramp-Delay Bouncer Auto-Bouncer

Und sonst…?
Auch in nicht ganz so offensichtlichen Details hat Traktor Pro 2 eine ganze Reihe von Verbesserungen erfahren: So lässt sich der Tempo-Bereich der Pitch-Fader nun in 2-Prozent-Schritten zwischen 2 und 20 justieren. Die automatische Synchronisation macht jetzt nicht mehr an der +/-12 Prozent-Barriere halt, sondern stretcht und staucht Track – sofern erforderlich – über volle 100 Prozent – selbst wenn für das entsprechende Deck der maximale Pitch-Bereich mit 12 Prozent definiert ist. Für den Anwender erstmal unsichtbar, kommuniziert Traktor 2 mit angeschlossenen Native Instruments Controllern über das proprietäre NHL-Protokoll, welches eine 30 Mal schnellere Datenübertragung als der MIDI-Standard ermöglicht. Neu ist auch die Möglichkeit, Decks als Live-Input zu definieren, wodurch sich externe Audioquellen komfortabel der Klangregelung und Effektsektion zuführen lassen. Insgesamt bietet Traktor 2 deutlich mehr Optionen, um persönlichen Vorlieben Genüge zu tun. Darunter finden sich praktische Details wie ein (endlich) frei einstellbarer Default-Zoom-Wert für die Wellenform. Oder eine benutzerfreundliche Matrix für das Kanal-Routing, sowie die Möglichkeit für jedes Deck individuell zu entscheiden, ob dort zusätzliche Infos über Cue, Grid oder Track-Move zur Ansicht stehen. Das findet seine Entsprechung in den Untermenüs der Preferences: Hier sind eine ganze Reihe von Checkboxen, Dropdown-Felder und Reglern hinzugekommen, die umfassende Eingriffsmöglichkeiten zur Individualisierung von Traktor 2 bieten.

Fotostrecke: 3 Bilder Decks mit einem Klick umbauen. Mach das mal einer mit 1210ern
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Profilbild von noahvodde

noahvodde sagt:

#1 - 30.07.2011 um 18:22 Uhr

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ich hab da mal eine frage wie komm ich bei windows in diesen regrestrierungs editor??ich nämlich das gleiche problem mit meiner traktor software

Profilbild von Numinos

Numinos sagt:

#2 - 31.07.2011 um 17:41 Uhr

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Hi Noah,Du klickst vom Desktop aus auf die Start-Leiste und gehst auf 'Ausführen'. Dort tippst Du 'regedit' ein und klickst auf OK.Aber Vorsicht! Man kann hier sehr viel verstellen, was am Ende zu einem zerschossenen Windows führt. Wenn Du also noch nie mit dem Registrierungseditor gearbeitet hast, such Dir am Besten erstmal im Web noch ein paar Zusatzinfos (Backup der Registrierung machen, Werte suchen etc.).bestNUMINOS

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