Nick Cave and the Bad Seeds haben ein neues Album mit dem Titel “Wild God” veröffentlicht und aus diesem Anlass ein Interview bei dem amerikanischen Late-Night-Talker Stephen Colbert gegeben.
Nick Cave bei der Late Show with Stephen Colbert
Dank Youtube können Interviews aus der Late Show with Stephen Colbert in voller Länge gezeigt werden, da dies die begrenzte Sendezeit im Fernsehen nicht ermöglicht. Dadurch können Gäste ihre Anliegen ausführlich darlegen, ohne ständig eine Pointe aus dem Ärmel schütteln zu müssen.Nun war Nick Cave Gast bei Stephen Colbert, der mit den Bad Seeds das neue Album Wild God aufgenommen hat. Gleich zu Anfang wird Nick Cave gefragt, was Musik für ihn bedeutet und er vertritt die Ansicht, dass Musik alles besser macht. Musikmachen ist seiner Meinung nach eine der letzten Möglichkeiten, legitime transzendente Erfahrungen zu machen.
Live-Auftritte nimmt Nick Cave sehr ernst, da man dadurch Menschen direkt erreichen kann. Musik kann als direktes Ventil dienen, um tiefste menschliche Gefühle auszudrücken, durch die sich das Publikum direkt angesprochen fühlt und diesem hilft, seine Gefühle auszudrücken. Laut Nick Cave wird Musik für alle möglichen menschlichen Ausdrucksformen genutzt, um Menschen miteinander zu verbinden.Aus diesen Gründen betrachtet er künstliche Intelligenz kritisch, weil sie seiner Meinung nach die Menschheit ihrer Kreativität beraubt. Nick Cave denkt, dass Musik durch KI nur noch ein Produkt ist.
Auf die Frage, ob sich sein Zugang zur Musik im Laufe der Jahre geändert hat, sagt Nick Cave, dass er als Punk-Rocker einen härteren Umgang mit Musik und Publikum gepflegt hat und beschreibt sich selbst in dieser Zeit als „Nasty Little Guy“. Im weiteren Verlauf des Interviews wird die Zusammenarbeit mit Johnny Cash beleuchtet, der bereits schwer krank war und vor den Aufnahmen betete, singen zu können. Nick Cave hatte Johnny Cash schon als Kind im australischen Fernsehen gesehen und war eines seiner großen Vorbilder. Fast 50 Jahre später nahm Johnny Cash den Nick-Cave-Song „The Mercy Seat“ auf und Cave durfte 2002 mit ihm zusammen den Hank-Williams-Song „I’m So Lonesome I Could Cry“ singen.Nick Cave beschreibt Wild God als das fröhlichste Album, das er bisher in seinem Leben aufgenommen hat, was man nicht unbedingt von ihm erwartet hätte.
Der zweite Teil des Interviews befasst sich mit Trauer und Trauerbewältigung, da zwei Söhne von Nick Cave verstorben sind, was sicherlich eine große Herausforderung im Leben darstellt. Nach wie vor ist sein Projekt „The Red Hand Files“ aktiv, in dem er sehr persönlich und ausführlich auf Fragen von Fans antwortet.
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