Native Instruments Traktor Z1 MK2 Test

Traktor Z1 MK2 im Praxischeck

Zunächst heißt es, die Software zu laden. Dies gelingt via User Account und Native Access recht komfortabel, dabei gehört eine Registrierung zum Pflichtprogramm, da es das Installer-File nicht als eigenständigen Download gibt. Dann erstmal die Firmware updaten.

Dann erstmal die Firmware updaten.

Da alles mit der Track-Auswahl beginnt, sollte zuerst vielleicht Erwähnung finden, dass es am Z1 keine klassische Library-Navigation gibt. Hier wäre ein angepasstes Mapping erforderlich, was aber mangels Browser-Encoder in meinen Augen wenig sinnvoll ist.

Toller Einsteiger-Controller

Abspielsteuerung mit Cue-/Sync und Play-Buttons ließe sich mit dem Konfigurationstool via Shift-Funktion auf die Mixer-FX und die EQ/STEM-Tasten mappen (siehe Screenshot unten).  Komfortabler ist es indes, mit einem zusätzlichen X1 Mk3 zu arbeiten. Und klar, der Griff zum Laptop ist ebenfalls eine Option, wenn man dort ohnehin lädt und browst. 

Mapping Optionen beim Z1 MK2
Mapping Optionen beim Z1 MK2

Stems, EQs und Mixen mit dem Traktor Z1 MK2

Ich befördere zwei Titel in die Decks und kann nun mit dem Mixer – sprich zwei Kanal-Fadern, einem leichtgängigen Crossfader und den 3-Band-EQ-Controllern – wie auf einem klassischen Pult agieren. Ebenso gibt es die Möglichkeit zum Vorhören von Tracks und Cuemixing – so soll es sein.  

Lautstärkeregler sind für Kopfhörersignal (Miniklinke) und Master-Output vorhanden. Dieser darf via Cinch oder Miniklinke abgegriffen werden. Ein separates Booth-Signal lässt sich hier aber nicht generieren. Und wahrscheinlich wird nicht selten ein Mixer zur Verbindung mit der PA zwischengeschaltet werden. Ist aber nicht für jedes Szenario erforderlich.

Die Fader reagieren ohne nennenswerte Deadzones, besonders der leichtgängige Crossfader öffnet schnell. Der Abstand der Drehregler zueinander, die wo es Sinn ergibt, eine einrastende 12-Uhr-Stellung aufweisen, ist gut gewählt. Dabei lösen die EQs mit 1 % äußerst genau auf und so ist es auch beim Gain (0,1 %-Schritte). Die 10er LED-Kette informiert euch derweil über die Kanal-Lautstärken.  Ein Bonbon: Die Mixer-Emulation lässt sich in der Software festlegen (Classic, Z1, XONE, NUO, P800), sodass ihr hier unterschiedliche Klangsignaturen beim Mischen auswählen könnt. 

Sobald ihr an den Knöpfen dreht, zeigt euch das Display die entsprechenden Werte an und beim Loslassen gibt‘s eine Übersichtsgrafik – das gefällt. Selbiges Prozedere erfolgt, wenn ihr auf Stem-Steuerung mit den oberen äußeren Tasten umschaltet. Nun könnt ihr mit den vier Drehreglern separat Drums, Vocals, Bass und Other steuern.

Stichwort Pick-up-Mode: Der ist natürlich für die Wechsel zwischen den Modi bei der 2- oder 4-Deck-Steuerung unabdingbar. Beim Umschalten zwischen Stems und EQs müsst ihr folglich den alten Wert erst einmal abholen, damit keine unerwünschten Wertesprünge bei den EQs oder Stems stattfinden können. Vom Handling her gelungen, doch auch der Klang der Stems kann sich sehen bzw. hören lassen. Dafür müsst ihr aber mittels „Generate Stems“ den Track erneut analysieren lassen.

Stems, EQs und Mixen mit dem Traktor Z1 MK2

LEDs nach eigenem Geschmack

Nicht nur die Bodenbeleuchtung, sondern das gesamte Farbkonzept inkl. der beleuchteten Buttons lässt sich individualisieren. Dabei gibt es zudem einige Voreinstellungen wie grüne Bodenbeleuchtung bei aktivierten Loops, rotes Blinken als Track-End Warnung etc. 

