Newton Faulkner Interview und Workshop

Bamboleo no more: Akustikgitarre verbindet man in der Regel mit Lagerfeuer-Geschrammel, „Bamboleo“ von den Gipsy Kings – und den ersten eigenen Gehversuchen am Instrument zu Klassikern wie Peter Burschs Gitarrenbuch. Das ein Mann, nur mit einer Akustikgitarre bewaffnet, ein Festivalpublikum begeistern und mitreißen kann, muss Newton Faulkner inzwischen niemandem mehr beweisen.

Foto: © Sony Music. Zur Verfügung gestellt.
Foto: © Sony Music. Zur Verfügung gestellt.


Der britische Gitarrist hat in den letzten Jahren richtig abgeräumt: Gleich sein erstes Album „Handbuilt by Robots“ brachte ihn 2007 bis auf Platz 1 der heimischen Charts. Das Folgealbum „Rebuilt by Humans“ 2009 auf Platz 3 – nun schickt er mit „Write It on Your Skin“ ein neues Werk ins Rennen: Wieder Platz 1! Aber seine wahre Stärke sind seine Live-Performances: Nur er, eine Gitarre – das war’s! Mit Künstlern wie ihm, James Morrisson oder Ed Sheeran scheint es in UK ein Revival für den „Mann mit der Gitarre“ zu geben. 
Newton hat einen ungewöhnlichen und ausgefuchsten Spielstil: während er mit beiden Händen zeitweise gegenläufige Lines spielt, sorgt er für Perkussion – und singt nebenbei auch noch ausgezeichnet. Anspieltipp: Auf YouTube findet man beispielsweise ein paar Performances des Queen Klassikers „Bohemian Rhapsody“ (HIER der Link). Grund genug, sich diesen Mann mal zu greifen, und zu bitten, wenigstens ein paar seiner Geheimnisse zu lüften. Eins vorab: dieses Interview wird euch dazu bringen, die gute alte Akustikklampfe mal wieder abzustauben und mit neuen Augen zu sehen – kann eben doch „frisch“ klingen!

Performance: “Clouds”

Zwei SM58 Mikros,  ein Newton Faulkner mit Gitarre – Abfahrt. Schon faszinierend, wie er es schafft den Song komplett allein zu performen, ohne dass es langweilig wird. Er führt ständig neue Elemente ins Spiel ein. Viel Spaß!

Spieltipps zu “Clouds”

Das Tutorial aus erster Hand: Newton erklärt, wie aus dem Mandolin-Riff desMiddle-8 Parts der Haupt-Hook des Songs wurde, und wie er die Albumversion für seine Solo-Performances umarrangierte. Außerdem gibt es eine kleine Einführung in die Möglichkeiten, auf dem Body einer Akustikgitarre Beats zu spielen. Natürlich während der ganze Rest weiter läuft – Hammer Ons, Flagolets, Slappen, Strumming, Zupfen, gegenläufige Linien. Er lässt nichts aus … 

Interview

Newton Faulkner mag die ultimative Freiheit – mitten im Song anzuhalten und spontan Tempo oder Arrangement zu verändern. Das ist der Grund, warum er gern ohne Band auftritt – er hatte mal eine Band, aber das Publikum mochte ihn irgendwie solo lieber. „Ich denke, sie wollen mich straucheln sehen“, meint er dazu lachend. Auch auf Looper verzichtet er: „Das würde mich Tempo-mäßig festlegen, sobald die erste Loop “gelegt” ist. Mein Hirn funktioniert einfach nicht so.“ Manchmal nutzt er live Fußpedale um eine Bassdrum und eine Bassline zusätzlich zu spielen, wie z.B. bei seinem Song „Clouds“. Standardstimmungen spielt er so gut wie nie: Es ist erstaunlich, was für ein Soundpotenzial in einer Akustikgitarre steckt, wenn man sich mal traut von der „einen alten dummen Gans“ wegzustimmen! Da er die E-Saite gern sehr tief stimmt, bis runter auf C, braucht er Instrumente, die das auch packen. „Günstige Gitarren schaffen das oft nicht“, erzählt er.

Sein Gitarrenspiel bezeichnet Newton bescheiden “eher als eine Sammlung von Techniken”, und zeigt im Video auch gleich mal, wie er Blackstreets „No Diggity“ umsetzt. „Es ist wirklich vielseitig, wenn man bedenkt, dass es bloß eine Akustikgitarre ist.“ Dann geht er auf die Produktion seines Albums ein – vieles ist bei ihm im Home-Studio entstanden. Er sei aber eher „Vibes-Man“ als Soundtechniker. Ein Spezialist hätte ihm gerade eröffnet, dass sein Mikrofonsetup technisch keinen Sinn ergeben würde: „Aber es klingt vibe-y, man!“ Er schreibt die Songs in erster Linie für sich selbst. Bei seinen Texten ist ihm wichtig, dass sie Bedeutung haben: „Wenn du jetzt ein Album veröffentlichen würdest nur mit ‚Everything’s amazing!’, würden sich eine Menge Leute umdrehen und sagen: nicht für mich!“ Mega-Pop sei nicht seine Baustelle. 

Und schon ist die Interview-Zeit verflogen – Newton muss weiter nach Berlin, wo bereits die nächsten Promoaktivitäten auf ihn warten. Für uns war dieses Gespräch mal wieder ein echtes musikalisches Highlight: ein echter Live-Tipp!
Weitere Infos zu Newton Faulkner gibt es hier: www.newtonfaulkner.com

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Juergen sagt:

#1 - 21.08.2012 um 22:30 Uhr

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Wo ist der like Button? :O

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Kalle sagt:

#2 - 13.05.2014 um 17:25 Uhr

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...da wo er hingehört. Unterm dicken Daumen! Den gibts auch von mir! :)

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MusicIsMyPassion sagt:

#3 - 15.05.2014 um 12:40 Uhr

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Absolut coole Art wie der Typ Gitarre spielt. Echt gute Songs!

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