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Nektar Aura und Nektarine 2.5 Test

Nektar hat die Nektarine Software runderneuert, um den Aura Pad Controller zu einem umfangreichen Beat Production System zu machen. Wir haben beides getestet.

Nektar Aura USB/MIDI Pad Controller
Nektar Aura USB/MIDI Pad Controller. (Quelle: Alexander Eberz)

Mit dem Update auf Nektarine 2.5 verpasst Nektar seinem Aura Controller ein rundum erneuertes Software-Interface, das mit Workflow-Verbesserungen, einem Drum-Sampler mit Sample-Import und mehr aufwartet. Wird aus dem Verbundsystem, bestehend aus Aura Controller und Nektarine 2.5 Software nun ein vollwertiges Beat Production System?

Details

Was ist Aura?

Nektar Aura ist ein universeller USB/MIDI Pad Controller mit einer 16-Pad-Matrix, der optisch einer AKAI Professional MPC oder NI Maschine ähnelt. Auch bei Aura handelt es sich um einen Pad Controller zum Einspielen von Drums und Grooves. Wie von Nektar-Produkten gewohnt, kommt auch Aura mit fertigen Skripten zum Fernsteuern von DAWs. Mit dem mitgelieferten Plugin Host Nektarine lassen sich Software-Instrumente und Samples auf die Pads belegen und das Beatmaking kann beginnen – mehr dazu im Praxisteil. Darüber hinaus verfügt der Controller über einen internen, umfangreichen Step Sequencer sowie eine Note Repeat Funktion. Mit diesen werden Software-Instrumente oder via MIDI-Out auch Hardware-Klangerzeuger angesteuert.

Nektar Aura Pad Controller
Nektar Aura ist ein USB/MIDI Pad Controller mit 16-Pad-Matrix, 8 Reglern, Transportsektion und mehr zur Steuerung von DAWs, Samples und Plugins. (Quelle: Alexander Eberz)

Was ist Nektarine?

Die Nektarine Software ermöglicht es VST, VST3 und AU Plugins direkt von verschiedenen Nektar-Controllern aus zu laden und zu steuern. Sie kann als Plugin in jeder VST-/VST3-, AU- oder AAX-kompatiblen DAW verwendet werden, und läuft auch als Standalone App. Je nach verwendetem Nektar-Controller bietet Nektarine unterschiedliche angepasste Features: Im Verbund mit Aura verfügt die Software über ein spezielles „Pads-Profile“. Mit dem kann man Samples oder beliebige kompatible Instrumenten-Plugin auf die Pads legen und dann sofort vom Controller aus spielen und bedienen. Innerhalb einer Nektarine-Instanz lassen sich bis zu 16 Instrument- und 68 Effekt-Plugins laden und in einem „Multi-Patch“ abspeichern. Insgesamt 256 Nektarine-Instanzen können gleichzeitig in einem DAW-Projekt genutzt werden. In diesem Hardware-/Software-Verbund, bestehend aus Aura und Nektarine bietet Nektar ein Beatmaking-Konzept, das man mit allen gängigen DAWs verwenden kann.

Nektarine Plugin Host
Der Plugin Host Nektarine kann Standalone oder innerhalb einer DAW selbst als Plugin geladen werden. (Quelle: Alexander Eberz)

Nektarine 2.5 Update

Mit dem Update auf Nektarine 2.5 legt der Hersteller noch eine Schippe drauf und erweitert den Plugin Host mit einem Sample Player und einem komplett überarbeiteten Interface. Alles mit Workflowverbesserungen und vielen zusätzlich für den Aura Controller entwickelten Funktionen. Mit dabei ist der DP-1 Drum Player, der Samples bis zu 24 Bit / 192 kHz unterstützt. Dieser kommt auch gleich inkl. einer großen Library mit 500 Drum Sounds an akustischen Sets und elektronischen Drummachines. DP-1 bietet direkten Zugriff auf Pitch, Attack, Decay, Decay-Slope sowie Filter-Settings und unterstützt Sample-Import via Drag-and-drop. Mit einem zusätzlichen 1982-Modus wird eine Art Bitcrusher aktiviert, der den Klangcharakter einer Oberheim DX Drummachine emuliert.

Nektar DP-1
Ein Highlight des Nektarine 2.5 Updates ist der Sample Player DP-1 (Drum Player 1). (Quelle: Alexander Eberz)

Noch mehr Neues

Die weiteren Neuheiten des Updates sind ein komplett überarbeitetes Interface sowie die Sektionen Pad-View, Rack-View und Mix-View. Pad-View zeigt passend zum Aura Controller 16 virtuelle Pads, auf denen sich per Drag-and-drop aus dem Browser-Plugins bzw. Samples ablegen lassen. Diese sind daraufhin sofort spiel- und steuerbar. Pro Pad können Plugins, Sends, Mute, Solo, Choke, Noten, Velocity Offset, Note Delay, Pressure und Automation eingestellt werden. Rack View zeigt – ähnlich wie das Rack in Reason – alle Plugins in einer übersichtlichen Ansicht. Wichtige Plugins werden in einem Header dargestellt. Plugins, die man als Insert-Effekte lädt, lassen sich hier ebenfalls schnell auswählen und editieren. Im Mix View bedient man Volume, Panorama, Sends und Insert-Plug-ins in einer übersichtlichen, Mischpult-ähnlichen Darstellung. Übrigens profitieren alle Nektarine-Nutzer vom Update. Nektar hat ein Profil für den Aura Pad Controller und eines für Keyboard-User entwickelt.

