Neue NI-Videoserie: Mit Chris Liebing hinter den Kulissen

In einer dreiteiligen Videoserie zeigt Native Instruments, wie der Frankfurter Techno DJ Chris Liebing auf der Bühne performt, wie er sich auf seine Gigs vorbereitet und welche Philosophie ihn musikalisch und bei der Auswahl seines Equipments leitet. Die Interviews und Eindrücke aus dem Fuse Club Brüssel und dem Cruise Terminal in Rotterdam sind schöne Dokumente der europäischen Underground-Techno-Kultur. Gerade der zweistündige Mitschnitt seines Sets in Rotterdam ist für Fans wie Kollegen gleichermaßen interessant, denn wir dürfen Chris quasi in der DJ-Booth über die Schulter schauen, wie er sein komplettes Set performt. Mit Playlist in den YouTube-Credits, zum „Nachspielen“.

Chris Liebing in Aktion (Bild: Native Instruments)
Chris Liebing in Aktion (Bild: Native Instruments)


Vier Decks in Traktor und Maschine laufen parallel, während Chris aus Track-Loops, Drummaschinen-Beats und Effekten ständig neue pulsierende Klangbilder webt. Dabei geht es ihm nicht um das Hangeln von Höhepunkt zu Höhepunkt (oder „Drop“, wie man im EDM gern sagt), sondern er möchte das Publikum auf eine Reise mitnehmen, in der die Grenzen zwischen den einzelnen Tracks verwischen und die pure Energie seiner Technovision im Vordergrund steht.

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„It’s not about the drop!“ sagt Chris dann auch prägnant und provokant auf dem Weg zum Gig. “Ich habe nichts gegen Drops und gute Momente”, fügt er hinzu. “Doch ich will die Crowd in eine andere Welt bringen, in der sie vergessen, wo sie sind und warum sie dort hin wollten. Sie sollen denken, „Was ist passiert? Was war das?”
Beatmatching ist für Chris keine Einzeldisziplin, sondern ein notwendiges Übel ist, dass er sich gern von Software abnehmen lässt: “Ich habe kein Problem mit Synchronisation. Für mich zählt das, was aus den Lautsprechern kommt. Und wenn ich nicht ständig darauf achten muss, mit allem anderen synchron zu bleiben, kann ich die Zeit dafür nutzen, kreativ zu sein und andere Dinge zu machen.”

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Erwartungsgemäß nutzt Chris Liebing viel Equipment von Native Instruments, aber auch hier hat er einige Überraschungen parat. So verzichtet er mittlerweile auf die „große“ Maschine, sondern arbeitet mit einer Kombination aus Maschine Mikro und Maschine Jam, die er sehr inspirierend in Pultform kombiniert wie ein Gerät benutzt. Und plötzlich erscheint Maschine Mikro wie ein logisches Must-Have für alle Maschine Jam (hier im Test) User.

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In Traktor laufen natürlich alle vier Decks auf Hochtouren, Maschine folgt auf dem gleichen MacBook Pro im Sync via Ableton Link. Über eine Orion Antelope Soundkarte gelangen die Outputs der vier Traktor-Decks und Maschine in den von Chris’ DJ-Kumpel Richie Hawtin entwickelten Play Differently Model 1 Mixer, der sechste Input wird vom Red Sound Soundbite Pro Loop-Sampler belegt, der von jedem Mixer-Kanal befüttert werden kann und den Chris schon seit vielen Jahren virtuos benutzt. Traktor wird von zwei Allen & Heath Xone:K2 Controllern gesteuert, einige Potis hat Chris so gemappt, dass er damit auch Maschines Effekte bedienen kann.  

Auf jeder Maschine-Bank hat Chris eine bestimmte Soundgruppe wie Snares, Claps, Hi-Hat oder sonstige Percussion vorgesehen, mit der er live Beats und Transitions programmiert.
“Ich nutze die ursprüngliche Maschine schon lange in meinen Performances”, sagt Chris. “In meinem Setup hat sie eine zentrale Position. Sie ermöglicht es mir, Songs von anderen Produzenten in etwas ganz Neues zu verwandeln – durch zusätzliche Drums, neue Percussion oder melodische Elemente.” Im Video gibt Chris sehr charmant ein Walkthrough durch sein Setup.

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Liebings Setup wirkt sehr gut austariert. Über viele Jahre hat er sein System immer weiter optimiert und sich so sein Trauminstrument geschaffen.
“Chris Liebing war immer ein frühzeitiger Anwender”, sagt Friedemann Becker, Product Owner für Traktor. “Er machte den Vorschlag, Traktor Pro mit vier statt nur zwei Decks auszustatten, und war auch ein entschiedener Befürworter der Sync-Funktion. Und nun nutzt er Maschine Jam, um Sounds und Effekte direkter zu steuern.”
Alles in allem sind diese drei Videos sehr inspirierende Kost für alle DJs, die auf der Bühne mehr machen wollen, als lediglich eine Playlist herunterzuspielen. Was ihr sonst noch tun könnt, um eure DJ-Sets so wagemutig wie Chris Liebing zu gestalten, findet ihr zum Beispiel hier, bei Bonedo.

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Und falls ihr noch nicht wisst, was so ein richtiger „Drop“ ist: in diesem schon etwas älteren Sketch der US-Comedy-Sendung „Saturday Night Live“ gibt es Aufschluss – gewürzt mit viel Sarkasmus.

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