Praxis
Installation und automatische Konfiguration
Der Controller ist USB Class Compliant, was bedeutet, dass man grundsätzlich keine Treiber-Installation benötigt, um den Impact GX Mini auf den Betriebssystemen iOS, macOS, Windows und Linux Ubuntu als gewöhnlichen DAW-Controller zu nutzen. Hier einfach den Controller via MIDI an den Rechner anstöpseln und los geht’s. Um allerdings den vollen Funktionsumfang auszuschöpfen, sprich eine DAW ohne komplizierte Mappings damit fernsteuern zu können, sollte die Nektar DAW Integration installiert werden. Dazu wird der Controller zunächst im Account auf der Nektar Website registriert. Nach Angabe des Betriebssystems und der DAW-Software erhält man die entsprechenden Installationsdateien für die Nektar DAW Integration und die passende Bedienungsanleitung zum Downloaden.
Ich wähle macOS als Betriebssystem sowie Logic Pro X als DAW-Software aus und erhalte anschließend den Installer für das Logic/Garageband-Skript samt Anleitung zur Konfiguration. Nach einer gewöhnlichen Installationsroutine wird nur noch Logic Pro X gestartet und die Konfiguration verläuft nach einer kurzen Bestätigung, dass der Controller mit Logic verheiratet werden soll von selbst. Sollte dies nicht der Fall sein, muss der Controller in den Bedienoberflächen-Einstellungen der jeweiligen DAW zusätzlich aktiviert werden.
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Mini-Tasten mit Anschlagdynamik
Sofern man eine „normale“ Fullsize-Klaviatur gewohnt ist, erfordert es natürlich ein wenig Eingewöhnungszeit, um sich auf die kleinen Tasten einzuspielen, was sich besonders bei schnellen Läufen und nebeneinanderliegenden Noten bemerkbar macht. Das ist aber bei der Bauweise nichts Außergewöhnliches. Die Anschlagstärke der Tasten lässt sich in drei Velocity-Kurven einstellen (standard, soft und hart).
Die Mini-Tastatur macht trotz ihrer kompakten Bauweise einen überraschend gut verarbeiteten Eindruck. Und auch die Bedienelemente fühlen sich solide an – hier rappelt und wackelt also nichts. Das finde ich für ein Gerät dieser Preisklasse schon bemerkenswert. Der Regelweg des X/Y-Joysticks ist bedingt durch die Baugröße etwas kurz, leistet jedoch gute Dienste. Auch für diesen entwickelt man nach kurzer Zeit das nötige Feingefühl und erreicht damit amtliche Ergebnisse.
Bedienung von DAW und Klangerzeugern
Dank Nektar DAW Integration lässt sich die DAW-Software ohne Weiteres fernsteuern, was am Controller übersichtlich gelöst ist. Die Transport-Buttons Loop, Start, Stop und Record sind anhand der Symbole intuitiv bedienbar. Und auch die sekundären Funktionen zeigen sich durch die blaue Beschriftung über den Buttons der Transport-Steuerung weitestgehend selbsterklärend. Mittels Shift-Button sind die sekundären Funktionen direkt abrufbar, wodurch die Buttons Loop, Stop, Play und Record zum Wechseln der Spuren im DAW-Arrangement sowie der Soundpatches dienen. Im Test lassen sich die Sounds der DAW-eigenen Klangerzeuger wechseln. Das Wechseln von Dritthersteller-Soundpatches ist aktuell leider nicht möglich. Der Grund dafür ist, dass die interne Patchverwaltung der DAWs unterstützt wird und viele Hersteller eigene Wege gehen, was deren Libraries betrifft. Wählt man sich beim Durchhören seine Soundfavoriten aus und legt sie in der DAW-Patchverwaltung ab, lassen sich auch Patches von Drittherstellern wechseln.
Mit den darüber liegenden Buttons Click, Rewind und Forward können in Logic Pro X die zuletzt durchgeführten Aktionen rückgängig gemacht werden (Undo) und zum Öffnen und Schließen der Smart Controls oder eines Software-Instrumentes verwendet werden. Nektar hat den Buttons sogar dritte Belegungen verliehen. Drückt man die Shift-Taste nur kurz und anschließend einen der Transport-Buttons, werden die sekundären Funktionen abgerufen. Hält man die Shift-Taste gedrückt, gelangt man zu den dritten Belegungen – clever gelöst!
Nutzung als reiner MIDI-Controller
Abgesehen von Nektars DAW Integration kann der Controller natürlich auch über den Oldschool-Weg als reiner MIDI-Controller verwendet werden. In dem Fall lassen sich die 14 MIDI-Buttons und der Fußschalter frei mit MIDI-Befehlen belegen. Das Schöne: Die eigenen Zuweisungen bleiben auch nach dem Ausschalten des Controllers erhalten. Das Mapping ist effektiv gelöst: Mithilfe des Setup-Buttons gelangt man zu den MIDI CC Zuweisungen; über die Note C#1 kommt man in den CC Assign Modus. Anschließend wählt man das Bedienelement, beispielsweise einen der Buttons, und gibt danach die CC-Werte mit den schwarzen Tasten auf der Klaviatur ein und bestätigt mit Enter C2.
Part 2 Funktion
Nektar hat sich mit der Funktion namens Part 2 ein praktisches Performance-Feature einfallen lassen, mit dem sich die Konfiguration des Controllers auf Knopfdruck verändern und schnell wieder in seine Ausgangskonfiguration zurücksetzen lässt. Mittels der dazugehörigen Taster kann man somit temporär den Sound oktaviert spielen, transponieren, einen anderen MIDI-Kanal ansteuern oder Klänge auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen layern. Hierzu drückt man ganz einfach die beiden Part 2-Tasten gleichzeitig und wählt eine der genannten Funktionen (beschriftet über der Klaviatur) aus. Lässt man die Part 2-Tasten wieder los, ist die Konfiguration wieder auf den Ursprungszustand zurückgesetzt – praktisch!