Ninja Tune ist in erster Linie ein (nach wie vor) innovatives Musiklabel, macht sich aber auch mit Produkten wie dem Zen Delay ein Namen. Außerdem gibt es auch ein paar Apps von dem Hersteller – am bekanntesten ist wahrscheinlich Ninja Jamm. Das wurde jetzt kräftig aufpoliert und kommt als Jamm Pro in einer neuen Version heraus. Matt Black, Mitglied von Coldcut und damit Mitbegründer des Labels, zeichnet sich hier für das Design verantwortlich. Die Band hat Jamm Pro bereits auf Live-Shows getestet und angeblich schon neue Musik damit gemacht.
Ninja Tune Jamm Pro
Während der Vorgänger noch auf iPhone und iPad funktioniert, richtet sich Jamm Pro ausschließlich an iPad-User. Kernkompetenz ist nach wie vor das Erstellen und Performen von eigenen Tunes. Dafür ist bereits jede Menge Audiomaterial enthalten, endlich dürft ihr aber auch eigene Samples importieren. Zusätzlich ist die Aufnahme über Mikrofon, Interface oder Inter App Audio möglich, sogar Multitrack Stem Recording ist vorgesehen. Das macht die App schon zu einem „richtigen“ Produktionswerkzeug. Das spätere Exportieren der Aufnahmen nach Ableton Live, Logic Pro oder Pro Tools soll laut Hersteller kein Problem sein.
Richtig zugelegt hat die App bei den Optionen für Modulation und Patching. Auf den vier Hauptkanälen sitzen jeweils neun Sequencer. Sechs davon kümmern sich um die Modulation, einer übernimmt Audio-Slicing, dazu kommt ein Gate-Sequencer und ein Sequencer für Pitch-, Reverse- und Drill-Effekte. Bis zu 64 Patches sind mit dieser Ausstattung denkbar.
Das Sub-Bass-Modul generierte tiefste Kick-Drums und Basslines aus Drum-Samples. Mit dem Scratch-Effekt peppt ihr eine Performance noch weiter auf.
Für dich ausgesucht
Ein richtig tolles Feature ist die Loopstation- und Resampling-Funktion. Das ist in Live-Situation bestimmt besonders praktisch.
Der Support für MIDI ist natürlich auch klasse, mit MIDI-Learn belegt ihr eure Controller. Und ja: Ableton Link ist auch dabei! Für mich ein ganz wichtiges Feature bei iOS-Apps.
Mit In-App-Käufen erweitert ihr das Sound-Repertoire. Drei Pakete gibt es zum Start, der Preis liegt jeweils bei 2,29 Euro.
Den Vorgänger hatte ich mir mal installiert, war in meinen Augen aber nur ein Spielzeug. Diese Version gefällt mir schon wesentlich besser – zumindest, wenn ich mir die Features und auch das Interface anschaue. Das sieht nämlich sehr cool und auch funktional aus. Ein Ableton Live Killer ist das natürlich noch lange nicht – aber dank Link-Support ist die App vielleicht eine gute Ergänzug für ein Live-Set.
Spezifikation und Preis
Jamm Pro läuft auf iPad und benötigt iOS 12.1 oder neuer. Der Download ist 126,1 MB groß. Zur Einführung beträgt der Preis 10,99 Euro, danach wird es doppelt so teuer.