Effekte bedienen mit dem Traktor Z1 MK2

Effekte bedienen mit dem Traktor Z1 MK2

One pot to rule them all – soll bedeuten: Mittels eines großen Drehreglers lassen sich die Mixer-FX dirigieren. Zusätzlich zum anpassbaren Kanalfilter (große Taste unter den Zahlentasten) darf der DJ zwischen acht Effekten (Noise, Dual Delay, Reverb, Time Gater voreingestellt. Dazu: Flanger, Barber Pole, Dotted Delay, Crush) auswählen und vier davon für den Direktzugriff auf die zugehörigen Tasten 1-4 befördern. Einmal ausgewählt, nimmt die FX-On-Taste die korrespondierende Farbe an und man kann fliegend zwischen den Klangformern wechseln. Übersichtlich!

Audio Samples
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Traktor Effekt-Durchlauf 1 Traktor Effekt-Durchlauf 2

Spaßfaktor

Ich muss schon sagen, das Arbeiten mit dem Z1 MK2 macht mir richtig Spaß. Man kann die wichtigsten Funktionen bequem von der Hardware steuern. Das leicht zu adaptierende Layout kommt besonders Einsteigern entgegen. Der Käufer wird nicht mit Bedienelementen und Funktionen erschlagen, sondern kann sich mehr auf das Mixing mit EQs und Stems konzentrieren und dabei mittels FX und Filter klasse Übergänge hinlegen.

Das Hardware-Layout kommt dem in meinen Augen wirklich gut entgegen und man ist dank plug’n‘play schnell connected und findet auch in der engsten Kiezbar oder im kleinsten Bedroom noch Platz für das „Setup“.  

Schade ist es da schon etwas, dass es keine Traktor DJ-App für das Smartphone mehr gibt, die mit diesem Controller bedient werden könnte. Und auch stelle ich mir die Frage, ob es vor diesem Hintergrund und im allgemeinen Zug zu USB-C an Laptops nicht besser gewesen wäre, auf eben diese Schnittstelle zu setzen, statt eine USB-B-Buchse zu verbauen.

Okay, ich habe natürlich einen Adapter für mein Test-MacBook und mitunter hat NI dabei auch den USB-B-HUB am X1 MK3 (hier im Test) im Hinterkopf und die Kompatibilität zu älteren Geräten. Aber dennoch wäre mir persönlich USB-C lieber. Das alles trübt den Spaßfaktor aber in keiner Weise. 

Erweitern mit NI-Hardware und der MIDI-Layer

Sollte euch das Funktionsangebot des Native Instruments Traktor Z1 irgendwann einmal nicht mehr ausreichen, besteht die Möglichkeit, diesen mit weiterem Equipment zu verwenden. Ganz vorn stehen hier der X1 MK3 und der F1, die ebenfalls plug’n‘play laufen. Doch auch ein alter Pad-Controller oder ähnliches kann gute Dienste erweisen. Der MIDI-Mapper hilft beim Konfigurieren …

Erwähnung finden muss in diesem Zusammenhang noch der alternative MIDI-Layer des Z1 MK2. Aktiviert ihr diesen, könnt ihr eine weitere Software mappen und diese mit der NI-Kommandozentrale bedienen.

Traktor Z1 MK2 erweitern mit NI-Hardware und der MIDI-Layer

Traktor Pro 4 Software mit attraktiver Funktionsvielfalt

Seit über 20 Jahren am Markt bestehend, stellt die Software Traktor 4 eine umfassende Fülle an Funktionen bereit. Vom Pattern-Player und Effekten über Recording und Broadcasting bis hin zur Unterstützung von DVS und zahlreichen Controllern inkl. MIDI-Sync und mehr reicht das Angebot. Ich möchte hier noch einmal auf unseren Traktor 4 Test verweisen.

Bei Native Instruments gibt es aktuell 30 % Rabatt auf die Traktor Software im Cyber Sale.

Software mit attraktiver Funktionsvielfalt
Screenshot Traktor 4

Unterscheide zum Z1 MK1 

In kurz: Der MK2 ist größer, bietet mehr Funktionen (Mixer FX, Stems etc.) und Displays sowie einen zusätzlichen Miniklinkenausgang (Master). Dafür gibt es keine Netzteilbuchse mehr und auch keine iOS-Kompatibilität. Und der MK2 spiegelt nicht mehr und ist nicht ganz so anfällig gegen Fettfinger.

Native Instruments Traktor Z1 MK2 – mögliche Alternativen

Traktor X1 MK3 Traktor Kontrol Z1 MK2Traktor Kontrol F1
Drehregler8134
Buttons341412
Fader034
Pads0016
Encoder 401
Displays531
Audio-Interfacenein24 Bit, 96 kHznein
FeaturesMixer und FX, Browsing, Cues, TransportMixer, Stems, EQs + Filter und FXPad-Controller
Sonstigesintegrierter USB-HUB
Software inklusiveja, Traktor 4ja, Traktor 4nein
Preis299,- Euro249,- Euro199,- Euro
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