Nektarine 2.5 Pad View
Fotostrecke: 3 Bilder Die neue Pad View in Nektarine 2.5 bietet Zugriff auf essentielle Pad-Parameter, Sends und Plugins.

Bedienoberfläche

Der Controller hinterlässt einen sehr hochwertig verarbeiteten Eindruck. Verglichen mit einer NI MASCHINE MK3 hört man den Controller deutlich weniger beim ‚Einprügeln‘ von Beats – das Native Instruments Produkt rappelt dagegen etwas. Die Oberseite des Controllers besteht aus gebürstetem Aluminium – schick!

Bedienoberfläche des Nektar Aura Nektarine Beat Composer
Alles am rechten Fleck: Die Bedienoberfläche des Aura Controllers ist sauber strukturiert. (Quelle: Alexander Eberz)

Um die Pads angeordnet liegen 47 Softbuttons, die allesamt aussagekräftig beschriftet und hintergrundbeleuchtet sind. Dadurch findet man sich auch in dunklen Szenarien gut zurecht. Mit diesen hat man direkten Zugriff auf DAW-Steuerung, Step Sequencer, Plugin-Steuerung, Nektarine-Steuerung und mehr. Oberhalb des Controllers befinden sich acht Endlosdrehregler, mit denen man von Plugins bis Pad-Settings im Grunde alles Erdenkliche bedient – immer das, was zum derzeit ausgewählten Screen passt. Alle Pads, Regler und Buttons sind übrigens komplett MIDI-zuweisbar. Für eine gute Übersicht ist Aura mit einem TXT Farbdisplay (320 × 240 Pixel) und vier dazugehörigen Softbuttons ausgerüstet. Das Display ist ohne Aufstellmöglichkeit fest verbaut und selbst mit etwas Abstand gut lesbar.

Das Display des Nektar Aura Nektarine Beat Composer
Das TFT-Farbdisplay des Nektar Aura bietet einen guten Überblick zum jeweils ausgewählten Modus. (Quelle: Alexander Eberz)

Solide Pads mit polyphonem Aftertouch!

Hauptaugenmerk des Controllers sind die 16 hintergrundbeleuchteten, anschlagdynamischen und druckempfindlichen RGB-Pads. Diese lassen sich sehr individuell an die eigene Spielweise anpassen. Alle mir bekannten Controller (von MASCHINE bis MPC) verfügen für gewöhnlich über Parameter im zweistelligen Bereich zum Einstellen der Pad-Sensitivität – meist zwischen 1 und 10. Die Pads des Nektar Aura lassen sich dagegen bis in den vierstelligen Bereich justieren. Und als wäre das nicht genug, bieten sie im Vergleich zu artverwandten Pad Controllern auch noch polyphonen Aftertouch. Das bedeutet, dass jedes Pad eine eigene Aftertouch-Zuweisung erhalten kann. Während man beispielsweise auf dem ersten Pad mittels Aftertouch die Lautstärke regelt, steuert man auf einem Weiteren die Modulation ebenfalls via Aftertouch. Genug Raum zum kreativen Austoben. Die Pads spielen sich sehr angenehm und sind verglichen mit einer Native Instruments MASCHINE recht weich. Sie erinnern mich – was das Material betrifft – an die einer AKAI MPK49.

Die Pads des Nektar Aura Nektarine Beat Composer
Die Pads des Nektar Aura lassen sich sehr umfangreich an die eigene Spielweise anpassen. (Quelle: Alexander Eberz)

Anschlüsse

Auch anschlussseitig kann man nicht meckern. Rückseitig stehen ein 9-Volt-Stromanschluss (Netzteil nicht im Lieferumfang enthalten) und ein USB-Port zur Verbindung mit dem Rechner zur Verfügung. Des Weiteren bietet die Rückseite einen Stereo-Footswitch-Anschluss (via Y-Kabel auch zwei Footswitches möglich) und einen 5-Pol DIN MIDI-Out nebst Kensington-Slot zum Schutz gegen Langfinger. Last but not least dient ein Powerswitch zum Ein- und Ausschalten der Unit.

Die Rückseite des Nektar Aura Beat Composers
Rückseitig ist alles da, was man braucht! (Quelle: Alexander Eberz)
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