Als junge, unerfahrene Mix-Engineers werdet ihr das ein oder andere Mal gefragt werden, ob ihr „mal eben“ einen Mix für Freunde, Bekannte oder auch unbekannte Fremde machen könnt, die euer Entgegenkommen als selbstverständlich ansehen.
Die Verlockung ist groß, sich einen Back-Katalog von Produktionen zu erarbeiten, der euch in der Zukunft vielleicht weiterhelfen kann. Es wird gar nicht so einfach sein, aus diesem Teufelskreis herauszukommen, wenn ihr erst als der Mix-Typ bekannt seid, der seine Arbeit umsonst anbietet. Was aber sagen eigentlich etablierte Profis zu diesem Thema?
Tony Maserati, seines Zeichens Mix-Engineer von Top-Produktionen für Jennifer Lopez, Beyoncé, Black Eyed Peas und viele weitere Superstars, rät euch schlicht davon ab, eure Arbeit kostenlos anzubieten. In einem Interview mit „Mix With The Masters“, das ihr auf Youtube abrufen könnt, erklärt er euch warum. So hart diese Haltung auf den ersten Blick klingt, so weitläufig ist allerdings Maseratis Auslegung. Denn aus seiner Sicht sollten euch eure Auftraggeber stets auf die eine oder andere Weise für ihren Auftrag bezahlen. Dabei muss nicht immer Geld fließen. Vielleicht erhaltet ihr ein bestimmtes Equipment für euer Studio oder könnt als Praktikant wertvolle Erfahrungen sammeln und Kontakte machen oder aber ein sehr guter Folgeauftrag wird euch garantiert.
Aus der Sicht von Maserati lohnt sich das Arbeiten „für Umme“ schlichtweg erst dann, wenn man bereits im Business etabliert ist und beide Parteien einander eine entsprechende Vertrauensbasis haben. Auch als Nachwuchs-Engineer solltet ihr euch nicht über den Tisch ziehen lassen und eure Dienste kostenlos anbieten. Dazu zählt beispielsweise das Anlegen von Test-Mixes. Auch für sie sollten Vereinbarungen getroffen werden, wie etwa ein höheres Honorar bei Nutzung des Mixes und ein geringeres Nichverwendungs-Honorar bei Nicht-Nutzung. Also: Schaut euch das Interview mit Tony Maserati an, lasst euch nicht ausnutzen und vertretet eure Position. Ihr seid es euch wert!
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