Neural DSP Archetype: Cory Wong Test

Praxis

Für die Soundfiles spiele ich die angegebenen Gitarren über ein 3-m-Kabel in mein Audiointerface, ein RME Fireface UFX, und aktiviere das Archetype: Cory Wong als Plugin in meiner DAW, in Studio One 5. 

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Zunächst steppe ich durch ein paar Werkspresets, um mich vom grundlegenden Sound und den Effekten zu überzeugen. Die Artistpresets geben einen sehr guten Querschnitt dessen wieder, was in dem Plugin so drinsteckt. Besonders angenehm fällt die Tatsache auf, dass hier keine reine Effektschlacht begangen wurde, sondern auch Voreinstellungen anzutreffen sind, die relativ trocken klingen und für alltägliche Brot- und Buttersounds direkt verwendbar sind. Von glasklaren Cleans bis hin zu sphärischen Spacesounds, Wah-Sounds und singenden Leadpresets ist alles dabei.

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Bridge Funky Lead Celestial Dot Pushed Strat Meditation Meditation Guitar Solo Jerry

Nun geht’s an ein paar Eigenkreationen. Dank der extrem intuitiven Bedienung und der sehr übersichtlichen Benutzeroberfläche geht das Programmieren entspannt von der Hand. Der Hauptfokus des Plugins ist klar zu erkennen: Hier stehen knackige Cleansounds und warme Crunchsounds im Vordergrund, die jedoch auch bis zu hin cremigen Leads reichen können. Für britische Rockriffs oder High-Gain-Bretter ist das Plugin nicht wirklich ausgelegt und hier werden User möglicherweise zu einem anderen Produkt aus dem Neuralportfolio greifen müssen. 
Zunächst mache ich mich an die reinen Ampsounds und ignoriere die Effekte. Ihr hört eine Fender Stratocaster über alle drei Amps – ich spiele jedes Modell einmal clean und anschließend mit höherem Gainwert an. Die Amps klingen in der Tat ziemlich unterschiedlich, haben aber alle eine ausgeprägte Direktheit und Lebendigkeit, die man nur von wenigen Plugins kennt. Das Spielgefühl und auch der Sound wirken ziemlich ampähnlich und Durchsetzungsfähigkeit und Transparenz lassen erkennen, dass sich die Sounds auch gut in jedem Mix platzieren lassen. Für mich ist der Unterschied zum Echtamp und auch zu hochpreisigen Modellern noch klar zu hören, aber insgesamt bin ich extrem angenehm überrascht.

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D.I. Funk Console – Clean D.I. Funk Console – Crunch The Clean Machine – Clean The Clean Machine- Crunch The Amp Snob – Clean The Amp Snob – Crunch

Kommen wir nun zu den Effekten. Hier hat Cory eine spezielle Auswahl getroffen, und zwar eine, die sich in vor allem in Funk, Neo-Soul und Blues gut platzieren lässt. Zum einen zeigt sich natürlich ein Kompressor, wobei die Funk Console sogar über ein eigenes, zusätzliches Kompressormodul im Amp verfügt. Beide Modelle arbeiten sehr musikalisch und vor allem die Pedalvariante kann auch dank der Parallelkompression von unaufdringlich komprimierten Pickings bis hin zu harten Funk-Twangs mit schnellem Attack alles abliefern.
Im Filtersegment zeigt sich zum einen natürlich der Wah-Block, der auch einen herrlichen Autowah-Effekt erzeugt, oder aber ein Envelope-Filter für quäkende 70s Funk Riffs. Die Overdrive-Abteilung liefert zwei grundlegend unterschiedliche Modelle, wobei der “Tuber” klanglich tatsächlich wie ein Tubescreamer mitsamt Mittenanhebung und Bassabsenkung daherkommt, der “Big Rig Overdrive” hingegen etwas linearer, gainreicher und wuchtiger in den Bässen erscheint. Die Modulationsfraktion wurde hier leider gänzlich ausgespart, allerdings liefert das Plugin einen Dual Delay, mit dem sich tolle Stereosounds erzeugen lassen, sowie einen sehr gut klingenden Reverb, der von dezenten Hallsounds bis hin zu großen Räumen alles abdeckt.

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Jazzy – Kompressor Funky – Kompressor Crunch – Tuber Overdrive Mid Gain Rock – Cab hart links/rechts gepannt High Gain Rock -Big Overdriv Auto Wah Envelope Filter – Dual Delay – Cab Bypass Dual Delay – Shimmer

Der Cab-Block ermöglicht feinfühlige und effektive Eingriffe in den Sound und kann den Grundklang durch verschiedene Mikes und deren Platzierung extrem stark umbiegen. Hier lohnt das Herumprobieren in jedem Fall, denn die Funk Console beispielsweise kann durch die Deaktivierung des Cab-Blocks drahtige und kühle DI-Sounds produzieren. Durch das harte Links-rechts-Panning der Mikes lassen sich breite Gitarrenwände generieren, die vor allem in Kombination mit dem Dual Delay eindrucksvoll klingen.

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Profilbild von Hendrik Winters

Hendrik Winters sagt:

#1 - 02.11.2024 um 08:19 Uhr

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Kleine Anmerkung, ein Chorus-Effektpedal ist in Archetype Cory Wong enthalten. Bebildert mit einer Spirale habe ich es erst für ein Spring Reverb gehalten. Andere Modulationseffekte sind aber nicht dabei.

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